Am Samstag empfängt der Liverpool FC am 32. Spieltag der Premier League Nottingham Forest. Unsere Gegneranalyse:

Der Aufsteiger hatte einen wilden Transfersommer hinter sich. Nachdem fast der komplette Kader ausgetauscht wurde, fand sich die Mannschaft nach erwartbaren Startproblemen mehr und mehr. Dennoch wurde im Winter nochmal ordentlich nachgerüstet.

Nottingham – Drei Brasilianer und ein Champions-League-Sieger

Nach 20 Neuzugängen im Sommer kamen auch im Januar nochmals sieben Spieler. Ablöse zahlte Nottingham für diese jedoch wenig. Nur drei Spieler kosteten überhaupt etwas, Danilo (21), ein brasilianisches Talent im defensiven Mittelfeld war mit 20 Millionen Euro der mit Abstand teuerste davon. Neben Danilo kam mit Gustavo Scarpa (28) ein weiterer Mittelfeldspieler aus Brasilien, der deutlich offensivere Scarpa war jedoch ablösefrei.

Der dritte Brasilianer im Bunde ist Felipe (33). Der Innenverteidiger ist schon länger in Europa unterwegs und stand zuletzt bei Atletico Madrid unter Vertrag. Von Newcastle United wurden gleich zwei Spieler verpflichtet. Sowohl Mittelfeldmann und Ex-Red Jonjo Shelvey (30) als auch Stürmer Chris Wood (31), erst vor einem Jahr für 30 Millionen nach Newcastle gewechselt, spielten in den Planungen der Magpies keine Rolle mehr und wurden bereitwillig abgegeben.

Der größte Name ist sicherlich der von Keylor Navas (36). Der Costa-Ricaner, mit Real Madrid dreifacher Champions-League-Sieger, saß in der Hinrunde bei PSG lediglich auf der Bank. Für Spielpraxis wurde Navas bis Saisonende nach Nottingham verliehen. Ein echter Coup, bedenkt man, dass Navas sicherlich einer der besten fünf Keeper der Premier League ist. Diese Verpflichtung könnte am Ende des Tages der Unterschied zur Konkurrenz und damit der Garant für den Klassenerhalt sein.

Nach Ende des Transferfensters wurde dann auch noch Andre Ayew (33) verpflichtet. Der Ghanaer war vertragslos, daher konnten die Tricky Trees ihn außerhalb des Transferfensters verpflichten. Auf der Abgangseite gab es ausschließlich Leihen. Der einzige Name hiervon war der von Lewis O’Brien (24). Der zentrale Mittelfeldmann war erst im Sommer für fast zehn Millionen Euro verpflichtet worden, spielte aufgrund der zahlreichen weiteren Verstärkungen auf dieser Position ab Anfang Oktober quasi keine Rolle mehr. Der Engländer ging leihweise zu D.C. United.

Steve Cooper – Ein talentierter Mann wird verbrannt

Steve Cooper (43) ist eines der größten Talente auf dem englischen Trainermarkt. Dieses Talent deutete sich früh an. Der Waliser kam 2008 als Trainer in die Jugendakademie des Liverpool FC. Bis 2013 durchlief Cooper mehrere Stationen als Trainer und Nachwuchskoordinator beim LFC, ehe er in den Juniorenbereich des englischen Verbands wechselte. Mit der U17 gewann er 2017 die Weltmeisterschaft. Es war der erste Titel für die Engländer seit 1966.

Zwei Jahre später verließ Cooper den Verband und übernahm im Sommer 2019 den Trainerjob bei Swansea City und damit ein extrem schweres Erbe, das von Graham Potter (47) nämlich, dem heutigen Chelsea-Trainer. Cooper entwickelte die Schwäne nochmal weiter und erreichte in seinen beiden Jahren in Wales jeweils die Aufstiegsplayoffs in der Championship. Aufsteigen konnte der Verein jedoch nicht.

2021 sah er sich bereit für den nächsten Schritt und verließ Swansea. Zunächst fand er keinen neuen Job, doch bereits Ende September übernahm Cooper Nottingham Forest. Forest war, bevor Cooper kam, ein ziemlicher Chaos-Verein. Zusammen mit Dane Murphy (36), der zuvor bereits Barnsley auf Vordermann gebracht hatte, schaffte Cooper eine Kehrtwende und den Aufstieg in die Premier League. In dieser Saison allerdings wankte der Job mehr als einmal. Bereits in der Hinrunde stand Cooper einigen Medien zufolge kurz vor der Entlassung, überraschend wurde als Zeichen stattdessen sein Vertrag verlängert.


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Zuletzt sah sich Eigentümer Evangelos Marinakis (55) dazu genötigt, in einem Statement öffentlich zu erklären, dass Cooper nicht zur Diskussion stehe. Grund dafür waren die erneut aufkeimenden Berichte einer möglichen baldigen Trennung. Sollte der Klassenerhalt jedoch nicht gelingen, könnte der proaktive Besitzer dennoch den Knopf drücken und Cooper entlassen. Sollte dies passieren, wird sich sein zukünftiger Verein (oder die englische Nationalmannschaft?) sehr glücklich schätzen, denn man bekommt einen hervorragenden jungen Trainer.

Nach Zwischenhoch geht kaum noch was

Wie bereits angesprochen lief es für Forest zuletzt überhaupt nicht mehr. In den letzten neun Spielen blieb man sieglos und holte lediglich drei Punkte. Dabei können die Spieler allerdings darauf verweisen, dass das Programm durchaus schwer war. Nur dreimal ging es gegen direkte Konkurrenten, die übrigen sechs Spiele waren gegen Teams, die um Europa spiel(t)en.Dennoch ist Nottingham durch diesen Negativlauf von Platz 13 auf den ersten Abstiegsplatz 18 gerutscht. Nun müssen sie den Bock allmählich umstoßen, soll es nicht nach nur einem Jahr Premier League zurück in die Zweitklassigkeit gehen.

Prognose

Nottingham ist aufgrund der letzten Wochen tief verunsichert. Das gilt es für die Reds schnell auszunutzen. Ein frühes Tor und der Aufsteiger könnte schnell in seine Einzelteile zerfallen. Besonders auswärts geht die ganze Saison schon wenig. Während man zu Hause eine ausgeglichene Bilanz hat, stehen in der Fremde bisher nur sechs Punkte in 15 Spielen zu Buche. Aufpassen muss man vor allem auf Brennan Johnson (21). Das junge Eigengewächs ist in dieser Saison der mit deutlichem Abstand beste Offensivspieler Nottinghams, vor allem durch seine Geschwindigkeit im Konter kommt der walisische Nationalspieler immer wieder zu guten Gelegenheiten. Johnson steht bereits bei acht Saisontoren.

Lukas Heigl / (Photo by Catherine Ivill/Getty Images)