Analyse | Am Montagabend geht es für den Liverpool FC am 31. 14. Spieltag der Premier League zu Leeds United. Unsere Gegneranalyse:

Auch in diesem Jahr spielen die Whites wieder gegen den Abstieg. Für diesen stolzen Verein und großen Namen eine schwierige Situation. Entsprechend musste unlängst auch Trainer Jesse Marsch (49) den Verein verlassen. Und das, obwohl er im Winter nochmals neue Spieler verpflichten durfte.

Leeds United – Zwei Neuzugänge sollen sofort helfen

Drei Spieler holte Leeds im Januar. Für diese gab man auch ordentlich Geld aus. Insgesamt flossen 40 Millionen Euro an Ablösesummen. Ein Spieler, der dem Verein vor allem in der Zukunft weiterhelfen soll ist Georginio Rutter (20). Der offensiv vielseitige Franzose kam für stolze 28 Millionen aus Hoffenheim, ist aber nicht als Sofortverstärkung eingeplant.

Die anderen Neuzugänge hingegen sollten sofort einschlagen. Innenverteidiger Maximilian Wöber (24) kam für zwölf Millionen Euro aus Salzburg. Der Österreicher war Marsch bereits aus gemeinsamen Zeiten bei RB bekannt. Der größte Name ist sicherlich der von Weston McKennie (24). Der US-Amerikaner wurde einst vom FC Schalke 04 ausgebildet und spielte zuletzt für Juventus Turin.

Der Mittelfeldmann wurde bis Saisonende ausgeliehen, Leeds besitzt im Anschluss eine Kaufoption über 33 Millionen. Obwohl McKennie durchaus ansprechende Leistungen zeigt und zum Stammpersonal gehört ist ungewiss, ob die Whites diese Option ziehen. Schließlich war auch er ein Wunschtransfer seines Landsmanns Marsch.


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Auf der Abgangsseite sind vor allem zwei Namen interessant. Mit Mateusz Klich (32) wurde ein Aufstiegsheld, der bei den Fans sehr beliebt war, in die USA zu D.C. United abgegeben. Der Pole war sechs Jahre in Leeds. Der zweite Name ist der von Diego Llorente (29). Der Spanier war 2020 für 20 Millionen Euro verpflichtet worden, konnte aber vor allem aufgrund von Verletzungen nie dauerhaft die für ihn vorgesehene Rolle als Abwehrchef ausfüllen. Nun ging Llorente leihweise bis Saisonende zur AS Rom, die auch eine Kaufoption besitzt.

Javi Gracia – Unerwartete, aber gute Wahl

Nachdem Marsch nach knapp über einem Jahr aufgrund einer Serie von sieben sieglosen Spielen entlassen wurde, übernahm Javi Gracia (52). Der Spanier, zuletzt bei Al-Sadd in Katar tätig, hat bereits Premier-League-Erfahrung. Ab Anfang 2018 war er eineinhalb Jahre Cheftrainer bei Watford. Mit den Hornets schaffte Gracia zweimal den Klassenerhalt und zog sogar einmal ins FA-Cup-Finale ein. Nach nur einem Punkt aus den ersten vier Spielen wurde er Anfang September 2019 entlassen.

Unter dem Spanier gewann man drei der sieben Spiele und holte starke zehn Punkte. Im letzten Spiel setzte es zwar eine deftige 1:5-Klatsche gegen Crystal Palace, nach dem 1:4 gegen Arsenal bereits die zweite dieser Art. Doch ansonsten ist Leeds mit sechs Gegentoren in fünf Spielen defensiv durchaus stabil.

Gracia hat zudem einen Trick angewendet, die Mannschaft und auch die Fans schnell hinter sich zu bringen. Er hat Aufstiegshelden, die unter seinem Vorgänger wenig Beachtung fanden, zurück ins Rampenlicht geholt. Jack Harrison (26) war zwar durchaus Teil der Rotation, nun ist der Engländer aber wieder absoluter Stammspieler, und zahlt es mit Leistung zurück. Unter Gracia sammelte Harrison genauso viele Torbeteiligungen wie in den 21 Spielen zuvor, jeweils fünf.

Noch extremer ist es bei Luke Ayling (31). Der Außenverteidiger, ob seiner intensiven Spielweise von den Fans geliebt, war unter Marsch lange aussortiert. Nach der WM-Pause brachte der Amerikaner Ayling wieder öfter. Unter Gracia ist er nun wieder Stammspieler, Neuzugang Rasmus Kristensen (25) sieht keinen Stich mehr. Und es funktioniert.

Prognose

Leeds wird anders als in der Vergangenheit eher defensiv agieren. Zu Spielbeginn wird Liverpool etwas aufpassen müssen, da die Fans die Mannschaft der Whites nach vorne peitscht. Übersteht man die ersten zehn Minuten schadlos, dürfte sich ein Spiel auf ein Tor entwickeln. Da Leeds diese Spielweise aus den letzten Jahren allerdings nicht gewohnt ist, sollten genug Lücken aufgehen, durch die die Reds zu Chancen kommen können.

Lukas Heigl / (Photo by Naomi Baker/Getty Images)