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Heute vor 41 Jahren: Liverpool gewinnt Europapokal in Paris gegen Real

PARIS, FRANCE - MAY 27: Liverpool's Scotland players from left to right, Graeme Souness, Kenny Dalglish and Alan Hansen celebrate with the Euopean Cup after their 1-0 victory over Real Madrid at Parc de Princes on May 27, 1981 in Paris, France, Terry McDermott is seen to the far right. (Photo by Allsport/Getty Images/Hulton Archive)

Liverpool gegen Real Madrid in Paris? Diese Finalkonstellation gab es am 27. Mai 1981 im Europapokal der Landesmeister bereits schonmal.

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Am 28. Mai steigt das UEFA Champions League-Finale zwischen dem Liverpool FC und Real Madrid in Paris. Mit 19 Titeln in der Königsklasse (13 für Real, 6 für Liverpool) gehören beide Klubs zur absoluten Elite des internationalen Wettbewerbs. Deswegen ist es auch wenig verwunderlich, dass es in der Champions League und in seinem Vorgängerwettbewerb, dem Europapokal der Landesmeister, keine Finalbegegnung häufiger gab, als zwischen diesen beiden Teams.

Neben dem diesjährigen Finale, gab es zuletzt das Endspiel 2018 in Kiew, welches die Reds auf tragische Weise mit 1:3 verloren. Das erste Aufeinandertreffen im Finale im Jahr 1981 fand, zufälligerweise wie das Finale 41 Jahre später, ebenfalls in der französischen Hauptstadt statt.

Formtief einer erfolgreichen Mannschaft

(DOMINIQUE FAGET/AFP via Getty Images)

Zu Beginn der 80er Jahre befand sich die wohl erfolgreichste Mannschaft der Liverpooler Vereinsgeschichte in einem kleinen Tief. Zwar gewannen die Reds in der Saison 1980/81 den Ligapokal, doch in der Liga fiel das Ergebnis nüchterner aus. Es reichte bloß für Platz Fünf mit neun Punkten Abstand hinter Meister Aston Villa. Im FA Cup musste das Team von Trainer Bob Paisley bereits in der vierten Runde die Segel streichen. Ausgerechnet gegen den Lokalrivalen Everton.

Im Europapokal der Landesmeister lief es die vergangenen Jahre auch nicht rund. Nach den beiden Titelgewinnen 1977 und 1978, musste man in den beiden Folgejahren zweimal in der ersten Runde die Segel streichen. Dieses Jahr wollte Liverpool im internationalen Wettbewerb beweisen, dass sie immer noch ein Team vom höchsten europäischen Format sind.

Liverpool kommt ohne Mühe ins Halbfinale gegen Bayern

(DOMINIQUE FAGET/AFP via Getty Images)

In der ersten Runde war Oulu aus Finnland kein Gegner für die Reds. Nach einem 1:1 im Hinspiel fertigten die Merseysiders die Finnen mit 10:1 in Anfield ab. In Runde Zwei hatten sie gegen das von Alex Ferguson trainierte Aberdeen ebenfalls keine Schwierigkeiten und qualifizierten sich ohne Mühe eine Runde weiter. Im Viertelfinale überzeugte Liverpool gegen ZSKA Sofia erneut. Die Bulgaren kegelten in der ersten Runde Titelverteidiger Nottingham Forest aus dem Wettbewerb, was den klaren 6:1-Sieg über zwei Spiele noch beeindruckender machte.

Im Halbfinale wartete mit dem FC Bayern München der härteste Test auf den damals zweifachen Europapokalsieger. Nach einem 0:0 zu Hause im Hinspiel reisten die Reds, geplagt von einigen Verletzungen, in das Münchener Olympiastadion. In einem sehr intensiven Spiel, in dem unter anderem Kenny Dalglish und der eingewechselte Howard Gayle verletzt das Spielfeld verließen, erkämpfte Liverpool sich ein 1:1 und zog ins Endspiel in Paris ein.

Enges Spiel gegen die Könglichen im Prinzenpark

(DOMINIQUE FAGET/AFP via Getty Images)

Dort wartete Real Madrid, Rekordsieger im Europapokal der Landesmeister, mit Spielern wie Uli Stielike, Vicente del Bosque und Laurie Cunningham. Die Spanier bezwangen unter anderem Spartak Moskau und Inter Mailand auf dem Weg ins Finale im Parc des Princes. Auf der anderen Seite konnte Liverpool wieder auf die wieder genesenen Dalglish und Alan Kennedy vertrauen. Beide starteten im Finale von Beginn an.

Ein enges Spiel wurde erwartet und in der Tat schaffte es keine Mannschaft sich einen klaren Vorteil in der Partie zu erspielen. Viele, harte Zweikämpfe und ein exzellentes Stellungsspiel beider Abwehrreihen sorgten für eine spannende, aber nicht schön anzusehendes Spiel. Frühe Torversuche von Dalglish und Alan Kennedy landeten genau in die Arme des Torhüters Augustin. Die größte Möglichkeit hatte Graeme Souness, nachdem Dalglish für seinen Landsmann den Ball an der Strafraumgrenze vorgelegt hatte. Augustin ließ den Schuss den Schotten aus seinen Händen gleiten, jedoch schaffte er es, den Ball zu sichern, bevor Souness nachlegen konnte. Die leichte Dominanz münzten die Reds nicht in Tore um. King Kenny sorgte aber klar sichtbar für jede Menge Probleme im Strafraum der Königlichen.

Camacho vergibt die Großchance – Liverpool atmet auf

(DOMINIQUE FAGET/AFP via Getty Images)

In der zweiten Hälfte ließ sich Dalglish etwas zurückfallen, um die gegnerischen Verteidiger auf sich zu ziehen und somit mehr Platz für Terry McDermott zu schaffen. Doch Real Madrid fing an, gefährliche Pässe aus dem Mittelfeld heraus zu spielen. Phil Neal musste alles aus sich heraus holen, um den lebhaften Cunningham zu stoppen. Der Spieler der Königlichen, der für die meiste Gefahr sorgte, war aber Juanito. Der Spanier schlug präzise Bälle durch die Schnittstellen der Liverpooler Hintermannschaft.

So nutzte Juanito eine Unachtsamkeit der Reds aus und steckte den Ball durch zu Camacho, der jetzt frei auf das Tor von Ray Clemence zu lief. Clemence verließ sein Tor und spielte auf volles Risiko. Statt Liverpools Torwart zu umdribbeln, lupfte Camacho den Ball über den Engländer darüber. Dabei setzte er zu viel Kraft in seinen Heber, weswegen der Ball über das Tor im Aus landete. Ein wahrer Glücksfall für die Reds!

Ray und Alan Kennedy holen den Titel an die Merseyside

(DOMINIQUE FAGET/AFP via Getty Images)

Mit nur noch zehn Minuten zu spielen, war die Anspannung in beiden Lagern ziemlich groß. Der kleinste Fehler oder ein Moment der Genialität konnten den Unterschied in diesem umkämpften Finale ausmachen. Am Ende war es ein Einwurf in der 81. Minute, der den Siegtreffer einleitete. Ray Kennedy warf auf Höhe des Strafraumes von der linken Seite den Ball ein zu seinem heranstürmenden Namensvetter Alan.

Dieser Lauf überraschte die Verteidigung der Madrilenen und Cortes stellte seinen Körper nur halbherzig in den Lauf von Kennedy ein, wodurch er ihn nicht stoppte. Alan Kennedy war durch bis zur Grundlinie. Aus spitzem Winkel zog er ab. Augustin ließ das kurze Eck zu weit offen und der Ball zappelte im Netz. Kennedy riss seine Arme hoch und feierte mit seinen restlichen Mannschaftskollegen vor der Tribüne der Liverpool-Fans ausgiebig.


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Real Madrid warf nun alles nach vorne und ließ damit Räume zum Kontern offen. Somit hatte Liverpool in der Schlussphase mehr Chancen, die Führung auszubauen. Die Königlichen konnten sich bei ihrem Keeper Augustin bedanken, dass am Ende der Sieg nicht deutlicher ausfiel. Der Schiedsrichter Karoly Palotai aus Ungarn pfiff die Partie sehr früh ab. Damit gewann Liverpool als erster englischer Verein zum dritten Mal den Europapokal der Landesmeister und beendete eine recht schwache Saison mit zwei Titeln.

(DOMINIQUE FAGET/AFP via Getty Images)

Wiederholt sich die Geschichte erneut?

41 Jahre später könnte Liverpool mit einem Erfolg gegen Madrid in Paris den dritten Titel in der Saison gewinnen. Im League Cup und FA Cup setzte sich das Team von Jürgen Klopp jeweils gegen Chelsea im Finale durch. In der Premier League musste man den Titel Manchester City überlassen.

Doch Vorsicht ist geboten! Das Endspiel von 1981 war die letzte Niederlage Real Madrids in einem internationalen Finale. Die Fußballwelt wird am Samstag gebannt nach Paris blicken, um zu erfahren, ob sich die Geschichte erneut wiederholt, oder neu geschrieben wird.

Liverpool: Clemence; Neal, Thompson, Hansen, A. Kennedy, Lee, McDermott, Souness, R. Kennedy, Johnson, Dalglish (Case)

Geschrieben von Richard Köppe | Artikelbild: Allsport/Getty Images/Hulton Archive


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