Oakley Cannonier – ein in gewisser Weise poetischer Name und schon jetzt Teil der Liverpool-Geschichte. Der berühmteste Balljunge Anfields war damals an der legendären „Corner Taken Quickly“-Ecke mit Trent Alexander-Arnold und Divock Origi beteiligt. Gänsehaut kommt auf.

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Der Junge wurde nach dem Spiel zwischen Liverpool und Barcelona in der Schule und auf Social Media mit Danksagungen und Anerkennung überhäuft. „Ich möchte aus verschiedenen Gründen als Legende bekannt werden, nicht als Balljunge“, sagte er zu Beginn dieser Saison gegenüber LFCTV. „Ich möchte so sein wie Trent, wenn man bedenkt, was er bis jetzt erreicht hat.“
Das ist ein hochgestecktes Ziel, aber die Fortschritte von Oakly Cannonier im Laufe dieser Saison waren überzeugend. Der 17-Jährige spielt seit Jahren für Liverpool in der Academy. Und in den letzten Wochen sorgt er für Furore.
Als Salah gegen Brighton & Hove Albion beim 2:0-Sieg sein 20. Ligator erzielte, zog Oakley mit ihm gleich – in der U18. Cannonier ist in herausragender Form. Und zeigt so viel Potenzial! Er ist ein weiteres aufstrebendes und aufregendes Nachwuchstalent aus der Academy-Schmiede der Reds.
Der Junge aus Leeds hat insgesamt sogar schon 31 Tore in dieser Saison erzielt. Erinnerungen an Bobby Duncan und Paul Glatzel kommen auf, die damals zusammen über 60 Tore in einer Saison erzielten und den Reds den Youth FACup einbrachten.
Cannonier überzeugt Klopp im Training
Er wurde mehrfach zum Training mit der ersten Mannschaft eingeladen. Ein strahlender Jürgen Klopp sagte zu ihm: „Ich muss dir einfach für das danken, was du getan hast und für deine Leistungen!“
Dem Trainer gefiel, was er in den Trainingseinheiten sah, und er wird die Entwicklung des Teenagers auch weiterhin im Auge behalten. Cannonier selber war beeindruckt von der Brillanz Thiagos.
Die Saison 2020-21 war allerdings, wie auch beim ersten Team, geprägt von schweren Verletzungen. Fast eine komplette Saison fiel er aus. Doch Cannonier kam zurück, hielt sich fit und griff sofort wieder an.
Der erste Profivertrag bei Liverpool
Im Juli kam dann der Profivertrag. Ein Zeichen für die Anerkennung seiner Leistungen und Verdienste im Club. Cannonier kam mit 11 Jahren nach Kirkby. Vorher wuchs er in der Jugend von Leeds United und Manchester City auf. Seine Mutter war davon überzeugt, dass Kirkby der beste Ort für seine weitere Entwicklung sei, und es bedurfte keiner großen Überredungskunst, um ihn zum Wechsel zu bewegen.
Obwohl er in Yorkshire aufwuchs, war er ein Liverpool-Fan und orientierte sich zunächst an Fernando Torres und dann an Luis Suárez. Keine schlechten Vorbilder, wenn es um die Fähigkeiten auf dem Platz geht.
Cannonier: Ambitioniert und Vielseitig!
Oakly ist extrem ambitioniert! „Ich wollte einfach immer für Liverpool spielen. Das war eine Selbstverständlichkeit“, sagt er. „Ich mag es nicht, keine Tore zu schießen, um ehrlich zu sein! Ich spreche mit niemandem. Ich setze mich selbst unter Druck, ein Tor zu erzielen. Ich will einfach mein Bestes geben.“
Der junge Cannonier ist zielstrebig, vielseitig und hoch konzentriert. Er kann sowohl im Sturm, als auch in einer tieferen Rolle spielen. Was ihm an Körperlichkeit fehlt, macht er durch seine Ausdauer, seiner Spielintelligenz und Können am Ball weg. Genau wie Tyler Morton und Harvey Elliott.
Bridge-Wilkinson – Trainer der U18 – sieht Cannonier aktuell als Nummer 9, offensiver Mittelfeldspieler und Flügelspieler. Diese drei Positionen füllt er hervorragend aus. Und diese Flexibilität ermöglicht es ihm, später bei den Profis mehr Spielzeit zu bekommen. Genauso wie Harvey Elliott.
Ein Durchbruch bei Liverpool ist niemals garantiert
Man braucht nicht nur Ehrgeiz und starken Willen, um bei Liverpool ins erste Team zu kommen. Eine brillante Einstellung und Arbeitsmoral sind ebenso der Schlüssel, um sein Potenzial auszuschöpfen. Und selbst wenn man als Spieler bei allen Checkboxen auf dem Zettel ein Kreuzchen machen kann, heißt das noch lange nicht, dass man eine Karriere wie Trent Alexander-Arnold hinlegt.
Nicht nur Verletzungen wie bei Paul Glatzel, Ben Woodburn und Layton Stewart können Wunderkinder an die Grenzen bringen. Auch schlechtes Management wie bei Bobby Duncan können innerhalb von 42 Stunden deine Karriere zum Erliegen bringen.
Cannonier überzeugt aktuell. Seine Leistung bei der UEFA Youth League sind vielversprechend und öffnen ihm die Tore zur U23. Cannonier befindet sich auf jeden Fall auf dem Weg nach oben. Er ist ein geschickter Balljunge und ein noch besserer Torjäger.

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Er will zur Liverpool Legende werden, sagt er selber. Die ersten Schritte dafür sind getan.
Geschrieben von André Völkel // Titelbild: Liverpool FC