Kommentar | Der Titelkampf zwischen Liverpool und Manchester City erreicht seinen ersten Höhepunkt. Die Reds können aufschließen und haben – technisch gesehen – die Karten in der Hand.

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Liverpools Sieg gegen Norwich und Manchester Citys Niederlage gegen Tottenham ließ ein Raunen durch die Reihen der Reds und neutralen Fans ertönen. Innerhalb weniger Stunden hat sich die Situation in der Premier League verändert. Der Titelkampf ist jetzt auch für alle Zweifler und Nörgler wieder sichtbar. Und technisch gesehen hat jetzt Liverpool ihr eigenes Glück in der Hand. Es ist jetzt eine Frage der Einstellung – können die Reds diese Mentalitätsmonster aus den vergangenen Jahre abrufen?

Spannendste Premier-League-Saison seit Jahren?

(Photo by OLI SCARFF/AFP via Getty Images)

Natürlich liegt City vorne und hat den Titelkampf natürlich auch technisch in der Hand. Doch gewinnt Liverpool das Nachholspiel gegen Leeds United sind es nur noch drei Punkte, die beide Teams trennen. Damit könnte das Spiel am 9. April im Etihad zu einem der spannendsten Spiele in der gesamten Fußballsaison global werden.

Die Skyblues liegen vorne und haben aktuell noch ein besseres Torverhältnis. Doch die Niederlage gegen Tottenham hat auch gezeigt, dass die Skyblues wieder schlagbar sind und Nerven zeigen.

Liverpools Mentalitätsmonster

(Photo by Shaun Botterill/Getty Images)

Am Ende ist also klar – Gewinnt Liverpool gegen Leeds und im Etihad, und gewinnen beide Teams alle verbleibenden Spiele, wird der Titel aufgrund der Tordifferenz entschieden. Das ist jetzt natürlich nur Statistik-Geplänkel und die Annahme, dass beide Teams den Rest der Saison perfekt spielen. Aber so abwegig ist dieses Szenario gar nicht. Liverpool hat diese Saison erst zwei Ligaspiele verloren, City erst drei. Und beide Teams gehen an ihr äußerstes, um es dabei zu belassen. Beide Teams spielten schön öfter Phasen purer Perfektion…

Und genau jetzt kommt die Einstellung – die Mentalität – der Teams ins Spiel. Liverpool muss diese Mentalitätsmonster aufwecken, raushängen lassen und durch die Liga brüllen. Die Reds spielen, das ist vielleicht vielen gar nicht so klar, die faktisch erfolgreichste Saison der letzten 21 Jahre. Titelrennen, FA-Cup, Ligapokal und Champions League sind zum Greifen nah. Jürgen Klopp hat diese Saison nicht nur statistisch, sondern auch qualitativ in der Tiefe sogar ein stärkeres Team als noch in dieser fast schon legendären Meistersaison.

Jürgen Klopp und der Wille zum Sieg

(Photo by OLI SCARFF/AFP via Getty Images)

„Wir wissen, dass es eine gute Mannschaft ist. Aber am Ende müssen wir liefern und wir müssen dafür kämpfen!“ sagte Klopp nach dem bemerkenswerten Sieg gegen Inter Mailand im San Siro.

„Das Potenzial der Jungs war nicht der Schlüssel zum Sieg. Der Schlüssel war die Einstellung, die wir gezeigt haben, der Geist und die Stimmung auf dem Platz, das hat den Unterschied gemacht. Nicht, wer spielen kann.“

„Ein Champions-League-Auswärtsspiel bei Inter Mailand gewinnt man nicht, weil man gut ist, sondern weil man es mit aller Macht will. Das haben wir getan.“ Genau das müssen die Reds jetzt in jedem Spiel bringen.

Und genau das ist es, was die Reds jetzt in jedem Spiel rausholen müssen. Diese Mentalität, dieser Wille Spiele zu drehen, früh zu entscheiden, dem Gegner zwei-drei Tore mehr einschenken und abreißen, wie ich so gerne sage. Und die Fans müssen in Anfield heiser werden. Sie müssen ihr Team tragen. Früh da sein, singen, schreien, anfeuern. Und im Etihad.

Liverpool: Jedes Spiel ein Endspiel

Jetzt geht es nur noch darum, wer zuerst schwächelt und strauchelt. Merkt euch den 9. April vor – oder vielleicht den 10. April, weil das Spiel wahrscheinlich verlegt wird.

Und wer als Liverpool-Fan immer noch nicht dran glaubt – schaut euch die letzten Wochen an. Schaut euch die Saisons 2018-19 und 2019-20 an. Es wird nervenaufreibend und spannend, doch ich bin mir sicher, dass wir die Mentalitätsmonster sehen werden, die wir in der letzten Saison so schmerzlich vermisst haben.

Leeds. 23.02. Erster Stichtag. Anfield wird beben!

UP THE FUCKING REDS!

Geschrieben von André Völkel // Titelbild: Laurence Griffiths / Getty Images