Der Liverpool FC engagiert als erster Klub in der Premier League einen Psychotherapeuten ein. Damit will man dem Online-Missbrauch junger Spieler entgegenwirken.

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Der Einfluss der sozialen Medien hat in den letzten Jahren drastisch zugenommen. Und somit auch die Erreichbarkeit der Spieler. Plattformen wie Instagram und Twitter sind auch Teile des Spielalltags geworden – sowohl bei den Spielern, als auch bei den Fans.
Und viele Spieler nutzen diese Plattformen, um einen möglichen Sieg zu feiern und den Fans nah zu sein oder aber, um ihre persönliche Marke aufzubauen. In den letzten Jahren sind die Interaktionen von und mit „Fans“ und „Followern“ gestiegen. Gerade die jungen Spieler nutzen diese Plattformen persönlich, während sie sich als Spieler etablieren.
Spieler sind dem Online-Hass meist schutzlos ausgeliefert

Damit ist bedauerlicherweise auch der Missbrauch und die Hetze auf den Profilen gestiegen. Deutlich wurde das bei rassistischen Kommentaren auf den Accounts von Sadio Mané und Trent Alexander-Arnold. Letzte Saison war auch Neco Williams im Mittelpunkt von „Kritik“.
Naby Keita war in der vergangenen Saison auch Mittelpunkt von rassistischen Beleidigungen. Nach der Champions-League-Niederlage gegen Real Madrid wurden Ermittlungen gegen User eingeleitet, die Keita und Trent Alexander-Arnold rassistisch beleidigten.
Liverpool versucht Spielern und Mitarbeitern beim Umgang auf Social Media zu helfen. Als Unterstützung wurde jetzt Ishbel Straker als Beraterin hinzugezogen. Sie ist Psychotherapeutin und CEO von „I Straker Consultants“, ein Liverpooler Unternehmen für Unternehmensberatung mit Schwerpunkt Psychotherapie.
Damit möchte der Verein vor allem jungen Spielern aus der Akademie helfen. In Einzelsitzungen sollen rassistischen Übergriffe, plötzlicher Ruhm und Suchtprobleme angesprochen werden.
„Der Verein ist sehr darauf bedacht, dass die jungen Spieler, die gerade in die erste Mannschaft kommen, auf das vorbereitet sind, was ihnen im Internet begegnen kann“, so eine Quelle aus dem Verein. „Trolling war für einige Fußballer in den letzten 12 Monaten so schlimm wie nie zuvor und die meisten jungen Spieler sind in den sozialen Medien gefangen und diesen Kommentaren teils schutzlos ausgeliefert.“
Geschrieben von André Völkel | Headerbild: Alex Livesey/Getty Images