Spielbericht: Liverpool FC – Leicester City: Nach 1:3-Rückstand retten sich die Reds ins Elfmeterschießen und zieht ins Halbfinale ein.
Im letzten Pflichtspiel vor Heiligabend warf Jürgen Klopp beim Liverpool FC nochmal kräftig die Rotationsmaschine an. Im Ligapokal-Viertelfinale in Anfield gab es ein Heimdebüt für Innenverteidiger Billy Koumetio. Die Youngster Conor Bradley, Tyler Morton und Neco Williams starteten ebenfalls neben erfahrenen Kräften wie Jordan Henderson, Roberto Firmino und Alex Oxlade-Chamberlain.
Schneller Doppelpack von Jamie Vardy
Leicester, die wegen mehrerer COVID-Fälle zehn Tage lang kein Pflichtspiel bestritten, traten fast in Bestbesetzung in Anfield an. Der Qualitätsunterschied war deutlich bemerkbar. Die Foxes gaben von Beginn an den Ton an. So dauerte es nur neun Minuten, bis Jamie Vardy nach Zuspiel von James Maddison aus halbrechter Position das 1:0 erzielte. Liverpool-Keeper Caoimhin Kelleher sah bei dem Schuss des Engländers nicht gut aus.
Die Reds spielten wackligen Fußball, ließen sich zu leicht den Ball abnehmen und spielten einige unkonzentrierte Pässe. In der 13. Minute kam Leicester mit Tempo über die linke Seite. Patson Daka legte ins Zentrum zum frei stehenden Vardy, der eiskalt zum 2:0 erhöhte.
Oxlade-Chamberlain verkürzt für Liverpool
Eine Klatsche bahnte sich an, doch Liverpool gab sich nicht auf und kam unverhofft ins Spiel zurück. Firmino erhielt von Williams den Ball im Strafraum, schirmte ihn von den Gegenspielern ab und legte ab für Oxlade-Chamberlain an der Sechszehnergrenze. Der Engländer zog direkt ab und erzielte den Anschlusstreffer.
Trotz des mäßigen Spiels der Reds war die Stimmung in Anfield exzellent. Die Heimmannschaft fand zwar nach dem Tor etwas Fuß, waren aber bei Ballverlusten viel zu anfällig für Leicesters flottes Umschaltspiel. In der 33. Minute war es dann Maddison, der aus gut 20 Metern einen Dropkick herausholte und ihn unter die Latte von Kellehers Tor platzierte. Die Foxes hatten das Spiel im Griff. Vardy hätte vor der Pause noch einen Hattrick erzielen können, doch sein Schuss in der 38. Minute prallte gegen den Innenpfosten.
Klopp wechselt zur Halbzeit die Erfahrung ein
Klopp wechselte zur Pause dreifach und nahm die Jugendspieler Koumetio, Bradley und Morton raus. James Milner, Diogo Jota und Ibrahima Konaté sollten wieder für etwas Ruhe im eigenen Spiel sorgen und dabei helfen, wieder die Kontrolle zu übernehmen. Der gewünschte Effekt blieb leider aus. Liverpool biss sich an Leicesters Abwehr die Zähne aus und kam selten zu klaren Torchancen.
Erst in der 68. Minute spielten sich die Reds durch die blaue Wand, wodurch Jota das 2:3 erzielen konnte. Die Fans in Anfield peitschte nun ihre Mannschaft an und Liverpool drückte auf den Ausgleichstreffer, der sie ins Elfmeterschießen bringen würde.
Minamino rettet Liverpool ins Elfmeterschießen
Fast sah es so aus, als wäre Leicester City schon im Halbfinale. Doch in der fünften Minute der Nachspielzeit fasste sich Takumi Minamino ein Herz, stoppte einen langen Ball im Strafraum mit der Brust und platzierte den Ball mit all seiner Klasse direkt flach ins untere Eck.
Somit musste die Entscheidung im Elfmeterschießen fallen. Die ersten sechs Elfmeter fanden ihren Weg ins Tor, dann hielt Kelleher den Elfmeter von Luke Thomas und Naby Keïta brachte die Reds mit dem folgenden Elfmeter in Führung. Nachdem Kelechi Iheanacho für Leicester getroffen hatte, lag die Entscheidung bei Minamino, doch der Japaner konnte sein Team kein zweites Mal ins Glück schießen. Sein Ball segelte weit über das Tor.
Im Sudden Death hielt Kelleher gleich den ersten Elfmeter von Ryan Bertrand. Jota behielt im Anschluss die Nerven und schoss Liverpool zum ersten Mal seit 2017 ins Halbfinale des englischen Ligapokals.
Liverpool FC: Caoimhin Kelleher; Kostas Tsimikas (80. Owen Beck), Billy Koumetio (46. Ibrahima Konaté), Joe Gomez, Conor Bradley (46. Diogo Jota); Tyler Morton (46. James Milner), Jordan Henderson (59. Naby Keïta), Alex Oxlade-Chamberlain; Takumi Minamino, Neco Williams, Roberto Firmino
Tore: 0:1 Jamie Vardy (9.), 0:2 Jamie Vardy (13.), 1:2 Alex Oxlade-Chamberlain (19.), 1:3 James Maddison (33.), 2:3 Diogo Jota (68.), 3:3 Takumi Minamino (90.+5)
Elfmeterschießen: 0:1 Youri Tielemans, 1:1 James Milner, 1:2 James Maddison, 2:2 Roberto Firmino, 2:3 Marc Albrighton, 3:3 Alex Oxlade-Chamberlain, Luke Thomas vergibt, 4:3 Naby Keïta, 4:4 Kelechi Iheanacho, Takumi Minamino vergibt, Ryan Bertrand vergibt, 5:4 Diogo Jota