Der Liverpool FC erkämpft sich einen Punkt bei den Tottenham Hotspur und bleibt in Reichweite des Tabellenführers Manchester City.

Die Reds mussten in einer extrem intensiven Anfangsphase früh das 0:1 durch Harry Kane hinnehmen. In dieser Phase liefen die Reds insbesondere bei Gegenstößen der Spurs nur hinterher und durften sich glücklich schätzen, nur mit einem Tor hinten zu liegen. Doch die Mannen von Jürgen Klopp arbeiteten sich nach und nach aus dieser Phase heraus und belohnten sich durch Diogo Jota in der 35. Minute mit dem Ausgleich. Bis zur Pause dominierte der Liverpool FC das Geschehen, konnte aber aus teils sehr guten Situationen keinen Treffer mehr erzielen. 

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In Sachen Intensität stand der Beginn der zweiten Hälfte dem ersten Durchgang in nichts nach. Während die Reds mehr vom Ball hatten, verzeichneten die Gastgeber erneut die besseren Torchancen. Doch Alisson fischte dem einschussbereiten Kane den Ball vom Fuß. In der 69. Minute ging der Liverpool FC dann nach Hereingabe von Trent Alexander-Arnold durch Andy Robertson in Führung, um diese nur Sekunden später aufgrund eines Patzers von Alisson wieder herzuschenken. Nach einer umkämpften Schlussphase, in der Andy Robertson aufgrund eines harten Foulspiels zurecht noch des Platzes verwiesen wurde, stand ein gerechtes 1:1-Unentschieden und ein hart erkämpfter Punkt. Die Spielernoten der Redmen Family:

Alisson – 6/10

Man hat das Gefühl, der Brasilianer könnte eine Winterpause gebrauchen – hat sich dafür aber die falsche Liga ausgesucht. Wirkte im Herauslaufen erneut nicht so sicher wie noch über weite Teile der Hinrunde, irrte außerhalb seines Sechzehners rum, verzettelte sich gegen Kane und auch bei hohen Bällen nicht immer Herr der Lage. Auf der Linie aber bewies er erneut, dass es nur wenig Bessere auf der Welt gibt – spektakulär gegen Alli, Son und Kane. Zum Schluss müssen wir nicht drum herumreden – das 2:2 geht zu 100% auf seine Kappe. Er wird es besser wissen als jeder andere. Kopf hoch!

Trent Alexander-Arnold – 7/10

Gewann nicht nur das Rasta-Duell gegen Dele Alli, sondern auch den Wettbewerb auf dem Rasen. Seine Seite wirkte noch am ehesten sattelfest, obwohl auch er offensiv omnipräsent war. Zwei tolle Abschlüsse, die jeweils stark von Lloris pariert wurden. Zog im Laufe der zweiten Halbzeit immer mehr in die Zentrale, um dort zu unterstützen, den Assist auf Robertson gab er aber wie gewohnt von außen. Guter Auftritt.

Ibrahima Konaté – 8,5/10 (MOTM)

Ja, Harry Kane ist aktuell trotz des Tores ein Schatten seiner selbst. Das, was Konaté aber gegen ihn zeigte, verdient trotzdem jeden Respekt. Extrem giftig, immer am Mann, klasse im Stellungsspiel und zweikampfstark af. Zudem mit wichtigen Blocks und auch im Aufbauspiel mit guter Übersicht. Setzte seiner starken Form mit diesem Auftritt die Krone auf – MOTM!

Joel Matip – 7,5/10

Sah in der wilden Anfangsphase zu häufig nur die Rücklichter von Son und Kane – was aber nicht ihm alleinig anzukreiden ist, sondern eher ein Resultat der hohen Verteidigungslinie sowie des zu durchlässigen Mittelfelds. Zeigte im weiteren Verlauf der Partie seine altbekannte Zweikampfstärke und entertainte mit gazellenartigen Offensivdribblings. On top noch wichtige Balleroberungen in Gegenstößen.

Andy Robertson – 7,5/10

Schädelte einen Traum-Chipball von seinem Kumpel Trent Alexander-Arnold nach 60 Sekunden knapp am Tor vorbei – was ein Auftakt. Darf sich bei seinem Instinkt bedanken, dass er noch einen vollständigen Knöchel hat – Kane hingegen beim VAR, der ihn trotz eines gestreckten Beins aus dem Lehrbuch irgendwie auf dem Feld beließ. Lächerlich, dass sich der VAR nicht einmal meldete. Insbesondere, weil er dann gegen Robertson komplett anders handelte. Einmal mehr reine Willkür. Der Schotte bereitete den Ausgleich klasse vor, garnierte eine super Leistung mit dem Tor zum 2:1 und zerschoss sich seinen MOTM-Award dann mit einer unnötigen roten Karte.

Tyler Morton – 6/10

Rotierte in die Startformation da mit Thiago (ebenfalls positiv getestet) und Jordan Henderson (negativer Test, trotzdem erkrankt) die Stamm-Mittelfeldspieler Nummer drei und vier ausfielen. Hatte auf der wichtigen Sechs schon gute Spiele gezeigt, gegen die Spurs musste man leider früh attestieren, dass er überfordert war. Bekam in der intensiven Anfangsphase keinen Fuß auf den Boden und musste schon nach 22 Minuten eine gelbe Karte schlucken. Stabilisierte sich trotzdem im Laufe der ersten Halbzeit und machte es bis zu seiner Auswechslung deutlich besser.

James Milner – 6,5/10

Führte die Reds als Kapitän aufs Feld. War an der unübersichtlichen Anfangsphase nicht unschuldig, denn er bekam überhaupt keinen Gegnerdruck auf Ndombele und spielte auch selbst zu viele Fehlpässe. Steigerte sich aber enorm und biss sich in den letzten Minuten nicht nur durch, sondern auch in alles, was sich mehr oder weniger schnell auf Alisson Becker zubewegte. Als letzte Instanz kurz vor Ende mit einigen wichtigen Grätschen.

Naby Keïta – 6,5/10

Nach einigen Spielen in denen er im Rücken von anderen aufspielen konnte, war er auf einmal weitestgehend für die Kreation von Offensivmomenten aus dem Mittelfeld verantwortlich. Unverständlich, warum er im Aufbau vor dem 0:1 zurückzog und den Ball so kampflos hergab. Hatte generell mit der extremen Intensität des Spiels zu kämpfen, was sich vor allem defensiv äußerte. Offensiv konnte er sich dank seiner starken Technik und seinen dynamischen Bewegungen aus den meisten Zweikämpfen rauswinden – viel kreieren konnte er aber offensiv nicht.

Mohamed Salah – 6/10

Respekt, wo Respekt angebracht ist: Sessegnon lieferte eine klasse Partie ab und hielt den Ägypter weitestgehend in Schach. So sehr, dass Salah Mitte der zweiten Hälfte vermehrt in die Zentrale flüchtete – leider konnte der Egyptian King auch da nicht mehr ausrichten. In Anbetracht der vielen Offensivmomente der Reds und seinem geringen Involvement darin, ein enttäuschender Abend für ihn und das Ende der 15 Spiele in Folge mit mindestens einer Vorlage oder einem Tor.

Diogo Jota – 7/10

Zeigte beim Ausgleich mal wieder sein überragendes Kopfballspiel und setzte den Ball perfekt gegen die Laufrichtung von Lloris – bereits sein zehnter Treffer. Kurz danach etwas instabil im Sechzehner – sind wir ehrlich, bei aller berechtigten Kritik an Paul Tierney, ein klarer Elfmeter war das nicht. Im weiteren Verlauf auffälliger als Salah und deutlich integrierter ins Angriffsspiel. Konnte letztlich nichts mehr ausrichten, verrichtete aber noch wichtige Laufarbeit.

Sadio Mané – 8/10

Sein stärkstes Spiel seit langer Zeit! War mehrfach nur durch Fouls zu stoppen, machte mit Emerson und Sanchez was er wollte. Traf viele gute Entscheidungen, setzte seinen Körper ein und erarbeitete viele gute Situationen durch Flankenbälle. Extrem hohe Laufbereitschaft, offensiv wie defensiv und damit ein Schlüsselfaktor für die zwischenzeitlichen Drangphasen. Wie Jota in Halbzeit zwei dann eher defensiv gebunden, erst recht in Unterzahl.

Roberto Firmino – 6,5/10

Ab 60. Minute: Kam für Morton und sortierte sich grob auf der Zehn ein, konnte aber nicht allzu viel Einfluss nehmen.

Kostas Tsimikas – Ohne Bewertung

Ab 82. Minute: Ersetzte Mané und füllte die Lücke hinten links.

Joe Gomez – Ohne Bewertung

Ab 90. Minute: Löste noch ab und sicherte den Punkt.

Jürgen Klopp – 7,5/10

Hatte nach Halbzeit eins 60.000 neue Freunde, die ihm mit Sicherheit kein Voting bei der Wahl zum Trainer des Monats mehr geben – Paul Tierney war darunter. Hatte insbesondere nach dem absolut nicht nachvollziehbaren Handling der Aktionen von Kane und Robertson jeden Grund für seine Beschwerden. Letztlich bleibt ein wahnsinnig intensives Spiel, in der seine Mannschaft den Fight auf, neben und wenn es nötig gewesen wäre, mit Sicherheit auch unter und über dem Platz angenommen hat und sich diesen Punkt erkämpfte. In diesem Team steckt so viel mehr als nur gute Fußballer – auch dank der Mentalität, die vom Trainer vorgelebt wird.

 

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