Der Liverpool FC gewinnt nach einer ereignisreichen Partie in Madrid mit 3:2 gegen Atlético und festigt die Spitzenposition in CL-Gruppe B.

Die Reds begannen wie schon am Wochenende in der Premier League wie die Feuerwehr. Mohamed Salah mit einer tollen Einzelaktion und Naby Keïta mit einem nicht minder tollen Abschluss sorgten für eine 2:0-Führung nach 13 Minuten. In der Folgezeit kamen die Gastgeber aber besser in die Partie und kamen durch zwei Tore von Antoine Griezmann nicht unverdient zum Ausgleich.

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Zu Beginn der zweiten Halbzeit stand Griezmann direkt wieder im Blickpunkt. Nach einem hohen Bein gegen Firmino wurde der Franzose des Feldes verwiesen. Im Anschluss dominierten die Mannen von Jürgen Klopp wenig überraschend das Geschehen, taten sich aber schwer damit, klare Torchancen herauszuspielen. So musste letztlich ein geschenkter Elfmeter herhalten, den Salah zum 3:2 und damit zum Sieg verwandelte. Die Spielernoten der Redmen Family:

Alisson Becker – 8/10

Kehrte zwischen die Pfosten zurück und war der Hauptgrund dafür, dass die Reds mit einem Remis in die Pause gehen konnten. Hielt klasse gegen Griezmann, Felix und Lemar. Auch nach der Pause direkt gefordert und mit guter Reaktion. Nach dem Platzverweis deutlich weniger in Aktion. Starker Auftritt!

Trent Alexander-Arnold – 6/10

Hatte mit Felix, Lemar und Carrasco auf der rechten Abwehrseite zeitweise einige Probleme. Auch nach vorne konnte er über weite Strecken, mit Ausnahme von Standardsituationen, nicht die ganz große Gefahr entfachen. Erst im Laufe der zweiten Halbzeit füllte er seine Heatmap etwas offensiver aus und bogenlampte den Ball zum Elfmeter in den Sechzehner.

Joel Matip – 6,5/10

Hatte ebenso wie van Dijk akut Schwierigkeiten mit langen Bällen hinter die Kette. Kam zu häufig nicht hinterher. Stabilisierte sich im Verlauf des Spiels – es wird spannend zu sehen sein, ob und wann er mal Platz für Gomez oder Konaté machen muss.

Virgil van Dijk – 6,5/10

Verschätzte sich Mitte der ersten Halbzeit bei einem langen Ball extrem, als er Griezmann, der aus der eigenen Hälfte startete, übersah. Konnte sich bei Alisson bedanken. Bekam seine Abwehrreihe nicht in den Griff, insbesondere die Höhe der Verteidigungslinie wurde vielfach unterschiedlich interpretiert. Überzeugte aber im defensiven Kopfballspiel.

Andy Robertson – 6/10

Der Schotte hielt seine linke Seite sauberer als sein Pendant auf rechts, was auch an der Ausrichtung der Spanier gelegen haben könnte. Auch er blieb offensiv vergleichsweise blass. Vor allem den Hereingaben fehlte es an der nötigen Präzision.

Jordan Henderson – 6,5/10

Obwohl der ausgeruhte Fabinho wieder im Kader stand, behielt der Skipper seine Position vor der Abwehr. Begann stark, ging dann aber im Madrider-Angriffswirbel Mitte der ersten Halbzeit auch etwas baden. Zudem mit einigen unnötigen und ungewöhnlichen Ballverlusten. In der zweiten Halbzeit offensiver und ballsicherer.

Naby Keïta – 6/10

Ein Auftritt mit Licht und Schatten. Agierte erneut vergleichsweise offensiv und holte schon nach 13 Minuten den Naby-Keïta-Gedächtnisschuss zum 2:0 raus. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass er vor beiden Gegentoren die letzte Entschlossenheit im Zweikampf vermissen ließ. Musste schon zur Pause in der Kabine bleiben.

James Milner – 6/10

Der Routinier spulte nur wenige Tage nach seinem Auftritt gegen Watford die nächsten intensiven Minuten in der Zentrale ab – allein dafür ist dem 35-Jährigen Respekt zu zollen. Ackerte sich über den Platz, warf sich in alles rein und setzte insbesondere in der Phase nach dem Ausgleich wichtige Zeichen – kompensierte so zum Teil seine in einigen Szenen durchaus fehlende Geschwindigkeit und Übersicht.

Mohamed Salah – 8/10 (MOTM)

Was für ein Fußballer! Statt Rose, Sissoko und Masina waren es nun Carrasco, Lemar und Koke – deren Rollen als Slalomstangen und Zuschauer mit den besten Plätzen blieben aber gleich. Baute nach einer richtig guten Anfangsphase aber auch akut ab und biss sich in Halbzeit zwei an der tief stehenden Atleti-Defensive die Zähne aus. Blieb aber geduldig und belohnte sich mit einem eiskalt verwandelten Elfmeter – mal wieder MOTM, wenngleich es mit Sicherheit nicht sein bestes Spiel war.

Roberto Firmino – 6/10

Wäre er nicht so ein begabter Fußballer, Firmino hätte Postbote werden sollen. Verdammt, stand ihm dieses Gelb gut! Arbeitete wie gewohnt sehr viel, tauchte sogar als klärende Instanz im eigenen Sechzehner auf. Darunter litt aber seine offensive Positionierung, denn er schaffte es viel zu selten, in gefährliche Zonen vor Oblak zu stoßen.

Sadio Mané – 5,5/10

Konnte seinen deutlich zu verzeichnenden Aufwärtstrend der vergangenen Wochen gegen die Spanier nicht bestätigen. Machte in der Anfangsphase viel Wirbel und holte einige Bälle, tauchte aber im Laufe der ersten Halbzeit komplett ab und leider auch nie wieder auf. Musste dann mit den wenigsten Ballaktionen auch früh runter.

Fabinho – 6,5/10

Ab 45. Minute: Kam für Keïta und sortierte sich für Henderson auf der Sechs ein. Stabilisierte die Zentrale, profitierte aber auch vom Platzverweis.

Diogo Jota – 7/10

Ab 62. Minute: Ersetzte Mané und brauchte eine gewisse Zeit, um ins Spiel zu kommen. Nahm dann aber das sehr, sehr große Geschenk von Hermoso an und holte den Elfmeter raus. Hatte Glück, dass die Übergabe seines Geschenkes nur wenige Minuten später durch den VAR verhindert wurde. 

Alex Oxlade-Chamberlain – 7/10

Ab 62. Minute: Durfte als offensivere Option nach dem Platzverweis für Milner rauf. Fügte sich mit einem schnellen Doppelpass mit Salah und einem guten Abschluss ein. Verteilte die Bälle mit Übersicht aus der Zentrale und half mit, das Ergebnis über die Zeit zu bringen.

Joe Gomez – Ohne Bewertung

Ab 85. Minute: Kam noch für Trent Alexander-Arnold und reihte sich hinten rechts ein.

Neco Williams – Ohne Bewertung

Ab 90. Minute: Löste noch Mohamed Salah ab.

Jürgen Klopp – 8/10

Wurde schon in Halbzeit 1 das ein oder andere Mal von den TV-Bildern erfasst, wo er sich über die Zweikampfführung und den Bewegungsradius von Keïta aufregte. So kam es nicht überraschend, dass er zu einem Mittel griff, welches er sonst sehr selten nutzt – ein Wechsel bereits zur Pause. Korrigierte damit seinen Ansatz, zu Beginn auf Fabinho zu verzichten. Versuchte dann in der zweiten Halbzeit regelmäßig das gesamte Wanda Metropolitano zu übertönen – es lohnte sich.

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