Gegneranalyse│Am Samstag empfängt der Liverpool FC zum Topspiel des siebten Spieltags der Premier League Manchester City. Die Gegneranalyse der Redmen Family.

Mit dem Laden des Tweets akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von Twitter.
Mehr erfahren
Letzte Saison marschierten die Skyblues um Trainer Pep Guardiola (50) durch die Liga. Bereits im Februar wusste jeder, dass City Meister werden würde. Entsprechend hielt man sich zumindest quantitativ auf dem Transfermarkt etwas zurück.
Jack Grealish – Englands Liebling
Nur einen Neuzugang verpflichteten die Skyblues. Jack Grealish (25) kam für die Rekordsumme von 117,5 Millionen Euro von Aston Villa. Lange baggerte man zudem an Tottenham-Stürmer Harry Kane (28), der seinen Wechsel zwischenzeitlich sogar mit einem Streik erpressen wollte. Schlussendlich ging dieser Transfer jedoch nicht über die Bühne, Grealish blieb die einzige Verstärkung.

Abgegeben wurden gleich eine Reihe an Spielern. Vor allem bereits verliehene Spieler machte man zu Geld. Linksverteidiger Angelino (24) blieb bei RB Leipzig, Jack Harrison (24) in Leeds und Ivan Ilic (20) bei Hellas Verona. Dazu wurde der zuletzt nach Anderlecht verliehene Lukas Nmecha (22) an den VfL Wolfsburg abgegeben. Insgesamt nahmen die Skyblues für diese vier Spieler 46,3 Millionen Euro ein.
Die beiden größten Abgänge erfolgten ablösefrei. Innenverteidiger-Talent Eric Garcia (20) und Stürmer-Legende Sergio „Kun“ Agüero (33) verließen den Verein gen Spanien und schlossen sich beide dem FC Barcelona an. Der Argentinier war die letzten zehn Jahre für City auf Torejagd und hat es zum Rekordtorschützen in der Vereinsgeschichte gebracht.
Pep Guardiola – Genie mit Macken

Als Spieler wurde er sehr stark von seinem ersten Trainer Johan Cruyff geprägt. Dessen Spielideen übernahm er dann auch als Trainer. Mit Kurzpassspiel in Perfektion mit teilweise 50 Pässen am Stück, ohne dass der Gegner am Ball war, sollte der Gegner so lange müde gespielt werden, bis sich eine Lücke auftut. Dies funktionierte in Barcelona so gut, dass das Barcelona unter Guardiola durchaus als das beste Team aller Zeiten bezeichnet werden kann. Auch bei Manchester City hat er diese Spielweise nahezu perfektioniert.
Allerdings gibt es auch an Guardiola durchaus Dinge, die man kritisieren kann. Beispielsweise versucht er in großen Spielen oft, etwas ganz Besonderes, Innovatives zu machen, was seinen Mannschaften regelmäßig den Erfolg in der Champions League kostet. Auch kann er es oft nicht lassen, vor wichtigen Spielen zu versuchen, psychologischen Einfluss auf den Gegner oder den Schiedsrichter zu nehmen.
Dazu halten sich nach wie vor hartnäckige Gerüchte, dass Guardiola mit Doping in Verbindung stehen soll. So gab er zu seiner Zeit als Spieler in Italien einst eine positive Doping-Probe ab. Auch wenn er damals freigesprochen wurde, der Verdacht konnte nie endgültig aus der Welt geschafft werden.
Wird das neue Offensivsystem eingesetzt?

Nachdem Guardiola in der letzten Rückrunde eine neue Offensivtaktik entwickelt hatte, kehrte er im Sommer zurück zum klassischen 4-3-3, bei dem in der Offensivbewegung die Außenverteidiger mit aufrücken und sich der defensive Mittelfeldspieler zwischen die Innenverteidiger fallen lässt. Grund hierfür ist vor allem, dass Kevin de Bruyne (30), der im Winter viele Spiele verpasste, nicht in das neue System integriert werden konnte.
Durch den Abgang von Agüero und der Nicht-Verpflichtung eines neuen Stürmers muss City dabei durchgehend mit einer falschen Neun spielen. Gabriel Jesus (24), der einzige gelernte Stürmer im Kader, wird von Guardiola zumeist auf den rechten Flügel gestellt, hier kommen seine Stärken besser zur Geltung. Im Zentrum agieren derweil wahlweise Ferran Torres (21), Raheem Sterling (26) oder Phil Foden (21), allesamt gelernte Außenspieler.
Die Folge hieraus ist jedoch nicht, dass City nur gefährlich ist, wenn der Ball auf dem Boden ist. Vor allem Flanken an den zweiten Pfosten, die dann in die Mitte abgelegt werden, haben sich im Laufe des letzten Jahres zu einem Markenzeichen der Mannschaft entwickelt. Und auch nach Standards ist man erstaunlich gefährlich, bereits drei Treffer resultierten aus ruhenden Bällen.
Jack Grealish – Endlich dort, wo er hingehört
Grealish ist der neben Marcus Rashford (23) wohl beliebteste Spieler im Mutterland des Fußballs. Das liegt vor allem an seiner Loyalität, die er im Laufe seiner Karriere gezeigt hat. In Birmingham geboren, trat Grealish mit sechs Jahren Aston Villa bei. Als Junge aus der Stadt hatte er von Beginn an bei den Fans einen Stein im Brett. Dieser wurde noch größer, als er 2016 trotz Abstieg in die Championship dem Verein treu blieb.
Ganze drei Jahre dauerte es, ehe Grealish die Villans zurück in die Premier League führen konnte. Mehr als einmal hatte er dabei die Gelegenheit, sich durch einen Vereinswechsel schneller zurück ins Oberhaus zu bringen. Doch seine Liebe zu Villa war so groß, dass ein Transfer nie in Frage kam. Auch nach dem Aufstieg waren mehrere etablierte Vereine an Grealish interessiert, doch er wollte in Birmingham etwas aufbauen. Und so verlängerte Grealish im Sommer 2020 seinen Vertrag sogar nochmals.

Mit dem Laden des Tweets akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von Twitter.
Mehr erfahren
In diesen neuen, deutlich höher dotierten Vertrag ließ sich der Offensivspieler jedoch auch eine Ausstiegsklausel in Höhe von 100 Millionen Pfund eintragen, die Vereine ziehen konnten, die für die Champions League startberechtigt waren. Im Frühjahr 2021 teilte Grealish den Verantwortlichen von Villa schließlich mit, dass Manchester City diese Klausel ziehen würde. Dadurch, dass er immer offen und klar kommuniziert hatte, verlor Grealish auch nicht an Ansehen in der Anhängerschaft. Und so ist er, obwohl er bei einem der unbeliebtesten Vereine der Insel spielt, immer noch extrem populär unter den Fans.
ManCity – Noch nicht ganz angekommen in der Saison
Die Saison begann für die Skyblues gleich mit zwei Niederlagen. Nicht nur musste man sich im Community Shield Pokalsieger Leicester City geschlagen geben (0:1), im ersten Ligaspiel setzte es gegen die Tottenham Hotspur ein 0:1. Danach schien es so, als würde sich die Mannschaft stabilisieren. In der Liga folgten drei Siege ohne Gegentor, in der Champions League schlug City RB Leipzig mit 6:3.
Doch wirkliche Konstanz bekamen die Cityzens in der Folge nicht in ihre Leistungen. Einem enttäuschenden 0:0 gegen Southampton FC folgte ein dominanter Sieg gegen den Chelsea FC (1:0), nur um drei Tage später gegen PSG in der Königsklasse zu verlieren (0:2). So ganz weiß man also noch nicht, wo Manchester City aktuell steht und vor allem, welche Tagesform das Team von Guardiola im jeweiligen Spiel zeigt.
Prognose

Mit dem Laden des Tweets akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von Twitter.
Mehr erfahren
Spielernoten Liverpools gegen den FC Porto
Liverpools Termine im Oktober im Überblick
Boss Night Kopenhagen 2019 – die extreme Liverpool-Party
Gegen City muss Anfield wieder einmal ein Faktor werden. Spielerisch kennen sich die Mannschaften und die Trainer inzwischen in- und auswendig, die Bilanz in 13 Spielen mit Guardiola an der Seitenlinie ist mit je fünf Siegen und drei Remis in 13 Spielen komplett ausgeglichen. Manchester City wird tendenziell mehr den Ball haben, der LFC wird sich im hohen Pressing versuchen.
Wichtig wird defensiv vor allem sein, Grealish nicht zu viele Standardsituationen zu schenken. Der Engländer war in den vergangenen beiden Jahren der meist gefoulte Spieler der Liga, ein ähnlicher Trend zeichnet sich auch diese Saison wieder ab. Und wie bereits angesprochen sind die Skyblues bei Standardsituationen bislang in dieser Saison überraschend gefährlich.