Der Liverpool FC gewinnt an der Anfield Road mit 3:0 gegen Crystal Palace und schiebt sich vorübergehend an die Spitze der Premier League.

Die Reds übernahmen nach einer lebhaften und ausgeglichenen Anfangsphase die Spielkontrolle, konnten sich aber erst kurz vor der Halbzeit durch Sadio Mané belohnen. Der Senegalese schloss nach einer Tsimikas-Ecke und einem Salah-Kopfball aus kurzer Distanz zum 1:0 ab – sein 100. Tor beim LFC. 

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Nach der Pause blieben die Mannen von Jürgen Klopp am Drücker, wobei sie sich ein, zwei Mal bei Alisson Becker bedanken konnten, der stets zur Stelle war. Nach 78 Minuten konnte Mohamed Salah erneut nach einer Ecke und einem weitergeleiteten Kopfball von Virgil van Dijk mit dem 2:0 die Vorentscheidung erzielen. Die Kirsche auf die Torte setzte dann der eingewechselte Naby Keita, der einen abgewehrten Ball volley von der Strafraumkante wunderschön zum 3:0-Endstand verwandelte. Die Spielernoten der Redmen Family:

Alisson Becker – 9/10

Hatte sich nach einer verhältnismäßig entspannten ersten Hälfte wohl schon auf einen gemächlich ausklingenden Samstagabend gefreut, ehe er seinem Beruf doch nochmal konsequent nachgehen musste. Rettete seinen Vorderleuten ein ums andere Mal den Allerwertesten und war stets zu Stelle. Es kommt nicht oft vor, dass er beweisen darf, dass er einer der besten Keeper der Welt ist – gegen Crystal Palace durfte er mal wieder.

James Milner – 8/10

Ersetzte den kurzfristig erkrankten Trent Alexander-Arnold und machte es – wer hätte es anders gedacht – absolut souverän. Hielt in Zaha einen der gefährlichsten Angreifer der Premier League in Schach und schaltete sich im Laufe des Spiels sogar vermehrt offensiv ein. Mr. Reliable!

Ibrahima Konaté – 6,5/10

Willkommen, Ibrahima Konaté! Der Franzose feierte sein Pflichtspiel-Debüt und bekam mit Zaha und Benteke direkt eine unangenehme Aufgabe. Machte seine Sache in den direkten Duellen gut, im Stellungsspiel und in der Spieleröffnung hatte er noch Luft nach oben – was vollkommen nachvollziehbar ist. Wird sich seine Minuten gegen van Dijk, Matip und Gomez erkämpfen müssen.

Virgil van Dijk – 7,5/10

Führte die auf allen Positionen veränderte Viererkette und fungierte insbesondere für seinen jungen Innenverteidiger-Kollegen als wichtige Stütze. Machte selbst ein unaufgeregtes, aber auch unauffälliges Spiel – für einen Innenverteidiger definitiv eine erstrebenswerte Kritik.

Kostas Tsimikas– 7/10

Mauserte sich in der Vorbereitung zu einer echten Alternative auf dem linken Flügel. Während Robertson in der vergangenen Saison gefühlt 735 Spiele abspulte, scheint der Grieche nun das Kloppsche System ausreichend verinnerlicht zu haben, um dem Schotten mehr Pausen zu geben. Hinterließ einen guten Eindruck – sowohl offensiv als weitestgehend auch defensiv.

Fabinho – 7/10

Wer ist der Kostas Tsimikas von Fabinho möchte man fragen. Die Antwort ist: es gibt ihn aktuell schlichtweg nicht. Der Brasilianer ist aus diesem Teamgefüge, aus dieser Teambalance zurzeit nicht wegzudenken. Auch wenn er gegen die Eagles nicht den aller auffälligsten Tag auf den Rasen zauberte, war er erneut der so wichtige Wellenbrecher vor der Abwehr, mit einigen wichtigen Ballgewinnen und Ballverteilungen.

Thiago – 8/10

Von Jürgen Klopp vor der Partie als “Weltklasse-Golfer“ im Fußballsport verglichen, übernahm Thiago erneut die Rolle als Dirigent in der Zentrale. Kontrollierte die Spielgeschwindigkeit mit seiner Passschärfe, seiner Passempfängerauswahl. Musste dann nach einer Stunde angeschlagen raus – was ihm als Golfer wohl nicht passiert wäre. Gute Besserung, Maestro.

Jordan Henderson – 7,5/10

Neben Wellenbrecher und Dirigent übernahm der Skipper die Rolle des Dauerläufers. War überall zu finden, beackerte sowohl die rechte Seite als auch wenn nötig die tiefe Zentrale und auch offensiv omnipräsent. Komplettierte ein dominantes Liverpooler Mittelfeld.

Mohamed Salah – 9/10 (MOTM)

Über seine vergleichsweise(!) schwachen Spielernoten der Vorsaison wurde viel gesprochen. Doch es ist nicht wegzudiskutieren, dass der Mohamed Salah, der aktuell im roten Dress über die Fußballplätze dieser Welt läuft, ein anderer Mohamed Salah ist als vor einem Jahr. Der Ägypter fordert jeden Ball, wirkt permanent gefährlich, deutlich mannschaftsdienlicher und insbesondere williger, defensiv mitzuarbeiten. Belohnte sich mit dem vorentscheidenden Tor – erneut unser MOTM!

Diogo Jota – 5,5/10

Genau in die andere Richtung geht zurzeit die Tendenz bei Jota. Vergangene Saison noch der offensive Senkrechtstarter, wirkt der Portugiese aktuell zu häufig “out of place“. Kommt in der variablen Nummer 9-Rolle, die Roberto Firmino in den vergangenen Jahren geprägt hat, zu selten, in die Räume, in denen er seine Stärken ausspielen kann. Vergab zudem eine Hundertprozentige, die er so vergangene Saison mit Sicherheit nicht vergeben hätte.

Sadio Mané – 8/10

Nach einigen unglücklichen Auftritten zu Saisonbeginn scheint Mané wieder auf dem richtigen Weg zu sein. Der Senegalese wie immer hoch engagiert, mit intelligenten Läufen und endlich mal wieder mit dem wichtigen 1:0. Scheint auch mit Tsimikas hinter sich eine gute Verbindung gefunden zu haben.

Naby Keita – 7/10

Ab 62. Minute: Kam für den angeschlagenen Thiago, fügte sich gut ein und würde sich sowohl für sein Tor als auch für den Jubel jeden Style-Preis holen. What a hit, son!

Curtis Jones – Ohne Bewertung

Ab 76. Minute: Ersetzte Jota und machte gut mit.

Divock Origi – Ohne Bewertung

Ab 87. Minute: Durfte noch für Henderson rauf.

Jürgen Klopp – 8,5/10

Spielt zurzeit das Rotations-Spiel – und er spielt es gut. Nach vier Wechseln gegen Milan, erneut sechs Veränderungen in der Startelf – darunter die komplette Viererkette. Erneut ein verdienter Sieg, ein Clean Sheet und ein Kader, in dem jeder seine Rolle einnimmt. Es ist nicht so, dass er es den Kritikern, die vor der Saison die Kadertiefe angezweifelt hatten, auf die Nase bindet, aber er wird mit dem Gefühl nach Hause gehen, bisher vieles richtig gemacht zu haben.