Der Liverpool FC kommt in Anfield gegen den Chelsea FC trotz einer Halbzeit in Überzahl nicht über ein 1:1 hinaus.
Nach einer dominanten Anfangsphase der Reds kamen die Gäste immer besser ins Spiel und belohnten sich nach 22 Minuten durch einen Kopfball von Kai Havertz mit dem 1:0. Auch im Anschluss blieb Chelsea insbesondere nach Liverpooler Ballverlusten gefährlich während die Mannen von Jürgen Klopp aus ihrem Ballbesitz zu wenig machen konnten. Kurz vor der Pause klärte Reece James den Ball mit der Hand auf der Linie und wurde des Feldes verwiesen. Mohamed Salah verwandelte den fälligen Strafstoß sicher.
Nach der Pause nutzte der Liverpool FC seine Überzahl und band die Blues an dessen Sechzehner. Doch Fabinho, Jota, Salah, van Dijk und Henderson konnten teils aussichtsreiche Einschussmöglichkeiten nicht nutzen. Ab der 70. Minute wurden die kreativen Momente und klaren Abschlussaktionen weniger, sodass sich der Vorjahres-Dritte letztlich mit einem 1:1 zufrieden geben musste. Die Spielernoten der Redmen Family:
Alisson Becker – 7/10
Ließ im Vorfeld der Ecke, die zum Führungstor für Chelsea führte, den allerletzten Willen vermissen, den Ball noch von der Linie zu kratzen. Beim Havertz-Kopfball dann chancenlos. In der zweiten Halbzeit dann im Vergleich mit den Zuschauern auf dem Kop mit der deutlich schlechteren Sicht aufs Geschehen. Nahezu beschäftigungslos.
Trent Alexander-Arnold – 7/10
Interpretierte seine Rolle auf der rechten Defensivseite im Vergleich zur vergangenen Saison etwas anders und wählte nicht immer nur den Weg über außen, sondern unterstützte Fabinho und Henderson häufig zentral in der Spielgestaltung. Brachte so einige klasse Ideen mit ein und war sehr involviert. Standards ausbaufähig.
Joel Matip – 7,5/10
Hatte mit der Physis von Lukaku etwas mehr zu kämpfen als sein Partner in der Innenverteidigung, stabilisierte sich aber im Laufe der ersten Halbzeit deutlich. Garnierte seine souveräne Leistung dann mit einem eminent wichtigen Block in der zweiten Halbzeit. Zudem ein wichtiger Faktor vor dem Elfmeter, als er den Ball nochmal scharf machte.
Virgil van Dijk – 8/10
Wer nach diesem Transferfenster ernsthaft dachte, dass der Lukaku-Transfer der beste dieses Sommers war, darf sich bei van Dijk bedanken, dass der Niederländer diese Einschätzung mal eben richtig stellte – stellte den Belgier mit Matip komplett kalt. Schaltete sich dann aufgrund abolsuter Beschäftigungslosigkeit auch offensiv ein und feuerte einen starken Abschluss ab.
Andy Robertson – 6,5/10
Feierte sein Blitz-Comeback nach überstandener Knöchelverletzung. War zwar beim Eckball am ersten Pfosten zugeteilt, eine Schuld am Gegentor hat er damit aber nicht automatisch. Man merkte ihm die Pause an, einige ungenaue Pälle sowie missratene Standards, nach vorne aber wie üblich ausdauernd und engagiert.
Fabinho – 7/10
Kehrte nach persönlicher Pause zurück und orientierte sich in Absprache mit Henderson teilweise überraschend offensiv. Zeigte dann insbesondere in der zweiten Halbzeit, als Chelsea so stark wackelte wie überfällige Milchzähne bei Kindern, seine Gefahr aus der Distanz. Dennoch muss konstatiert werden, dass er auf der Acht wenig Offensives initiieren konnte und seine Stäken wohl eher etwas defensiver liegen.
Jordan Henderson – 7/10
Begann auf der Acht, ließ sich dann aber immer wieder auf die Sechs fallen. War als Kommunikator sowohl für die Reds als auch als Gegengewicht zum gesamten Chelsea-Team bei Referee Anthony Taylor sehr gefragt. Verteilte die Bälle gut, konnte aber den letzten Punch auch nicht erwirken. Vergab eine gute Chance nach TAA-Sahne-Flanke. Musste dann auch als erstes weichen und wurde durch Thiago ersetzt.
Harvey Elliott – 8,5/10 (MOTM)
Durfte trotz der Rückkehr von Fabinho in der Startelf bleiben und verdrängte in diesem Topspiel Keita. Gab den ersten Warnschuss ab und überzeugte mit großer Spielfreude sowie unerschöpflichem Einsatzwillen. Warf sich in alle Zweikämpfe, forderte permanent den Ball und versuchte von außen kommend, etwas Kreatives auf die Beine zu stellen. Stark auch gegen den Ball mit einigen Eroberungen. Toller Auftritt, der Lust auf mehr macht.
Mohamed Salah – 7,5/10
Wird sich wohl selber kurz gewundert habe, wie er nach einem Lehrbuch-Ball-Wegschlagen ungescholten davon kam – sei es drum. Er schien sich nicht allzu viele Gedanken gemacht zu haben, denn nur wenige Augenblicke später verwandelte er den Strafstoß aber mal absolut eiskalt. Versuchte in der Schlussphase nochmal alles, vergab aber auch noch die ein oder andere aussichtsreiche Situation.
Roberto Firmino – 6,5/10
Bekam etwas überraschend den Vorzug vor Jota und musste sich etwas ins Spiel arbeiten. Verlor zu Beginn einige Bälle, stabilisierte sich dann aber, brachte seinen Körper ein und begann Offensivaktion zu kreiieren – und musste dann noch vor der Pause doch für den Portugiesen weichen. Eine Vorsichtsmaßnahme, Klopp hofft auf keine allzu schlimme Verletzung.
Sadio Mané – 7/10
Blieb vor dem Elfmeter in der Situation und hätte das Tor gemacht – wenn James‘ Arm den Ball nicht rausgebaggert hätte. Wie sich da die Frage nach einer Fehlentscheidung stellt – wir werden es nie erfahren. Zeigte sich sehr aktiv und spielte mit hohem Aufwand, gab aber auch einige Zweikämpfe her und wirkte hier und da noch etwas glücklos.
Diogo Jota – 6/10
Ab 43. Minute: Kam für Firmino und fügte sich direkt stark ein. Nach der Liverpooler Drangphase tauchte aber auch er etwas ab.
Thiago – Ohne Bewertung
Ab 73. Minute: Kam für Henderson mit dem Auftrag, den letzten Pass in die Box zu spielen. Versuchte sich daran, kam aber nicht durch. Hätte eventuell einige Minuten länger für die erfolgreiche Ausführung seiner Aufgabe benötigt.
Kostas Tsimikas – Ohne Bewertung
Ab 84. Minute: Kam noch für Robertson.
Jürgen Klopp – 7/10

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Brachte die wohl – Stand jetzt – beste Elf. Überraschte zwar mit Elliott in der Startelf, dieser sollte sich aber als bester Reds-Akteur herausstellen. Dürfte bis zur 70. Minute sehr zufrieden mit seinen Jungs gewesen sein, warum danach etwas die Kreativität und der Zug zum Tor flöten ging, bleibt fraglich. Der ein oder andere frühere Wechsel (Thiago, Tsimikas) hätten den Flow eventuell aufrecht erhalten – hätte, hätte, Fahrradkette. Am Ende bleibt eine gute Leistung, aber dennoch das Gefühl, zwei Punkte liegen gelassen zu haben. Up the Reds.
Anfield – 9/10
Es ist und bleibt ein Hochgenuss, dieses Stadion in voller Kapazität zu sehen. Daumen hoch für gesunkene Bierpreise – danke an Sky für diese Information.