Analyse │ Am Samstag empfängt der Liverpool FC am zweiten Spieltag der Premier League den Burnley FC. Die Gegneranalyse der Redmen Family.

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Burnley wirkt auch fünf Jahre nach dem Aufstieg in die Premier League immer noch nicht so recht wie ein Erstligist. Das Stadion ist klein, die Spielweise passt viel besser in die immer noch etwas dreckige Championship als in die glänzende Premier League und auch finanziell spielen die Clarets nicht auf Erstliganiveau.
Ben Gibson (28) ist mit 16,9 Millionen Euro immer noch der Rekordeinkauf. Die Philosophie bei Burnley ist klar: Man versucht, möglichst wenig am Kader zu verändern und mit Eingespieltheit zu punkten. Wenn doch, holt Burnley selten Spieler mit großem Entwicklungspotential aus dem Ausland, sondern lieber Spieler, die sich bereits in England etabliert haben.
Kaum Veränderung im Kader
Das war auch in diesem Sommer wieder so. Insgesamt kamen drei Neuzugänge. Wayne Hennessey (34) kam als neuer Ersatzkeeper, die bisherige Nummer zwei Bailey Peacock-Farrell (24) wurde in die dritte Liga verliehen. Mit Jacob Bedeau (21) kam ein recht unbekannter Innenverteidiger aus der vierten Liga. Der Toptransfer des Vereins war Nathan Collins (20). Für 14 Millionen Euro wechselte der sehr talentierte Innenverteidiger aus Stoke in den Norden Englands.
Der Ire passt perfekt in das Anforderungsprofil der Clarets. Der 1,93 Meter große Collins ist vor allem für seine kompromisslose Abwehrarbeit sowie sein Kopfballspiel bekannt. Er soll in dieser Saison von den Stammspielern lernen und zur neuen Saison dann den Platz in der ersten Elf von James Tarkowski (28) übernehmen, der seinen 2022 auslaufenden Vertrag wohl nicht verlängern wird.
Auf der Abgangsseite stehen neben Peacock-Farrell noch drei weitere erwähnenswerte Spieler. Mit Josh Benson (21) verliert Burnley einen talentierten zentralen Mittelfeldspieler. Den Mittelfeldspieler zog es zum Barnsley FC in die Championship. Dort erhofft er sich mehr Spielzeit. Rekordeinkauf Gibson wurde für 9,3 Millionen Euro an Aufsteiger Norwich abgegeben, an die er bereits letzte Saison verliehen war. Außenbahnspieler Robbie Brady (29) verlängerte seinen auslaufenden Vertrag nicht und verließ den Verein somit ablösefrei.
Sean Dyche – Der Macher von Burnley
Sean Dyche (50) ist der dienstälteste Trainer der Liga. Bereits 2012 übernahm er den Verein. Damals war man ein klassischer Zweitligist. Dyche brachte eine Arbeitermentalität in den Verein, die sich inzwischen von oben bis ganz nach unten durchzieht. Jedem in Burnley ist bewusst, dass man eigentlich von den Voraussetzungen her nichts in dieser Liga verloren hat, umso mehr kämpft man darum und tut alles dafür, sich in der Liga halten zu können.
Durch seinen sehr defensiv und destruktiv geprägten Fußball wird Dyche trotz seiner Erfolge bei Burnley, inklusive einer Teilnahme an der Europa League 2018, kaum mit größeren Vereinen in Verbindung gebracht. Dies dürfte ihm allerdings auch ganz recht sein, so kann er in aller Ruhe arbeiten und Burnley Schritt für Schritt an die Möglichkeiten eines Premier-League-Vereins annähern.
Letzte Saison wurde vermehrt von Unstimmigkeiten zwischen Dyche und dem ehemaligen Besitzer Mike Garlick berichtet, da dieser ihm kaum Geld für Neuzugänge zur Verfügung stellte. Daher schien die Möglichkeit zu bestehen, dass Dyche nach dieser Saison zurücktritt. Am 1. Januar 2021 gab der Verein dann jedoch bekannt, dass Garlick seine Anteile an das amerikanische Investment-Konsortium ALK Capital verkauft hat. Unter den neuen Besitzern soll deutlich mehr Geld zur Verfügung stehen, was einen Verbleib Dyches schlussendlich gesichert hat.
Kick and Rush in Reinform
Das System Burnley ist schnell erklärt. Es wird in einem 4-4-2 gespielt mit zwei großen, wuchtigen Stürmern. Der Ball wird hoch in Richtung dieser Stürmer geschlagen, die dann versuchen, die Bälle festzumachen. So hatten die Clarets letzte Saison ligaweit die meisten langen Bälle gespielt. Setzt man das in Zusammenhang damit, dass Burnley insgesamt mit Abstand am wenigsten Pässe gespielt hat, wird die Häufung der langen Bälle noch gravierender.
So waren 21,1 % der Pässe von Burnley lange Bälle. Zum Vergleich: Bei Liverpool waren es nur 8,4 %. Auch Flanken sind daher logischerweise eine große Waffe der Clarets. Mit Dwight McNeil (21) hat man einen Spieler im Kader, der vergangene Saison ligaweit die meisten Flanken aus dem Spiel geschlagen hat.
Bei Standards herrscht ebenfalls immer Gefahr, da Burnley auch Einwürfe in Strafraumnähe wie Flanken in den Strafraum bringt. Dabei wird gerne der Keeper des Gegners komplett zugestellt und teilweise fünf Spieler im gegnerischen Fünfmeterraum zugestellt.
Das erste Spiel als Blaupause?
Wirklich etwas zur Form des Teams kann man am zweiten Spieltag natürlich nicht sagen. Doch erste Rückschlüsse auf das Spiel am Samstag lassen sich bereits ziehen. Im ersten Spiel der Saison verlor Burnley gegen Brighton & Hove Albion mit 1:2 (1:0). In der ersten Halbzeit sah man, was die Mannschaft auszeichnet.
Nach der frühen Führung nach zwei Minuten (natürlich nach einer Ecke) dominierte man die Seagulls durch die körperliche Spielweise, ließ den Gegner sich nicht entfalten und hatte Chancen, die Führung komfortabler zu gestalten. Johann Berg Gudmundsson (30) und Ben Mee (31) trafen beide das Aluminium.
In der zweiten Halbzeit stellte Brighton auf eine Fünferkette um, brachte den ehemaligen Liverpooler Adam Lallana (33) und Burnley fand überhaupt keinen Zugriff mehr. Über die rechte offensive Seite wurden beide Treffer der Seagulls vorbereitet. Hier wird auch Liverpool ansetzen können, die linke Defensivseite Burnleys scheint verwundbar.
Prognose
Hohe Bälle und harte Zweikämpfe. Das klingt nach dem Albtraum eines jeden Gegners. Und genau das ist Burnley auch. Die Clarets versuchen, das Spiel zu einem großen Teil auf Zufall basieren zu lassen. Für Liverpool heißt es, ruhig zu bleiben, vor allem die Mittelfeldspieler sind angehalten, um jeden zweiten Ball zu kämpfen.
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Die Stürmer dürfen nicht verzweifeln, wenn Nick Pope (29) auch mal den ein oder anderen eigentlich unhaltbaren Ball fängt. Denn der englische Nationalkeeper ist einer der besten Torhüter der Liga. Seine Stärken hat er vor allem auf der Linie und bei der Strafraumbeherrschung. Hohe Flanken dürften also eher wenig Erfolgsaussichten haben, man ist angehalten, sich durch die Mitte zu kombinieren oder flache Hereingaben zu versuchen.
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