Der Liverpool FC kritisiert die homophoben Gesänge der Liverpool-Fans am Samstag gegen Norwich Citys Billy Gilmour.

Am Samstagabend waren bei der Übertragung der Premier League-Partie zwischen Norwich City und dem Liverpool FC die Fangesänge unmissverständlich zu hören. Als Billy Gilmour, Mittelfeldspieler der Canaries und Leihgabe vom Chelsea FC, zum Ballbesitz kam, hörte man laut und deutlich die Rufe „Chelsea Rent Boy“ von den mitgereisten Fans der Reds.

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Dieser Gesang wurde nach dem Spiel vom Liverpool FC, der LGBTQ+-Fangruppe „Kops Out“ und „Kick it Out“, der Inklusionsorganisation der Premier League, auf das Schärfste verurteilt. Der Liverpool FC bezeichnet den Gesang als „beleidigend und unangemessen“ und fordert die Fans dazu auf „sich an die inklusiven Werte des Vereins zu erinnern und in Zukunft darauf zu verzichten.“ Neben „Kops Out“ und „Kick it Out“ begrüßt auch die LFC-Fanvereinigung „Spirit of Shankly“ das Statement des Vereins und zeigt Solidarität mit der LGBTQ+-Fanszene.

Gesang hat Ursprung in den 1980er Jahren

Es herrscht der urbane Glaube, dass das Lied die Spieler des Chelsea FC als käuflich für alles darstellen soll, vor allem nach der Übernahme des Vereins durch den russischen Oligarchen Roman Abramovich. Der Gesang „Chelsea Rent Boy“ hat aber in den 1980er Jahren seinen Ursprung. Ein Fan einer Hooligan-Gruppe des Chelsea FC wurde angeblich damals mit einem männlichen Sexarbeiter gesehen. Das Lied soll die Fans der Blues beleidigen und suggerieren, dass alle Chelsea-Fans homosexuell seien.

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Nachdem Ashley Cole 2006 vom Arsenal FC zum Chelsea FC gewechselt war, wurde das Lied häufiger benutzt. Dabei war es nicht nur der Wechsel vom Traditionsverein zum neureichen Klub der Fokus des Gesanges, sondern auch Unterstellungen der Klatschblätter, dass Cole homosexuell ist.

Harte Strafen für diskriminierende Äußerungen

Heutzutage ist Homosexualität in aufgeklärten Ländern keine Beleidigung mehr und schon gar nicht etwas Unnormales. Auch wenn manche Fans das „Rent Boy“-Lied bloß mit der Intention singen, dass der Spieler nur in hohe Gehälter interessiert ist und keine Liebe für den Verein übrig hat, sorgt es für Unbehagen in der LGBTQ+-Szene.

„Kick it Out“ fordert die Fans im Stadion dazu auf, bei weiteren Gesängen die Täter bei den Behörden zu melden, damit Konsequenzen gezogen werden können. Auch der Liverpool FC verkündete am Dienstag, dass es bei gemeldeten Fällen von Diskriminierung gemeinsam mit den Behörden zusammenarbeiten wird und als schuldig befundene Täter, sowohl online als auch im Stadion, mit Sanktionen bestrafen wird.