Die Spieler der 20 Premier League-Teams werden auch 2021/22 mit der Kniegeste vor dem Spiel ein Zeichen gegen Rassismus setzen.
Seit dem Juni 2020 knien die Spieler der Premier League sich vor Anpfiff der Partie auf dem Boden, um ein Zeichen gegen Rassismus zu setzen. Die Geste wurde 2016 vom American Football-Spieler Colin Kaepernick eingeführt, um auf soziale Ungerechtigkeit aufgrund unterschiedlicher Hautfarben aufmerksam machte. Vergangenes Jahr fand die Geste auch ihren Weg in die Premier League.
Die Spieler der Premier League werden auch 2021/22 mit dem Kniefall vor Beginn des Spiels fortfahren. Jordan Henderson, Kapitän des Liverpool FC, machte deutlich, dass die Thematik den Spielern immer noch am Herzen liegt.
Henderson: „Warum sollten wir es nicht tun?
„Im Namen aller Liverpool-Spieler möchte ich unser Engagement bekräftigen, in dieser Saison in der Premier League den Kniefall fortzuführen, und begrüßen die Entscheidung der Premier League. Es gab unbegründete Debatten darüber, warum Fußballer weiterhin auf diese Weise demonstrieren, aber es sollte keine geben. Es ist ganz einfach – wir protestieren gegen Rassismus“, so Henderson.
„Die Frage sollte nicht länger lauten, warum wir es tun, sondern warum nicht? Dies ist eine notwendige Reaktion auf ein Problem, von dem wir wissen, dass es existiert und von dem wir auch wissen, dass es nicht auftreten sollte. Deshalb bin ich stolz auf meine Teamkollegen, wenn wir in die Knie gehen, und ich hätte auch nicht stolzer sein können, Kapitän dieses Vereins zu sein, als unsere Fans uns dabei applaudierten.“
„Nur wenn wir das Richtige tun und zusammenkommen, können wir positive Veränderungen erreichen und in diesem Sinne werden wir auch weiterhin auf die Knie gehen.“
Liverpool FC Women setzen ebenfalls ein Zeichen
Neben den Spielern der Premier League werden auch die Fußballerinnen der Liverpool FC Women vor ihren Spielen in der Women’s Championship mit dem Kniefall gegen Rassismus protestieren. „Wir haben auch in diesem Sommer während der EM gesehen, dass das Übel namens Rassismus nicht nur im Fußball, sondern auch in der Gesellschaft noch besteht“, sagte Niamh Fahey, Kapitänin der Liverpool FC Women.
„Es zeigt leider, dass der Grund, warum wir letzte Saison auf die Knie gingen, in dieser Saison genauso relevant ist. Es ist unsere Art zu sagen, dass Rassismus oder andere Formen der Diskriminierung in unserem Spiel keinen Platz haben und dass sich die Dinge ändern müssen.“
Der Kniefall wird nicht nur von den Spielern, sondern auch von der Premier League, der FA, dem Schiedsrichterverbund PGMOL, der Spielervereinigung PFA, der Trainervereinigung LMA, der Fanvereinigung FSA und der Anti-Rassismuskampagne „Kick it Out“ unterstützt. Die Spieler der Premier League werden zusätzlich noch mit „Kick it Out“-Badges auf den Trikots auflaufen. Die Spielerinnen der Women’s Super League und Women’s Championship tragen auf ihren Trikots das Logo der „Kick it Out“-Kampagne „Take A Stand“ in ihren Pflichtspielen.
Rassismus im englischen Fußball – Eine Dokumentation von ZDF Info
Liverpool verurteilt Rassismus gegen Keïta und Alexander-Arnold
Social Media-Boykott: Premier League setzt Zeichen gegen Rassismus
In den vergangenen Jahren kam es mehrfach zu rassistischen Beleidigungen und Vorfällen im englischen Fußball. Zuletzt wurden die englischen Nationalspieler Jadon Sancho, Marcus Rashford und Bukayo Saka nach ihren verschossenen Elfmetern im EM-Finale auf Social Media Opfer von mehreren rassistischen Kommentaren. Auch beim Liverpool FC gab es vergangene Saison rassistische Vorfälle. Spieler wie Trent Alexander-Arnold, Sadio Mané oder Naby Keïta wurden nach Niederlagen auf Social Media rassistisch beleidigt.