Harry Wilson verließ am Samstag das Trainingslager der Reds in Österreich um seinen Wechsel zu Fulham zu finalisieren. Nach 16 Jahren und unzähligen Leihtransfers verlässt Wilson endgültig Liverpool – mit einem faden Beigeschmack.

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Liverpool einigte sich mit Fulham auf einen Transfer in Höhe von 12 Millionen Pfund und einer 15% Beteiligungsklausel im Falle eines weiteren Transfers. Damit hat der 24-Jährige endlich ein neues Zuhause bei Marco Silva und den Cottagers gefunden. Ist das der richtige Weg für den walisischen Nationalspieler?

Bilanz: 16 Jahre und zwei Profi-Einsätze

Wilson kam mit 8 Jahren an die Liverpool Akademie in Kirkby und wurde dort von Alex Inglethorpe durch die einzelnen Ränge trainiert und entwickelt. Schnell wurde er als eines der Talente in England und Wales identifiziert – ohne sich jemals im LFC Trikot beweisen zu können. Mit 18 Jahren begann die Wanderung durch die Klubs wie Crewe, Hull, Derby, Bournemouth und Cardiff.

In den drei Jahren in der Championship hatte Wilson bis dato seine erfolgreichste Zeit. Er kommt auf 90 Spiele mit 29 Toren und 12 Vorlagen – die meisten davon bei Derby County und Cardiff City. Doch auch das schien nie genug zu sein für Liverpool. Nach nur zwei Einsätzen für die Profis im Trikot der Reds verlässt Wilson Liverpool sang- und klanglos.

Es ist mit Sicherheit der richtige Schritt für den walisischen Nationalspieler. Ebenso wie für Taiwo Awoniyi und Marko Grujic, die alle keine Chance in dieser aktuellen Mannschaft bekommen. Die Spieler verließen alle in den letzten Tagen unseren Herzensklub ohne jemals vor dem Kop ein Tor feiern zu können.

Der Wunsch nach Heimat

Die Liste derer, die ihre Chance nie öffentlich bekamen oder – wahrscheinlicher – nie nutzten konnten ist lang. Allan Rodrigues zum Beispiel verließ letztes Jahr die Reds in Richtung Südamerika. Allan und Awoniyi sind natürlich besondere Fälle, bei denen Einsätze und Möglichkeiten durch eine strikte englische Einwanderungspolitik und  Arbeitserlaubnis eingeschränkt waren.

Allans Rückkehr nach Brasilien allerdings war ein kathartischer Prozess, wie er selbst sagte. Er berichtete nach seinem Wechsel, dass seine Erfahrungen „deprimierend“ und „demütigend“ waren. „Und das hat mich immer mehr entmutigt, bis zu dem Punkt, dass ich aufhören wollte zu spielen. Ich weiß nicht, ob das Wort Demütigung zu stark ist, aber da fehlte die menschliche Seite, die verständnisvolle Seite.“ wird Allan über seine Zeit bei Eintracht Frankfurt zitiert. So etwas sollte man von einem Spieler niemals hören.

30 Millionen für drei Talente – Business as usual?

Liverpool hat drei Spieler, die seit Jahren auf der Transferliste stehen und deren Preis durch smarte Leihgeschäfte und Ausbildung in die Höhe getrieben wurde, binnen einer Woche verkauft und damit 30 Millionen Pfund erwirtschaftet. Damit können sie einen weiteren namhaften Transfer für das Mittelfeld oder den Sturm akquirieren.

Es mag wie eine clevere Geschäftsstrategie wirken, aber ein fader Beigeschmack bleibt. Liverpool ist sicherlich noch weit von den Auswüchsen der Leih-Eskapaden eines Chelsea FC in den vergangenen Jahrzehnten entfernt.

Unabhängig davon, wie oft man mit den Spielern Kontakt hielt und wie man Möglichkeiten einer Karriere bei Liverpool kommunizierte, irgendwas passt nicht ins Bild.

Der richtige Schritt für Wilson

Sicherlich haben fast alle Spieler in den letzten Jahren eine hervorragende Bezahlung und Ausbildung bekommen. Und sicherlich schadet der Eintrag „Liverpool – Champions League Sieger // Premier League-Meister“ nicht im Lebenslauf. Die Spieler sprechen natürlich alle von wertvollen Erfahrungen und sind dankbar. Und die Selektion zwischen U23 und Profis bei Liverpool ist sicherlich noch härter, als alles zuvor. Das gehört zum Fußball-Business dazu. Vollkommen wertfrei festgestellt.

Doch es gibt einen Punkt, an dem Fürsorgepflicht vor Profit kommen sollte. Der Wunsch eines Spielers nach Heimat ist wichtiger als ein zweistelliger Millionenbetrag.

Im Falle von Harry Wilson, Marko Grujic und Co. sind diese Transfers das Beste, was ihnen passieren konnte. Alle haben jetzt eine neue Heimat gefunden. Wilson passt zu Fulham, obwohl viele Fans den Jungen seit Jahren eine große Zukunft vorhergesagt haben und sich einen Durchbruch wünschten.

Der Absteiger aus London hat große Ambitionen – genau wie Wilson. Marco Silva weiß, wie er mit so einem Talent umgehen muss. Und wir kennen alle die Stories, die der Fußball schreibt. Vielleicht sehen wir Wilson nächstes Jahr endlich in Liverpool spielen. Dann zwar im „anderen“ Trikot, aber in der Startelf. Dort, wo er hingehört. Und dann hat Wilson noch eine aufregende Karriere in der Nationalmannschaft vor sich.


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