Trotz eines schwierigen Jahres in der Defensive des Liverpool FC überzeugten drei Reds-Akteure: Alisson Becker, Nat Phillips und Fabinho.
Mit dem dritten Platz und der damit verbundenen Teilnahme an der Champions League 2021/2022 nahm die Spielzeit ein für den Liverpool FC zufriedenstellendes Ende. Doch trotz des erreichten Minimalzieles lief vieles nicht wie gehofft. Insbesondere die Defensive musste mit einer verheerenden Verletzungsmisere fertig werden und konnte u.a. dadurch nicht an gewohnte Leistungen anknüpfen. Dennoch stachen im Defensivverbund einige Reds-Akteure mit herausragenden Leistungen in der Saison 2020/2021 heraus.
Alisson mit starker Formkurve
Wie viele seiner Kollegen mit einigen Verletzungsproblemen und infolgedessen Leistungsschwankungen in die Saison gestartet, konnte sich Alisson Becker im Laufe der Saison deutlich steigern und insbesondere im starken Saisonendspurt den gewohnt sicheren Rückhalt stellen – gekrönt von seinem historischen Last-Minute-Treffer zum Sieg gegen West Bromwich Albion. Eine überragende Durchschnittsnote von 7,9/10 in den letzten fünf Spielen spricht eine deutliche Sprache. Doch auch insgesamt spielte der Brasilianer eine Saison auf gutem Niveau. Einzig seine Leistungen an den Spieltagen 23 und 24 gegen Manchester City (Note 3,5/10) und Leicester City (4,0/10) im Februar fielen diesbezüglich durchs Raster.
Doch dem gegenüber stehen sechs MOTM-Awards, in denen der 28-Jährige teils wichtige Punkte festhielt, wie beispielsweise im Januar gegen Manchester United oder an Spieltag 35 gegen die Saints. In dieser Kategorie muss der brasilianische Nationalkeeper ohnehin nur seinem Landsmann Fabinho den Vortritt lassen, der im Saisonverlauf siebenmal zum Mann des Spiels ausgezeichnet wurde. Ein weiterer Aspekt, der unterstreicht auf welch hohem Niveau Alisson 2020/2021 performte – vor allem, wenn man die Umstände auf dem Rasen mit permanent wechselnder Innenverteidigung sowie neben dem Feld mit dem Verlust seines Vaters bedenkt. Wir ziehen den Hut!

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Fabinho als Spieler der Saison
Ein Mann, der Alisson das Leben insbesondere im Herbst und Winter um Einiges erleichterte und in der extremen Verletzungsmisere auf ungewohnter Position einsprang, ist Fabinho. Der Brasilianer, der auf seiner Stammposition im defensiven Mittelfeld in die Saison startete, rotierte nach den schweren Verletzungen von Virgil van Dijk, Joe Gomez und etwas später auch Joel Matip bereits nach wenigen Spielen als Abwehrchef in die Innenverteidigung.
Dort brachte er nicht nur Stabilität rein, sondern ermöglichte es auch seinen unerfahrenen Kollegen Rhys Williams und Nathaniel Phillips, an ihm zu wachsen. Ohne Übertreibung gab es zwischen November und März Phasen, in denen Fabinho den verunsicherten Defensivverbund der Reds alleine auf seinen Schultern trug und mit außergewöhnlichen Leistungen dafür sorgte, dass der Titelverteidiger nicht noch mehr Gegentore kassierte als ohnehin schon.
Seine Glanzleistung vollendete der 27-Jährige dann im März, als er nach einer Niederlagen-Serie von Jürgen Klopp zurück auf die Sechs beordert wurde und dort einen enormen Beitrag zum tollen Saisonendspurt des Liverpool FC beitrug. Neben der dringend benötigten Ballsicherheit brachte er defensive Stabilität in die Zentrale, die insbesondere Thiago guttat.
Mit Fabinho in seinem Rücken lief der Spanier zur Hochform auf und dirigierte den LFC zu acht Siegen aus den letzten zehn Spielen. Wenngleich Fabinho in dieser Phase nicht mehr konstant an seine überragende Form anknüpfen konnte (Durchschnittsnote 7,2/10 in den letzten fünf Spielen), ist er für die Redmen Family aufgrund seiner positionsbezogenen Variabilität und den starken Leistungen in schwierigen Zeiten mit der besten Saisondurchschnittsnote von 7,3/10 sowie den meisten MOTM-Awards der Spieler der Saison 2020/2021.
Nathaniel Phillips als Profiteur der Verletzungsmisere
Neben den Pechvögeln, die den Großteil der Saison aufgrund von Verletzungen verpassten, gab es natürlich auch Spieler, die anstelle derer in die Startformation rotierten und deutlich mehr Minuten sammelten, als vor der Spielzeit vermutet. Einer dieser Profiteure stieß erst im Sommer 2020 wieder zum Kader der Reds, nachdem er eine Saison in der 2. Bundesliga beim VfB Stuttgart verbracht hatte. Doch der extreme Unterschied im Niveau beider Ligen hielt Nathaniel Phillips nicht davon ab, sich in der vergangenen Spielzeit zu einem integralen Part der Liverpooler Hintermannschaft zu mausern und zum Ende der Saison sogar als Abwehrchef aufzulaufen.
Der Engländer startete mit vereinzelten Einsätzen als Ersatz für Gomez, van Dijk und Matip, kam aber nach dem Wechsel von Fabinho zurück ins defensive Mittelfeld zu mehr und mehr Einsätzen. Von den letzten 14 Premier League-Duellen verpasste er nur drei und stand sogar in zehn von ihnen über die volle Distanz auf dem Grün. Dabei begeisterte der 24-Jährige neben absoluter Dominanz in der Luft mit kompromisslosem Zweikampfverhalten und purem Willen.
Insbesondere seine Auftritte zum Saisonende bleiben dabei in Erinnerung, als er in einer Situation, in der es für die Reds um nichts weniger als das Erreichen des Minimalziels ging, stets die Verantwortung am Ball suchte und seine Nebenleute in engen Schlussphasen – wie beispielsweise gegen West Bromwich Albion – nach vorne trieb. So kommt es nicht überraschend, dass Phillips seine starke Saisondurchschnittsnote von 7,3/10 im Saisonendspurt nochmal übersprang und im Durchschnitt der letzten fünf Spiele mit einer 7,5/10 ins Ziel lief. Ohne Frage: Am erfolgreichen Saisonfinale sowie am Erreichen der Königsklasse hat unsere Nummer 47 einen maßgeblichen Anteil und gehört daher zweifelsfrei mit zu den defensiven Leistungsträger in der Saison 2020/2021!