Der Liverpool FC gewinnt an der Anfield Road mit 2:0 gegen den Southampton FC und hält damit Anschluss an die CL-Ränge.

Die Reds standen durch den Sieg Chelseas gegen Manchester City noch stärker unter Druck als sowieso schon. Entsprechend versuchten die Mannen von Jürgen Klopp von Beginn an, aufs frühe Tor zu gehen. Nach einer ausgeglichenen Anfangsphase übernahm der amtierende Meister nach und nach die Spielkontrolle und ging nach einer halben Stunde durch Sadio Mané nach starker Vorarbeit von Mohamed Salah in Führung.

In der zweiten Hälfte schien es so, als würden die Reds in altbekannte Muster verfallen. Die Vertikalität im Spiel nach vorne ging komplett verloren und es wurde versucht, durch Ballbesitz Spielkontrolle auszuüben. Wie so oft in dieser Saison gelang dies nur phasenweise, sodass man sich bei Alisson Becker bedanken konnte, dass die Null stehen blieb. Der Brasilianer rettete u.a. gegen Diallo und Obafemi stark. Kurz vor Schluss machte Thiago mit seinem ersten Treffer im Dress der Reds den Deckel drauf. Die Spielernoten der Redmen Family:

Alisson Becker – 9/10 (MOTM)

Fällt so häufig mit neuer Gesichts- und Kopfbehaarung auf wie Jose Mourinho mit Entlassungen. Gewinnt dabei aber mehr Trophäen. Gegen die Saints den MOTM-Award, den er sich mit überragenden Paraden sowohl in der ersten als auch in der zweiten Hälfte verdiente. Die Bestnote versaute er sich allerdings selber, indem er Adams völlig unbedrängt mit einem perfekten Ball in den Fuß einen kurzen Moment der Torhoffnung ermöglichte. Konnte seinen Fehler aber direkt korrigieren und hatte am Ende den größten Anteil am Sieg der Reds.

Trent Alexander-Arnold – 7/10

Schlug offensiv im Minutentakt Bälle in den Sechzehner, die aber mehr und mehr dem Prinzip Hit & Miss folgten. Defensiv hatte er mit Redmond seine liebe Müh, bekam den Engländer aber im Laufe des Spiels besser unter Kontrolle.

Nathaniel Phillips – 7,5/10

Holte sich jeden Kopfball – und zwar egal wo auf dem Feld. Verpasste so nur knapp die Liverpooler Führung. Defensiv überzeugte er insbesondere mit technischer Finesse, die man ihm so auf den ersten Blick gar nicht zutraut. Überzeugte dadurch in der Spieleröffnung und machte mit Ausnahme von einigen wenigen Stellungsfehlern ein starkes Spiel.

Rhys Williams – 6/10

Wie sollte es anders sein: auch Kabak musste sich in dieser Seuchen-Saison noch ins Liverpooler Innenverteidiger-Lazarett einfügen. So kam der 20-Jähige mal wieder zu Einsatzminuten. Doch man merkte früh, dass er diese eben in der jüngeren Vergangenheit nicht mehr regelmäßig bekam. Verschätzte sich bei ein, zwei Bällen hinter die Kette und machte auch im Stellungsspiel nicht immer die beste Figur. Steigerte sich aber im Laufe der Partie deutlich und gewann insbesondere gegen Ende des Spiels noch einige wichtige Duelle.

Andrew Robertson – 7,5/10

Was haben unsere Jugendtrainer uns früher immer gepredigt: Du musst den Weg 20 mal umsonst gehen und beim 21. Mal kommt der Ball zu dir. Robertson dürfte mittlerweile bei seinem 82. Flankenlauf sein und wartet noch immer auf das Zuspiel. Initiierte einige aussichtsreiche Aktionen auf links und setzte so Mané in Szene. Defensiv solide und mit wichtiger Unterstützung für seine Innenverteidiger-Kollegen. Freut sich auf Lauf Nr. 83 am Donnerstag gegen Manchester United.

Fabinho – 8/10

Nahm überraschend viel am Spielaufbau Teil und leistete deutlich mehr für die Offensive als teilweise noch in der Vergangenheit, als sein einziger Job darin bestand, das Spielgerät schnellstmöglich an die Achter zu übergeben. Tauchte dadurch auch vermehrt im gegnerischen Sechzehner auf, was zusätzlich Gefahr entfachte. Defensiv wieder zurück zu alter Form, extrem zweikampfstark – insbesondere in 50/50-Duellen und mit klasse Antizipation.

Georginio Wijnaldum – 6/10

„Den Ball laufen lassen“ scheint für Wijnaldum weniger zu bedeuten, den Ball zu passen, als vielmehr mit dem Leder bis zum Zielort zu laufen und ihn dort zu übergeben. Verrichtete demnach seine Aufgabe als Ballträger zuverlässig und ließ uns gut zwei Jahre später, mit einem eingesprungenen Kopfball in Wijnaldum-Manier nochmal in Barcelona-Comeback-Erinnerungen schwelgen. Nicht zu verschweigen ist allerdings auch, dass er in einigen Situationen zu einfach von den Saints im Mittelfeld überlaufen wurde.

Thiago – 7/10

Lief lange Zeit nicht nur Gefahr, in den unteren Notenbereich zu rutschen, sondern sich auch eine ordentliche Rutsche von Jürgen Klopp nach dem Spiel abzuholen. Mehrfach schien der Boss nicht zufrieden mit seinem Stellungsspiel zu sein und auch die erfolgreichen Defensivzweikämpfe blieben überwiegend aus. Überzeugte dafür mit dem Ball am Fuß und entfachte dann doch ein breites Grinsen auf dem Gesicht seines Trainers, als er in der Nachspielzeit mit einem starken Abschluss endlich sein erstes Tor im roten Dress erzielen konnte.

Mohamed Salah – 7,5/10

Bereitete mit einer butterweichen Flanke die Führung durch Mané vor und hätte sich kurze Zeit später fast noch selber auf die Anzeigetafel gebracht, verpasste aber im 1:1 den richtigen Moment zum Abschluss. Insgesamt ein sehr aktiver Auftritt des Ägypters mit großem Einsatzwillen und – in dieser Saison nicht immer der Fall – immer mit dem Blick für den besser postierten Nebenmann.

Diogo Jota – 5/10

Fiel mit Ausnahme einer überragenden Situation, in der er sich gegen drei, vier Saints durchtankte, dann aber zu unplatziert abschloss, im Vergleich mit seinen Offensivpendants ab. War in vergleichsweise wenig offensive Aktionen involviert und bekam, wenn er mitmachen durfte, irgendwie die PS nicht auf den Rasen. Er kann mehr.

Sadio Mané – 7,5/10

Wir schrieben den 8. Mai, als der Senegalese erstmals in 2021 an der Anfield Road einen Treffer von sich bejubeln durfte. Zwang das Spielgerät nach toller Flanke von Salah förmlich am zweiten Pfosten ins Netz und beendete eine lange Durststrecke. Auch fernab des Tores machte Mané in der ersten Hälfte einen sehr engagierten Eindruck und traf viele gute Entscheidungen. Nach der Pause etwas verhaltener.

Roberto Firmino – Ohne Bewertung

Ab 79. Minute: Kam für Jota und lieferte nur wenige Sekunden später mit seinen Front Three-Kollegen in einer Überzahlsituation den Beweis, dass in dieser Saison irgendwie alles ein bisschen anders, alles ein bisschen unglücklicher ist. Während die Drei vor einem Jahr die zwei verbliebenen Defensivleute nach allen Regeln der Kunst an die Wand gespielt hätten, endete dieser Gegenstoß in einer Situation, in der sich Salah auf einmal gegen 3 Saints durchsetzen musste.

Alex Oxlade-Chamberlain – Ohne Bewertung

Ab 87. Minute: Löste Salah ab und sicherte das Ergebnis mit ab.

Curtis Jones – Ohne Bewertung

Ab 93. Minute: Ersetzte noch Mané.

Jürgen Klopp – 7,5/10

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Wird im Vorfeld der Partie mit dem Gedanken gespielt haben, angesichts einer weiteren Verletzung in der Defensivzentrale, Fabinho erneut zu opfern und als zweiten Innenverteidiger neben Phillips zu bringen. Dass er dies nicht tat, stellte sich als goldrichtig heraus, zu wichtig ist der Brasilianer auf der Sechs hinter den Achtern. Verbrachte einen Großteil der ersten Hälfte damit, Thiago in die richtigen Räume zu coachen. Wird am Ende mit der Leistung und vorallem mit den drei Punkten zufrieden sein – die nächsten gibt es am Donnerstag gegen United zu holen. Up the Reds!