Die Premier League und ihre Vereine setzen über das Wochenende den Social Media-Betrieb aus, um auf Online-Rassismus aufmerksam zu machen.

Schon zu oft wurden Fußballer auf den Social Media-Plattformen  Opfer von rassistischen Beleidigungen und Kommentaren. Meist wird dieses Verhalten von den Betreibern der Seite nicht ausreichend unterbunden. Deswegen hat sich die Premier League zusammen mit den Vereinen und den anderen Verbänden des Landes zusammengeschlossen und zum Social Media-Boykott aufgerufen. Vom Freitag, den 30. April ab 16 Uhr bis 23.59 Uhr am Montag, dem 3. Mai werden die beteiligten Parteien keine Posts auf ihren Facebook, Twitter und Instagram-Profilen posten. Videos auf YouTube werden in diesem Zeitraum ebenfalls nicht hochgeladen.

SHEFFIELD, ENGLAND – SEPTEMBER 28: A no room for Racism advert is displayed during the Premier League match between Sheffield United and Liverpool FC at Bramall Lane on September 28, 2019 in Sheffield, United Kingdom. (Photo by Catherine Ivill/Getty Images)

Social Media-Betreiber werden zur Pflicht gerufen

Die Bewegung möchte mit dem Boykott die Betreiber der Social Media-Plattformen dazu auffordern, schärfer gegen rassistische Beleidigungen im Netz vorzugehen. Verlangt wird unter anderem, dass die User besser vor Rassismus geschützt werden und rassistische Täter zur Rechenschaft in Form von Accountsperrungen und Strafanzeigen gestellt werden. Zudem wird die britische Regierung dazu aufgefordert, im Onlineschutzgesetz die Social Media-Betreiber mehr verantwortlich für das Verhalten der User zu machen.

„Rassistisches Verhalten ist in jeder Form inakzeptabel und die entsetzlichen Beleidigungen, welcher die Spieler auf den Social Media-Plattformen ausgesetzt sind, darf nicht fortgeführt werden“, sagte Premier League-Chef Richard Masters.

LIVERPOOL, ENGLAND – OCTOBER 27: „No room for racism“ branding is seen ahead of the Premier League match between Liverpool FC and Tottenham Hotspur at Anfield on October 27, 2019 in Liverpool, United Kingdom. (Photo by Alex Livesey/Getty Images)

Liverpool ruft zusätzlich eigene Kampagne ins Leben

Der Liverpool FC startet zeitgleich mit dem Boykott der Premier League ebenfalls eine Anti-Rassismuskampagne mit dem Namen „Stop the Hate, Stand Up, Report It“. Darin fordert der Verein die Fans auf, Fälle von Online-Rassismus unverzüglich zu melden und sich somit im Kampf gegen den Rassismus aktiv zu beteiligen. Der LFC leitet diese dann an die Behörden weiter.

„Wir müssen alle gemeinsam die Wende einleiten und Beleidigungen melden, wenn wir sie sehen und Maßnahmen ergreifen, indem wir ihn melden. Dies, zusammen mit schärferen Konsequenzen für die Verantwortlichen der Beleidigungen, wird uns dabei helfen, für Null Toleranz zu kämpfen“, sagte Liverpools CEO Billy Hogan.


Meldeplattform für Rassismus vom Liverpool FC

No Room for Racism – Anti-Rassismus-Bewegung der Premier League

Kick It Out – Onlinemeldeformular bei rassistischen Beleidigungen


Auch Liverpools Spieler setzen ein Zeichen und beteiligen sich an dem Boykott. Bereits Anfang April hat Liverpools Kapitän Jordan Henderson ein Zeichen gegen Rassismus gestellt. Nachdem seine Mitspieler Trent Alexander-Arnold, Naby Keïta und Sadio Mané auf Social Media rassistisch beleidigt wurden, hat Henderson seine Social-Media Accounts der „Cybersmile Foundation“ zur Verfügung gestellt. Diese kämpft gegen Rassismus und Mobbing im Internet und nutzte die Reichweite des Liverpool Kapitäns, um auf die Folgen von Online-Rassismus und -beleidigungen aufmerksam zu machen.