Die Ereignisse überschlugen sich in den letzten Tagen und nachdem die Super League innerhalb von 48 Stunden nach Bekanntgabe wieder gescheitert war, bleibt Frust, Wut, Ärger und massive Enttäuschung bei mir zurück. Ich frage mich zwischen all den Emotionen, wie ich nicht nur mit den Besitzern von Liverpool nun umgehe, sondern auch mit der aktuellen Situation im Fußball.
„Es ist einfacher um Vergebung zu bitten, als um Erlaubnis zu fragen.“
Und hier merke ich, dass dem ganzen Schock um die Super League auch etwas Positives abzugewinnen ist – es hat mir gezeigt, was mir wichtig ist im Fußball und bei meinem geliebten Klub und welche Einheit doch eigentlich in den Fanszenen in Europa herrschen kann. Ob ich den Besitzern der Fenway Sports Group (FSG) jemals wieder vergeben kann, glaube ich nicht. Ich spreche hier aber nur für mich selber.
Dieses sowieso schon angeknackste Verhältnis ist mittlerweile in seinen Grundlagen erschüttert. Es wird ein langer Gedankenprozess und Heilungsprozess
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„Unsere Arbeit ist noch nicht getan“, sagte John W. Henry in seiner Video-Entschuldigung an die Fans, nachdem der desaströse Plan einer „Super League“ zusammengebrochen war. Sprach er hier von uns allen? Oder nur von sich und seiner Investorengruppe? Es sind mehr als 48 Stunden vergangen bis zur ersten Erklärung auf der Website des Liverpool FC, in der vorwiegend der Co-Vorsitzende von Manchester United, Joel Glazer zitiert wurde.
Als der Liverpool FC als Klub vorgeschickt wurde am Dienstag um 23 Uhr ein Statement abzugeben, dass sich Liverpool aus der Super League zurückziehen wird, waren es 47 Worte. 47 Worte! Nach 48 Stunden. Ein Statement von unternehmerischer Leere. Der Liverpool FC als „Muppet“ der Besitzer. Zu diesem Zeitpunkt sind mehr Kommentare von Joel Glazer auf Liverpools Website zu dem Thema Super League erschienen als von Henry selbst. Ein erster Umstand, der einen als Fan wütend macht und zu denken geben sollte.
Entschuldigt die Störung!
Die Fenway Sports Group hielt sich geschickt raus. John W. Henry sprach später in einer Videobotschaft nach dem Statement rhetorisch geschickt von einer „Störung“ und nahm die komplette Schuld auf sich. Das war smart. Er spielte es herunter. War er etwa überrascht? Er entschuldigte sich bei Spielern und Manager, die erst zusammen mit den Fans davon erfuhren. Ein weiterer Umstand, der zum Nachdenken anregen sollte.
Ich fand es wichtig aber auch unüberwindbar, dass sich John W. Henry öffentlich entschuldigen musste. War das Ganze vielleicht nur ein Machtspiel mit der UEFA und der FIFA? Unternehmerisches Kalkül? Wieso dann mit einer lachhaften Website auftauchen, Anwälten und der PR-Agentur der Tories (!)? Da steckte viel mehr dahinter.
Henry verkauft uns, dass er ganz allein Schuld war, aber uns jetzt hört. Wir wissen mittlerweile, dass er niemanden gefragt hatte, der seit Jahren vor Ort in die Geschicke des LFC eingebunden ist. Und das macht es so schmerzhaft. Es ist genau diese Tatsache, die diesen armseligen Versuch einer weiteren elitären Liga so abartig macht. Und es macht diesen Schritt von der Fenway Sports Group so unfassbar.
Es ist für mich ein Verrat an den Grundwerten des Vereins und an all dem, was gemeinsam in 10 Jahren aufgebaut wurde. John W. Henry ist seit mehr als zehn Jahren mit FSG Besitzer des Liverpool FC. Sollen wir als Fans wirklich glauben, dass er jetzt überrascht ist, wie das Ganze abgelaufen ist? Hat er selber vergessen, wie er an diesen Klub gekommen ist? Wir, die Fans, haben damals Hicks & Gillett aus den Klub gejagt. FSG bekamen den Klub für einen Bruchteil seines Potenzials und Wert – kurz vor dem Bankrott.
„Wir haben euch gehört!“

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Niemand in den Fanlagern kauft ihm aktuell ab, dass sie nicht mit dem Aufstand der Fans gerechnet haben. Henry sagt in seinem Statement: „Es versteht sich von selbst, sollte aber gesagt werden, dass das vorgeschlagene Projekt ohne die Unterstützung der Fans niemals Bestand haben würde. Niemand hat in England jemals anders gedacht. In diesen 48 Stunden waren Sie sehr deutlich, dass es nicht standhalten würde. Wir haben Sie gehört. Ich habe Sie gehört.“
Und genau das macht mich aktuell immer noch so wütend und sollte jedem zu denken geben. Henry und sein Team haben in zehn Jahren einen sehr guten Eindruck davon bekommen, wie es in diesem Klub läuft. Sie haben ihr Netzwerk aufgebaut. Machen wir uns nichts vor – FSG hat den Liverpool FC nachhaltig aufgebaut und entwickelt, wieder zu einem der erfolgreichsten Fußballklubs in England und Europa gemacht. Und dafür müssen wir ihnen für immer dankbar sein.
Und trotzdem – sie kennen die Interessenvertreter, die unabhängigen Medien wie This Is Anfield, The Anfield Wrap und Redmen TV, Anfield Index und die Fanverbände wie Spirit Of Shankly. Sie machen Geld mit uns! Sie wissen genau, was wir sagen, schreiben, denken und was wir singen. Sie drucken es auf ihre scheiß überteuerten T-Shirts und verschicken unsere Gedanken in ihren holen Newsletter!
„Darf ich, lieber LFC?“
Sie haben im Prinzip sogar eine kontrollierte Art Aufsichtsrat und Kontrollorgan in Form von Spirit Of Shankly und der Offiziellen Liverpooler Fanclubs (kurz OLSC), dessen Netzwerk sich über die ganze Welt erstreckt. Diese Fanclubs halten die hunderte Millionen Fans des LFC unentgeltlich bei der Stange! Jahr für Jahr. Und für jeden Scheiß müssen diese Fanclubs bei Liverpool angekrochen kommen. „Darf ich den Liverbird auf ein T-Shirt drucken, lieber LFC?“ -Nein! „Darf ich YNWA auf ein T-Shirt drucken?“ – Nein! „Könnten wir vielleicht mal mehr Tickets bekommen – zum Beispiel für Kids?“ – Nicht möglich.
Und trotzdem bleiben wir dabei. Obwohl der Support seit Jahren weniger wird. Und akzeptieren es, irgendwie!?
Trotz sinkender Ticketkontigente und an der kurzen Social Media-Leine, trotz generischer Newsletter und Matchday-Programme und restriktiven Mails und Vorgaben, die mehr sagen, was ein Fanclub nicht darf, anstatt die Freiheit und Hilfe zu geben, die die Die-Hard Fans brauchen – nicht nur in der Pandemie – um ihren Fanclubs zu helfen. Ich kann das alles verstehen. Man muss die Marke schützen und über Jahre erstmal Vertrauen aufbauen. Hier sind wir Fans gefragt. Aber die Herrschaften kommen daher und wollen einfach einen komplett neuen Wettbewerb aus dem Boden stampfen, für mehr Geld, weil sie Jahre über Verhältnisse gelebt haben? Aber auch hier ist irgendwann Schluss.
Ich kann das alles verstehen. Man muss die Marke schützen und über Jahre erstmal Vertrauen aufbauen. Hier sind wir Fans gefragt. Aber auch hier ist irgendwann Schluss.
John Henry spricht im Video von „eurem Klub“, was mich ebenso stutzig macht. Und es sind Floskeln, die wir einfach mittlerweile zu oft gehört haben. Es ist doch auch „dein Klub“, John. Du hast ihn gekauft. Du steckst doch mit deinem Team soviel Energie in diesen Klub um den Spagat zwischen Profitmaximierung, sportlichen Erfolg und Zufriedenheit bei den Fans zu halten. Und eigentlich wollen wir dir und euch doch nahe sein! Wir wollen euch im Stadion und bei den Veranstaltungen haben. Ihr seid eigentlich genau so ein Teil des Liverpool FC wie wir und wie jeder Ex-Spieler, Spielerlegende, aktueller Spieler und Manager und Platzwart und Ticketfrau. Wir wollen doch als Fans mit euch ein Bier oder eine Schorle trinken und mit euch reden. Ihr seid doch genau so Menschen und Fans wie wir, oder?
Versteht mich nicht falsch. Ich muss nicht persönlich gefragt werden. Viele die ich kenne, würden das auch nicht von sich behaupten. Aber wirklich gar keiner wird gefragt? All das wurde ignoriert. Und das macht diese ganze Situation so unfassbar und unverzeihlich für mich.
Eine Schema der Fehler von FSG
Keiner der Manager wurde vorher informiert. Beim Montagsspiel gegen Leeds United sieht man Jürgen Klopp an, was da im Hintergrund abgegangen ist. Die Bosse hätten sich so viel Zeit und Rufschädigung sparen können. Alles, was John Henry hätte tun müssen, ist, Mike Gordon (CEO) zu Jürgen Klopp zu schicken und ihm zu erklären, was sie vorhaben.
Dann hätten sie sicherlich schnell verstanden, dass ihr Weg falsch ist. Der Boss versteht offensichtlich die Fußballlandschaft wie kaum ein anderer auf eine Art und Weise, wie es die Hierarchie über ihn offensichtlich nicht tut.
Ich vermute, dass es bei anderen Klubs ebenso gewesen ist. Warum? Sie wissen es genau! Denn jeder wäre gegen diese Art von Super League gewesen.
Das ist „Strike Nummer sechs“ für die Fenway Sports Group. „Strike“ kennt man aus dem Baseball. Und vielleicht liest ja jemand von FSG diese Zeilen und kann sie sich übersetzen. Vielleicht verstehen sie es. Ich tue es nicht.
Ich frage mich, wie lange und wie oft wir uns als Fans noch verarschen lassen wollen und uns das gefallen lassen? „Er hat sich doch sehr nett entschuldigt und wir sollten jetzt wieder nach vorne schauen“ – lese ich hier und da im Netz. „Sie haben auch so viel Gutes für uns getan.“ – ja natürlich! Aber diese Ignoranz und fehlende Emotion bei dem Thema macht mich teilweise fassungslos. Genau diesen Gedanken wollen FSG bei euch haben! Interessiert es euch gar nicht, wie respektlos und abgebrüht auch dieser Versuch wieder einmal war? Habt ihr denn so schnell vergessen, was in den letzten Jahren los war?
Das war Strike Nummer sechs, liebe Fans! Das war eine dicke Nummer. Ein Mittelfinger an die wenigen Überbleibsel des einstigen Fußballs, den wir so sehr lieben gelernt haben. Der sechste große Fauxpas! Und der bisher heftigste im globalen Ausmaß. Ich erinnere euch gerne und vielleicht erkennt ihr ja ein Muster.
Strike Nummer eins endete im 77′ Minute Walk Out vor ein paar Jahren. Ein Protest gegen noch höhere Ticketpreise. Das Unverständnis, ob FSG wirklich die Probleme der Region kennt.
„Wir haben euch gehört, liebe Fans. Es tut uns leid.“ So hieß damals das Statement.
Strike Nummer zwei war ein ebenso großer Aufschrei wie aktuell. FSG wollte sich in schöner amerikanischer Manier den Begriff „Liverpool“ markenrechtlich sichern. Da gab es sogar aus der Politik und der ganzen Region einen Shitstorm. Peter Moore, lebenslanger Scouser und Die Hard-Fan damals als CEO wurde vorgeschickt und musste die Niederlage auf sich nehmen.
„Wir haben euch gehört, liebe Fans.“ So hieß damals das Statement.
Strike Nummer drei war die Tatsache, dass Liverpool lange Zeit seinen Mitarbeitern nur den Mindestlohn bezahlt hat. Als der Druck größer wurde, bezahlten sie zwar mehr, entschieden sich aber dazu, den Lohn nur an der „National Living Wage“ Vorgabe anzupassen. Verachtenswert. Der große Klub, der mehr bedeutet. Der eine Familie ist bezahlt seine Mitarbeiter schlecht.
„Wir haben euch gehört, liebe Fans.“ Dieses Statement haben wir nicht gehört, denn diese Situation ist unterm Radar verflogen.
Strike Nummer vier war, die Mitarbeiter während der Pandemie hängenzulassen. Der Klub, der sich mit „This Means More“, „You’ll Never Walk Alone“ brüstet und massive Gewinne eben mit dieser Geschichte und dieser Fanszene einfährt, schickt sein Humankapital in der größten nationalen und internationalen Krise in Kurzarbeit und lässt sie verbluten. Ein Aufschrei in der Fanszene. Das Image des Klubs trägt massiven Schaden. Der Klub rudert zurück. Peter Moore muss das wieder ausbaden.
„Wir haben euch gehört, liebe Fans. Wir finden andere Wege.“ So hieß damals das Statement.
Dabei lässt der Klub den Spielern die Wahl, ob sie auch auf 30 % ihres Gehalts verzichten. Aber schickt seine Mitarbeiter trotzdem in Kurzarbeit. Aber eben nicht staatlich gedeckelt. Das ist Strike Nummer fünf, der ebenfalls unterm Radar lief. Nur „11 Freunde“ berichten von einem Teil dieser Aktion. Die Spieltags-Mitarbeiter werden massiv benachteiligt. In Liverpool traut sich kein Medium bewusst darüber zu berichten.
„Wir haben euch gehört, liebe Fans. Wir finden andere Wege.“ Dieses Statement fehlt, denn keiner schreit auf.
Erinnert euch an „Project Big Picture“. Im letzten Herbst wollte Liverpool sich mit den anderen großen Klubs die Rechtevermarktung und Geldverteilung an der Premier League unter die Nägel reißen. Wie abartig gierig seid ihr bitte?
Wisst ihr, was wirklich komisch an dieser ganzen Sache ist? Seit Jahren beschweren wir Fans uns über die Ticketsituation bei der UEFA und fordern Hilfe beim LFC an. Seit Jahren wird uns gesagt, dass wir nicht öffentlich die UEFA angreifen sollen, denn „man wolle sich gut stellen, um den Einfluss nicht zu verlieren.“ Macht mit dieser Information, was ihr möchtet.
Das Spiel rückt in den Hintergrund
Die Perspektive in diesen 48 Stunden bis zum Rückrudern war brutal. Das Spiel gegen Leeds United komplett uninteressant. Die Aussicht auf keine weitere European Night schmerzhaft. Und es stellt sich die Frage, ob die großen Bosse der Initiatoren-Klubs verstehen, wie dieser Sport und diese Vereine funktionieren.
Die Entschuldigungen und Ausreißer der letzten Jahre reißen die Wunden erneut auf und wir laufen Gefahr daran zu verbluten. Und ich weiß nicht, ob ich das jemals verzeihen kann. Der Liverpool FC bedeutet vielen Menschen im Leben so viel. Für sehr viele Menschen ist er eine weitere Lebensgrundlage. Und ich glaube, beim Schreiben dieses Artikels und während dieser Reflektionsphase, dass ich das alles John W. Henry nicht mehr verzeihen kann.
Wir wollen natürlich jederzeit in Europa spielen. Gegen die Besten der Besten. Aber auch gegen kleinere Klubs. Wir brauchen den Nervenkitzel der Qualifikation. Wir wollen es uns verdienen jedes Jahr dabei zu sein. Fußball ist nicht Sicherheit. Fußball ist nicht Wettbewerb ohne Qualifikation. Fußball ist Wettkampf. Und alleine die Aussicht nur eines knappen 2:1 gegen Burnley oder eines Rückspiels gegen Shrewsbury im FA-Cup macht für uns den Sport zu dem was er ist.
Premier League als Anfang vom Ende?
Machen wir uns nichts vor. Die Erosion begann vielleicht schon 1992 mit der Gründung der Premier League. Und 1992 wurde uns auch der Landesmeister und UEFA Pokal von den Namensgebern genommen. Einziger Lichtblick war und ist bis zum Montag, den 19.04.2021 gewesen, dass in diesen Wettbewerben noch ein wenig Wettkampf stattfand.
„One Mans Corruption is another mans business“
Wir haben nicht gewonnen. Wer das glaubt, der sieht leider das große Bild nicht. Der Fußball wird von Verbänden wie die UEFA und FIFA, TV-Superunternehmen wie Sky und der Perform Group, sowie Amazon bald geführt. Und dann sind da noch die Milliardäre wie Abramowitsch, Levy, die Glazers und die Fenway Sports Group. Und diese Super League ist nur einer dieser Machtspielchen untereinander.
Wir haben nicht gewonnen. Diese Unternehmen und diese Milliardäre sind nicht zu dem geworden, was sie sind, wenn sie auf uns oder irgendjemanden gehört hätten. Hier geht es ums Geld. Profitsicherung und am Ende auch die Profitmaximierung.
Ich verstehe nach Tagen und schlaflosen Nächten die Beweggründe der Super League besser. Und ich lache manchmal darüber, wie sich alle ins eigene Fleisch geschnitten haben. Wir hätten alle gemeinsam gegen diese Champions League-Reform kämpfen müssen und an dem Punkt erkennen können, dass Reformen wichtig sind. Klubs, Fans, Verbände. Wir alle müssen uns an die eigene Nase packen, dass wir es scheinbar nicht haben kommen sehen, oder besser noch, ignoriert haben. Das ist die schmerzhafte Gentrifizierung des Spiels. Und das tut weh. Diese Erkenntnis tut weh.
Und dann denke ich mir, was ist, wenn John Henry tatsächlich überrascht ist? Denn wir haben so viele Veränderungen das Spiels mitgemacht und auch wenn der Aufschrei gegen UEFA und FIFA, gegen die FA, Premier League und Sky immer mal wieder aufflammt, so schnell verstummt er auch wieder auf der großen Bühne. Diese Unternehmen harren einfach den Shitstorm aus. Beginnt die Saison oder das Turnier sind wir sowieso wieder am Start.
Wir fallen immer wieder darauf rein und ich hoffe, dass sich das jetzt ändert. Das muss sich jetzt ändern! Auf allen Ebenen.
Der große Bluff der UEFA
Genauso sind wir übrigens auf den großen Bluff der UEFA und FIFA hereingefallen sind. Habt ihr wirklich geglaubt, dass die Verbände auf diese Teams und ihre Stars verzichten? Habt ihr wirklich geglaubt, dass nur einer der Sponsoren sich das angesehen hätte? Glaubt schön weiter.
Der Kampf sich den Fußball zurückzuholen hat erst begonnen. Nicht nur für die Fans, sondern auch für die Städte/Kommunen und Regionen, in denen sie ausgetragen werden. Im Falle des Liverpool FC ist dieser Kampf global und existenzgefährdend. Und wir müssen die Politiker in die Schranken weisen, die jetzt auf Wählerjagd gehen.
Sie alle haben ihren Kreuzzug gegen den Fußball schlecht geführt. Und wenn ihr genau nachdenkt, dann seht ihr diese Heuchlerei. Eine gute Idee hält man nicht geheim, wenn man sie durchsetzen möchte. Vor allem, wenn man noch sagt, dass diese Liga nur mit den Fans funktioniert.
Eine vereinte Fanbase als nächster Schritt?
Ich bin froh, dass sich diese ehemals Gesichtslosen jetzt geoutet haben. Merkt sie euch und vergesst nicht, was sie getan haben und vergesst nicht, was sie alle immer noch tun wollen. Macht nicht den Fehler, eure Emotionen gegen die Falschen zu wenden. Unterstützt die Spieler und die Manager. Sie sind auf unserer Seite, zumindest in diesem Kampf.
„At a football club there is a holy trinity, the manager, the players and the supporters.“ Bill Shankly

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Und wir als Fans sollten jetzt unbedingt in die Diskussion mit den Besitzern und Investoren gehen. Und die Fans, deren Klubs nicht betroffen sind, mit ins Boot holen. Ich schreie förmlich nach Reformen auch, wenn ich sie selber noch nicht definieren kann. Aber auch das ist der Platz, den der Fußball gerade braucht um sich weiterzuentwickeln.
Ich glaube immer noch daran, dass Investoren und große Unternehmen im Fußball Platz haben „können“. Auch das Geld. Für alle in der „Pyramide“ Und deshalb bin ich auch so emotional. Weil es auch so viele positive Beispiele im aktuellen Fußball gibt. Eben auch im Falle von FSG und Liverpool, ohne gleich extrem oder militant in die eine oder andere Richtung zu sein.
Und ich bin mir bis heute unsicher, ob eine 50 + 1 Regel wirklich das All-Heilmittel ist. Aber das ist eine andere Diskussion. Eine Möglichkeit.
Doch wir als Fans sollten jetzt erstmal diesen Sport gemeinsam zurückholen. Und wir müssen das System so ändern, dass jegliche maßgeblichen Entscheidungen nicht von der UEFA, FIFA, den nationalen Verbänden und Besitzer entschieden werden dürfen, ohne die Fans zu fragen. Und dann sehen wir weiter, wie wir das Geld solidarisch verteilen, damit die Wettkampfintegrität erhalten bleibt. Die nächsten Schritte sind sehr wichtig…
Ob ich FSG diesen Schritt jemals verzeihen kann, weiß ich nicht und glaube ich nicht. Doch ich muss nach vorne schauen…
… und wir müssen gemeinsam unsere Emotionen in die richtigen Bahnen lenken und den Diskurs untereinander und mit den anderen führen. „This means more“? oder „This means nothing…“ Imagine…
Imagine no possessions
I wonder if you can
No need for greed or hunger
A brotherhood of man
Imagine all the people sharing all the world
You may say I’m a dreamer
But I’m not the only one
I hope some day you’ll join us
And the world will be as one ..