Der Liverpool FC gewinnt an der Anfield Road kurz vor Schluss mit 2:1 gegen Aston Villa und hält Anschluss an die CL-Ränge.

Die Reds starteten deutlich engagierter und energischer als noch unter der Woche gegen Real Madrid. Allerdings spiegelte sich die Überlegenheit erneut nicht auf der Anzeigetafel wider, sodass der Gegner die Mannen von Jürgen Klopp wie so oft, für deren Schludrigkeit bestrafen konnte – die Villans trafen in der 43. Minute durch Watkins zur Führung.

Doch der amtierende Meister reagierte stark, steigerte sich im zweiten Durchgang und stemmte sich gegen die Niederlage. Nach einer knappen Stunde brach Mohamed Salah dann den Bann, als er einen abgewehrten Torschuss von Andy Robertson per Abstauber verwandeln konnte. Im Anschluss blieben die Reds am Drücker und belohnten sich in der Nachspielzeit durch einen großartigen Abschluss von Trent Alexander-Arnold mit verdienten drei Punkten. Dadurch konnte der Kontakt an die Champions League-Ränge gehalten werden. Die Spielernoten der Redmen Family:

Alisson Becker – 6,5/10

Kugelte beim Gegentreffer zugegebenermaßen etwas komisch durch seinen Fünfmeterraum – ihm daraus aber einen Vorwurf zu machen, ist absurd. Zeigte ansonsten auch eine ordentliche Leistung, rettete Phillips bei einem schwachen Rückpass und versuchte, wann immer es ging, das Spiel schnell zu machen.

Trent Alexander-Arnold – 8/10 (MOTM)

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Unter den Augen von Gareth Southgate noch immer nicht im höchstmöglichen Gang, aber schon wieder deutlich verbessert im Vergleich zum Spiel gegen Real – okay, die Latte lag nicht besonders hoch. Aber dennoch defensiv wieder sicherer und offensiv präsenter – und dann mit dem überragenden und entscheidenden Treffer in der Nachspielzeit. Völlig egal, was das für seine Three Lions-Karriere bedeutet, für die Reds bedeutete der Treffer das Ende dieser schrecklichen Heim-Serie in der Liga. Danke dafür, Trent! MOTM!

Ozan Kabak – 6,5/10

Erneut der sichere Innenverteidiger, arbeitete sich ins Spiel herein und gab seinem Nebenmann Sicherheit. Einen Schritt zu spät beim Gegentor, aber ansonsten defensiv fehlerfrei. Allerdings das dritte Mal in Folge ausgewechselt – für Klopp gerade in Bezug auf Innenverteidiger sehr untypisch. Er wird sich was dabei denken.

Nathaniel Phillips – 6/10

Durfte sich bei Alisson bedanken, dass dieser ihm bei einem schwachen Rückpass früh den Allerwertesten rettete. Kam dann nach und nach besser in die Partie, es war allerdings offensichtlich, dass er von den Villans als Schwachpunkt und Zielspieler auserkoren wurde.

Andrew Robertson – 7/10

Spielt gefühlt das 3465. Spiel hintereinander und bekommt maximal die letzten fünf Spielminuten eine Pause verordnet. Liegt es daran, dass Tsimikas noch nicht auf dem notwendigen Niveau ist oder liegt es daran, dass Robbo für dieses Team in so einer Situation einfach unverzichtbar ist? Gegen Villa war es – mal wieder – Letzteres. Nach einer ruhigeren ersten Hälfte kurbelte er in der zweiten Halbzeit unermüdlich an und bereitete den Weg für den Ausgleich. Drei Tage Pause, Mittwoch wartet Madrid.

Fabinho – 7/10

Gemessen an den Leistungen, die er in dieser Saison schon für die Reds aufs Parkett legte, muss man von einer ausbaufähigen Leistung sprechen. Bei Fabinho spricht man da aber wie bei keinem anderen trotzdem noch von einer guten Leistung. Immer anspielbereit, immer mitten im Geschehen, mit vielen Ballgewinnen.

Georginio Wijnaldum – 6/10

Kommt wohl in etwa auf die gleiche Anzahl an Saisoneinsätzen wie Robertson und da sein Vertreter Naby Keita gegen Madrid auf ganzer Linie enttäuschte, kam auch sein Startelfeinsatz gegen Villa nicht überraschend. Trat wie immer als Konstante in der Zentrale auf, mit hoher Ballsicherheit, aber eben auch wie immer mit limitiertem offensiven Einfluss.

James Milner – 6/10

Im Vergleich zu Wijnaldum deutlich präsenter, überall auf dem Feld zu finden – allerdings wirkt sein Ballbesitzspiel um einiges zerfahrener und weniger flüssig. Kann dadurch der Offensive auch nicht das mitgeben, was sich die Drei vorne wohl wünschen würden. Defensiv unterstützte er Fabinho aber stark und überzeugte mit Zweikampfbereitschaft und -stärke.

Roberto Firmino – 7/10

Kam nach seiner Nicht-Berücksichtigung gegen Madrid wieder in die Elf und machte dort weiter, wo er in der spanischen Hauptstadt aufgehört hatte. Bringt den Reds – insbesondere mit einem Mittelfeld ohne Thiago – die nötige kreative Spielanlage, indem er sich tief fallen lässt und sich dort die Bälle abholt. Hat uns lange diese spezielle Roberto-Firmino-Magie vorenthalten, gegen Villa wirkte es erstmals wieder so, als würde sie wieder ganz vorsichtig durch Anfield wehen. Mehr davon am Mittwoch Bobby!

Mohamed Salah – 7/10

In einer Saison, in der für den Liverpool FC wahrlich nicht alles so läuft, wie erhofft, bietet der Egyptian King eine teilweise unterschätzte Konstante – machte gegen den Tabellenneunten bereits sein 28. Saisontor. Bewies erneut, dass er trotz einer nur soliden Leistung, stets imstande ist, zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein.

Diogo Jota – 6,5/10

Bekommt zurzeit vollkommen zurecht seine Spielzeit von Anfang an, nachdem er als Joker nach seiner Verletzung absolut überzeugte. Leider konnte er weder gegen Madrid noch gegen Villa denselben Einfluss auf das Spielgeschehen nehmen. Einige starke Läufe hinter die Abwehr sowie ein klasse Pass auf Robertson im Build-Up zum Ausgleich dürfen beim Portugiesen aber berechtigte Hoffnungen auf einen erneuten Start gegen Real am Mittwoch wecken.

Thiago – 6,5/10

Ab 70. Minute: Kam für Wijnaldum und spielte eine entscheidende Rolle im Vorfeld des Siegtreffers.

Sadio Mané – Ohne Bewertung

Ab 75. Minute: Kam für Firmino und legte mit einer der letzten Aktionen des Spiels beispielhaft dar, woran es aktuell bei ihm hapert: der Selbstverständlichkeit zum Verwandeln einer Torchance.

Xherdan Shaqiri – Ohne Bewertung

Ab 89. Minute: Kam für Kabak und nutzte seine Zeit, indem er im Siegtreffer seine Füße im Spiel hatte.

Jürgen Klopp – 6,5/10

Befand sich vor dem Spiel in einer komplexen Situation: Auf der einen Seite das für die Saisonbewertung essentielle Rückrundenmatch gegen Real vor der Brust, auf der anderen Seite aber mit dem Druck, in der Liga keinen Punkt mehr abgeben zu dürfen. Entschied sich daher gegen eine Schonung, bspw. von Robertson oder Wijnaldum und wurde letztlich belohnt. Die Erleichterung nach Schlusspfiff war ihm nicht nur ob der schwierigen Situation anzusehen, sondern auch weil es der erste Liga-Heimsieg seit dem 16. Dezember (!) war. Up the Reds!