Der Liverpool FC verliert im Achtelfinal-Hinspiel der diesjährigen Champions League auswärts gegen Real Madrid mit 1:3.

Die Reds kamen zu Beginn nur sehr schwer in die Partie und mussten die Anfangsphase klar an die Gastgeber abgeben. In einer Phase, in der die Mannen von Jürgen Klopp etwas mehr Struktur in ihr Spiel bringen konnten, gingen die Madrilenen verdient durch Vinicius Jr. in Führung. Auch im Anschluss fehlte den Engländern jeglicher Zugriff, jeglicher Gegnerdruck in der Zentrale und auch defensiv häuften sich die Fehler. Folgerichtig stellte Marco Asensio auf 2:0, womit es auch in die Pause ging.

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Im zweiten Abschnitt zeigte der Liverpool FC zunächst ein anderes Gesicht und konnte nach gutem Start durch Mohamed Salah auf 1:2 verkürzen. Doch im Anschluss konnte dieses Momentum nicht aufrechterhalten werden und Real stellte den alten Abstand erneut durch Vinicius Jr. wieder her. Trotz hoher Ballbesitzanteile in der Schlussviertelstunde kamen die Reds nicht mehr gefährlich vor das Tor und müssen an der Anfield Road eine 1:3-Niederlage wettmachen. Die Spielernoten der Redmen Family:

Alisson Becker – 6/10

Absolut allein gelassen. Bekam in der Verteidigung der beiden Gegentore überhaupt keine Hilfe seiner Defensivreihe – teilweise musste man sogar über Schützenhilfe für Real reden – und konnte so nichts ausrichten. Verhinderte kurz vor der Pause sogar noch das 3:0 nach einem weiteren kapitalen Fehler. Hat das 3:1 in seinem Leben auch schonmal gehalten – ein Vorwurf ist ihm aber nicht zu machen!

Trent Alexander-Arnold – 4/10

Dürfte sich heute Abend irgendwo in einem Madrider Nobelviertel wiederfinden, wenn Vinicius seine Taschen leert. Bekam den Brasilianer überhaupt nicht zu fassen, verlor den Großteil der Zweikämpfe und Laufduelle und lieferte dann auch noch einen katastrophalen Fehler vor dem 2:0. Steigerte sich nach der Pause leicht und konnte insbesondere in einer Unterzahl-Situation glänzen, die er stark verteidigte. Offensiv engagiert, aber zu häufig zu unpräzise.

Ozan Kabak – 5,5/10

Begann in einer verunsicherten Defensivreihe noch verhältnismäßig gut, konnte einige Bälle ablaufen und Benzema lange in Schach halten. Fügte sich dann aber mit einem völlig verunglückten Rückpass auf Alisson in die allgemeine Darbietung ein. Zudem wurden seine begrenzten Fähigkeiten in der Spielauslösung durch die fehlenden Anspieloptionen in der Zentrale schonungslos offengelegt. Trotzdem noch der bessere Innenverteidiger an diesem Abend.

Nathaniel Phillips – 4,5/10

Ließ Vinicius vor dem 1:0 laufen und konnte seinen Stellungsfehler dann nicht wieder wettmachen. In der zweiten Halbzeit mit einigen guten Blocks, aber längst nicht so sicher, wie in den vergangenen Spielen. Man muss seine Leistung aber hin und wieder auch reflektiert einordnen. Niemand kann erwarten, dass er innerhalb von wenigen Monaten dieses Niveau konstant abruft.

Andrew Robertson – 6/10

Sinnbildlich für die Leistung in der ersten Hälfte, dass er gefühlt drei Minuten für Einwürfe brauchte, da sich niemand bereit erklärte, mal freie Räume zu besetzen. Versuchte ein ums andere Mal, das Spiel mittels Diagonalbällen zu öffnen – es half wenig. Ackerte aber wie gewohnt die linke Seite hoch und runter und blieb defensiv zumindest fehlerfrei.

Fabinho – 5/10

Wenn auch Fabinho leistungsmäßig untergeht, dann – so haben wir in dieser Saison gelernt – steht es wahrlich schlecht um die Reds. Konnte seine gewohnte Zweikampfstärke nicht einbringen, da er häufig nicht mal in die Nähe von Gegenspielern kam. In der zweiten Hälfte etwas besser drin, aber noch immer weit weg von seinem herausragenden Niveau dieser Saison.

Georginio Wijnaldum – 4/10

Führte die Reds als Kapitän aufs Feld und musste mit ansehen, wie insbesondere sein Mittelfeld komplett überrollt wurde. Startete ein, zwei Läufe auf links – das war aber schon alles, was positiv zu berichten war. Konnte insbesondere überhaupt keinen Gegnerdruck auf Kroos ausüben. Im Vergleich zu einigen seiner Kollegen aber immerhin mit starker und aufmunternder Körpersprache.

Naby Keïta – 2/10

Eigentlich kann man wirklich nur Eines sagen: Es war nicht sein Tag. Ging vom Anpfiff weg die Wege im Mittelfeld nicht mit, produzierte Ballverluste, bot sich überhaupt nicht an und ließ – eigentlich das Schlimmste – Einsatzwille vermissen. Bekam früh einen Rüffel von Jürgen Klopp, mit der Bitte um mehr Bewegung. Es half nichts. Folgerichtig die Höchststrafe – Auswechslung noch vor der Pause. Kopf hoch, Naby!

Sadio Mané – 4/10

Ist zurzeit ein Schatten seiner Selbst. Was mit falschen Entscheidungen anfängt, hört bei technischen Unzulänglichkeiten auf, die wir so von ihm nicht kennen. Scheint in jüngerer Vergangenheit zu viel Fußball gespielt zu haben, die Leichtigkeit, die ihn sonst so auszeichnete, ist komplett weg.

Mohamed Salah – 5/10

War in Halbzeit eins ebenso wie seine Offensivkollegen überhaupt nicht im Bilde – sowohl was Torgefahr angeht als auch TV-Einblendungen. Konnte dann kurz nach der Pause etwas Hoffnung entfachen, als er eine gute Aktion von Jota reaktionsschnell verwandelte. Fiel mit schwacher und teils resignierender Körpersprache auf.

Diogo Jota – 4,5/10

Durfte für Firmino ran, konnte seine beeindruckende Form der letzten Spiele aber nicht konservieren. Einer inaktiven ersten Hälfte folgte eine leicht verbesserte zweite, mit einem starken Moment vor dem Anschlusstor. Ansonsten bemüht, aber es fehlte an Durchschlagskraft und Unterstützung vom Mittelfeld.

Thiago – 5/10

Ab 42. Minute: Klar bester Mann der ersten Hälfte! Okay, Spaß beiseite. Kam für den überforderten Keita und brachte zumindest mal die dringend benötigte Ballsicherheit ins Spiel der Reds. Darüber hinaus konnte der Spanier aber wenig Kreativmomente einbringen und tauchte weitestgehend ab.

Roberto Firmino – Ohne Bewertung

Ab 81. Minute: Löste Kabak ab und versuchte sich zwischen den Linien zu positionieren, um von dort aus, das Angriffsspiel etwas unberechenbarer zu gestalten. Null Torchancen sprechen eine klare Sprache, dass das nicht gelang.

Xherdan Shaqiri – Ohne Bewertung

Ab 81. Minute: Kam für Jota und versuchte etwas zu bewirken. Resultat? Siehe Roberto Firmino.

Jürgen Klopp – 4/10

Seine Entscheidung für Keita stellte sich als verheerend heraus – nicht nur wegen der Leistung Keitas, die so mal passieren kann – aber vor allem, weil den Reds dadurch, auch bedingt durch das Fehlen Firminos, jegliche Ballbesitzstärke abging. Korrigierte seinen Fehler untypisch früh, zu dem Zeitpunkt war aber vieles schon geschehen. Zumindest das Auswärtstor wird im Rückspiel helfen.