Der Liverpool FC verliert an der Anfield Road gegen den Fulham FC mit 1:0 und droht, bis auf Rang 9 abzurutschen.

Das Spiel begann im Stile der vergangenen Wochen. Die stark durchrotierten Reds schafften es nicht, sich gefährliche Torchancen zu erspielen und die Gäste spielten teilweise gefällig nach vorne. Nach einer Unaufmerksamkeit von Mohamed Salah ging der Fulham FC dann sogar durch Lemina in Führung.

In der zweiten Hälfte kamen die Mannen von Jürgen Klopp zwar engagierter aus der Kabine, doch trotz vermehrter Abschlussaktionen blieben die Gelegenheiten wenig zwingend. Da auch die Einwechslungen von Sadio Mane, Fabinho und Trent Alexander-Arnold daran nur wenig änderten, kassierte der amtierende englische Champion die sechste Heimniederlage in Serie. Die Spielernoten der Redmen Family:

Alisson Becker – 6/10

Machte seinen Vorderleuten und allen Zuschauern an den TV-Schirmen früh sehr klar, was er vom komplett fehlenden Gegnerdruck im Mittelfeld hielt. Wurde wenig getestet und konnte dann beim Gegentor durch Lemina nichts machen – erneut ein frustrierendes Spiel für den Brasilianer.

Neco Williams – 2,5/10

Hatte er Zweifel an Lookman’s Corona-Test vor dem Spiel? Er hielt zumindest wahnsinnig viel Abstand zum Engländer und bekam regelmäßig die Quittung für diese Passivität. Der Linksaußen der Cottagers machte in Halbzeit eins was er wollte mit dem jungen Waliser. Offensiv trat er engagiert auf, das Endprodukt war aber durchweg ungefährlich.

Rhys Williams – 5/10

Startete mit ein, zwei ungenauen Pässen, mit denen er seine Nebenleute gehörig ins Schwitzen brachte. Steigerte sich im Laufe der Partie zwar etwas und wusste insbesondere bei hohen Bällen zu überzeugen, von Sicherheit in der Innenverteidigung war er aber trotz dessen weit entfernt. Für Ben Davies scheint die Aufgabe indes noch zu groß.

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Nathaniel Phillips – 6/10

Ohne eklatante Abspielfehler und das obwohl er den Großteil der Aufbauarbeit leistete. Machte noch den sichereren Eindruck der beiden zentralen Youngster. Ihm gebührt trotz oder gerade wegen der chaotischen Defensivsituationen Lob – wenn er gebraucht wurde, war er zur Stelle und blieb überwiegend fehlerfrei.

Andrew Robertson – 4/10

Das was Mohamed Salah offensiv bei den Front Three war, war er defensiv bei den Back Four – der einzig Verbliebene in der Startelf. Seine Seite wurde von den Gästen wenig bespielt, insofern wurde er defensiv selten gefordert. Trotzdem muss man erwarten, dass er als einzig verbliebener Senior-Spieler mehr Sicherheit in diese junge Kette bringt. Offensiv war er stets bemüht – wir wissen alle, was das heißt.

Georginio Wijnaldum – 4/10

Der Aufstellungsbogen des Liverpool FC dürfte mittlerweile als Vordruck mit seinem Namen existieren. Spielt immer und spielte auch wie immer. Ohne große Fehler aber auch mit sehr limitiertem Einfluss auf das Offensivgeschehen. Bekam dann mit Blick auf das extrem wichtige Spiel am Mittwoch gegen Leipzig nach gut einer Stunde mal eine verdiente Pause.

James Milner – 4,5/10

Verkörpert das, was hin und wieder bei dem ein oder anderen fehlt – den absoluten Einsatzwille, die Energie, auch noch den letzten Meter zu gehen und die Bereitschaft, den Abnutzungskampf gegen einen Abstiegskandidaten anzunehmen. Leider gibt er dem Offensivspiel darüber hinaus zu wenig, insbesondere kreative Momente gehen dem Veteranen zurzeit komplett ab.

Naby Keïta – 6/10 (MOTM)

Spulte nach seiner monatelangen Verletzungspause direkt 90 Minuten ab und brauchte – absolut verständlicherweise – einige Momente, um im Spiel anzukommen. Zeigte in Ansätzen, dass er dieser aktuell so steifen Offensive mit seinen Vertikalläufen in die Spitze eine andere Dimension geben kann – gegen Fulham klappte aber vieles auch noch nicht. Trotzdem noch der Beste in einer insgesamt schwachen Mannschaft.

Xherdan Shaqiri – 3,5/10

Schlich so durch die Linien und agierte größtenteils als hängender Zehner hinter den Spitzen. Dürfte für die kreativen Momente im Spiel zuständig gewesen sein – da die sehr sehr rar waren, überwiegt trotz teils ordentlicher Ansätze die Enttäuschung. Ein gefährlicher Freistoß und ein, zwei gute Pässe waren noch das Auffälligste, was er zu bieten hatte. Leider noch negativ anzumerken: die nahezu komplett fehlende Defensivunterstützung für Williams auf rechts.

Mohamed Salah – 4/10

Gegen Chelsea noch wegen Müdigkeit früh ausgewechselt, gegen Fulham der einzig verbliebene der Front Three. Was man Jürgen Klopp nach dem Chelsea-Spiel noch nicht ganz abnahm, bewies der Ägypter dann gegen Fulham eindrucksvoll, als er kurz vor der Pause das Klären des Balles sowie die Existenz von Gegnern vollkommen verschlief und den Gegentreffer verschuldete. Davor zwar noch mit Abstand der auffälligste Offensive, aber trotzdem ohne Gefahr.

Diogo Jota – 4,5/10

Erster Start seit Dezember – ebenso wie Keita mit Schwierigkeiten zu Beginn. Hatte deutlich weniger Offensivszenen im Vergleich zu Salah und konnte selten Akzente setzen. Testete dann Areola mit einem starken Volley – es blieb aber seine einzige gefährliche Szene. Benötigt Zeit, die er aktuell nicht bekommen kann.

Sadio Mané – 3,5/10

Ab 62. Minute: Kam für Wijnaldum und fügte sich direkt ein – aber natürlich fällt so ein Gurkenkopfball in so einer Phase dann eben nicht in die lange Ecke, sondern an den Pfosten. Bezeichnend. Vergab zudem eine weitere gute Kopfballmöglichkeit und reihte sich damit nahtlos in die übergreifende Enttäuschung auf dem Platz ein.

Trent Alexander-Arnold – Ohne Bewertung

Ab 76. Minute: Löste den glücklosen Williams auf rechts ab und schraubte das Niveau der Hereingaben direkt in die Höhe – die Abnehmer konnten nur leider nichts Zählbares daraus machen. An ihm lag es nicht.

Fabinho – Ohne Bewertung

Ab 76. Minute: Ersetze James Milner und zeigte, dass ein großer Teil der Verletzungsmisere jener ist, dass er nicht mehr im Mittelfeld aufgeboten werden kann, weil er in der Defensivzentrale benötigt wird. Holte sich viele Bälle und spielte noch einige starke Vertikalpässe durch die Schnittstellen.

Jürgen Klopp – 3/10

Schiedsrichter Kevin war häufig nicht sein Friend. Dennoch: an dessen Leistung lag es nicht. Und leider muss konstatiert werden, dass diese Niederlage wohl wie noch keine andere, auf seine Kappe geht. Tauschte mit Ausnahme von vier Akteuren die komplette Mannschaft. Insbesondere Neco Williams wirkte ohne erfahrene Nebenmänner absolut überfordert und auch die Defensivzentrale wackelte. Auch die frischen Offensivbeine enttäuschten. Der Druck vor dem Spiel gegen Leipzig – auch auf ihn – ist jetzt so hoch wie noch nie in seiner Zeit bei den Reds. Ausscheiden verboten! Up the Reds!