Der Liverpool FC gewinnt das in Ungarn ausgetragene Achtelfinal-Hinspiel der Champions League gegen RB Leipzig mit 2:0.
In einer sehr intensiven Anfangsphase mussten die Reds den Leipzigern etwas mehr vom Spiel lassen. Die Mannen von Jürgen Klopp konnten erst ab Minute 15 das Momentum etwas ändern und übernahmen dann in der Folgezeit mehr und mehr die Spielkontrolle. In dieser Phase kurbelte insbesondere Trent Alexander-Arnold von rechts das Offensivspiel an und gute Chancen durch Mohamed Salah, Sadio Mané und Andy Robertson entstanden. Trotzdem ging es torlos in die Kabinen.
Nach der Pause setzte der Liverpool FC seine gute Leistung fort, die Tore fielen dann aber durch individuelle Fehler der Deutschen. Nach einem Sabitzer-Fehler ging Salah alleine auf Gulácsi zu und verwandelte in der 53. Minute eiskalt. Nur fünf Minuten später profitierte dann Mané von einem Defensivfehler, tat es seinem Pendant gleich, blieb vor dem Kasten cool und netzte zum 2:0 ein. Wenngleich Leipzig in der Schlussphase auf das Anschlusstor drängte, brachte der amtierende englische Meister den Vorsprung über die Zeit und tritt somit mit einer guten Ausgangsposition zum Rückspiel am 10. März an. Die Spielernoten der Redmen Family:
Alisson Becker – 7,5/10
Die Quote seiner angekommenen Flugbälle dürfte im einstelligen Prozentbereich liegen – eine gewisse Verunsicherung merkte man ihm angesichts seiner zuletzt schwachen Auftritte zuerst noch an. Deutlich zielsicherer präsentierte er sich bei Abwürfen und im Laufe des Spiels zeichnete er sich auch mehrfach auf der Linie aus. Insbesondere stark gegen Nkunku kurz nach der Halbzeit. Insgesamt deutlich verbessert!
Trent Alexander-Arnold – 9/10 (MOTM)
War der Hauptgrund dafür, dass die Reds nach 15 Minuten etwas mehr Zug nach vorne entwickelten. Fing viele Bälle ab und orientierte sich anschließend sofort nach vorne. Setzte zudem konsequent nach, wodurch er hohe Ballgewinne produzierte. Zudem mit tollen offensiven Ideen und Bällen hinter die Kette. Defensiv absolut fehlerfrei – MOTM!
Jordan Henderson – 7,5/10
Musste sich ein, zwei Mal im Stellungsspiel etwas umgucken und wird da eventuell nochmal bei Virgil van Dijk nachfragen müssen, wie man solche Szenen maximal lässig löst. Das, was defensiv nicht zu 100% passte, machte er mit dem Ball am Fuß in der offensiven Spieleröffnung wett. Im Stile eines Quarterbacks verteilte er stark die Bälle und brachte insbesondere in Leipziger Pressingsituationen Ruhe rein. Zudem permanent mit lautstarken, ordnenden Ansagen – Radio Henderson at it’s best!
Ozan Kabak – 7/10
Bisher ohne Sieg, Leipzig als Gegner – Kabak wird sich fragen, ob er den Verein überhaupt gewechselt hat. Machte da weiter, wo er gegen Leicester aufgehört hatte – konzentrierte sich auf die Basics, verteidigte den Großteil souverän weg. Im Spielaufbau teilweise noch etwas unkonzentriert, steigerte sich aber im Laufe des Spiels. Wird noch etwas Eingewöhnungszeit benötigen – verständlich!
Andrew Robertson – 7,5/10
Wie gerne hätten wir das schelmische Schotten-Grinsen gesehen, wenn der Ball von knapp hinter der Mittellinie ins Kreuzeck geflogen wäre. Toll reagiert, clevere Idee und eigentlich gute Ausführung – es fehlten nur wenige Zentimeter. Robertson auch sonst cheeky unterwegs, immer mit dem Auge für den Weg nach vorne.
Georginio Wijnaldum – 8/10
Der Inbegriff des „… and I took that personally“-Memes, wenn jemand versucht, ihm den Ball abzunehmen. Kratzt, beißt und kämpft sich gegen zwei, drei, teilweise vier Spieler und Situationen hindurch, bis er das Spielgerät wieder an seinen Füßen hat. Immer anspielbereit, insbesondere auch in Phasen, in denen die Innenverteidigung hoch angepresst wurde – starker Auftritt des Niederländers!
Thiago – 6,5/10
Startete standesgemäß erstmal mit einem Foul – wie sollte es anders sein? Arbeitete sich in die Partie und löste einige Situationen mit guter Übersicht und technischer Brillanz. Ein Weltklasse-Ball auf Salah stach heraus – ansonsten musste er sich aber auch einige deutliche Ansagen vom Boss anhören. Gut in der Arbeit gegen den Ball.
Curtis Jones – 9/10

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Duellierte sich mit TAA um den MOTM-Award. Zeigte eine tolle Leistung, weil er im zentralen Battleground stets die Übersicht wahrte, keinen Ball verloren gab und sich aus dem Großteil der Situationen auch noch gewinnbringend befreite. Tat dem Spiel der Reds mit seinem Mut zum Risiko gut und wirkte permanent so, als könne er innerhalb einer Sekunde etwas Besonderes geschehen lassen – MOTM 2.0.
Sadio Mané – 8/10
Übersprang Mukiele um gefühlt sieben Köpfe – was leider zur Folge hatte, dass auch das Tor unterhalb von ihm lag. So konnte er nicht anders, als aus eigentlich aussichtsreicher Position rüberzuschädeln. Profitierte dann davon, dass Mukiele seinem Kollegen Sabitzer in nichts nachstehen wollte und verwandelte ebenso eiskalt wie Salah.
Roberto Firmino – 7/10
Eine typische Bobby Firmino-Leistung, die einem vermutlich erst in Gänze bewusst wird, wenn man alle Kameraperspektiven auch abseits des Balles studiert hat. Zeigte seine Stärke im Verbinden der Offensive mit dem Mittelfeld, löste die Pressingläufe aus und war auch sonst viel unterwegs. Zudem mit starker Vorarbeit für den Mane-Kopfball.
Mohamed Salah – 8/10
Nahm den klasse Steckpass von Sabitzer auf und ließ sich das Geschenk nicht nehmen – verwandelte alleine vor Gulacsi eiskalt. Machte auch sonst permanent einen gefährlichen Eindruck, stets auf der Suche nach Offensivräumen. Bestätigte seine starke Form.
Xherdan Shaqiri – Ohne Bewertung
Ab 72. Minute: Kam für Firmino und verrichtete noch wertvolle Laufarbeit als zentraler Pressingspieler.
Alex Oxlade-Chamberlain – Ohne Bewertung
Ab 72. Minute: Ersetzte Thiago, verlor ein, zweimal den Ball und wirkte insgesamt etwas steif.
Neco Williams – Ohne Bewertung
Ab 90. Minute: Löste noch Salah ab und verstärkte die Defensive.
Jürgen Klopp – 8/10
Wird sich bedanken, dass das Coronavirus einverstanden war, für ein paar Tage mal einen Bogen um Ungarn zu machen, damit ein deutscher Verein einen englischen Verein in Budapest zu einem Fußballspiel begrüßen durfte, denn so konnten sich seine Jungs etwas den Liga-Frust von der Seele spielen. Insbesondere die in dieser Saison so oft gescholtene Offensive wirkte deutlich bissiger und spielfreudiger – die Tore werden Salah und Mané guttun.