Der Liverpool FC verliert in der Premier League mit 3:1 gegen Leicester City und droht, in der Tabelle durchgereicht zu werden.
Die Reds fanden durch das offensivere Verteidigen der Foxes zu Beginn deutlich mehr Räume im letzten Drittel, schafften es aber nicht, daraus Kapital zu schlagen. Keine nennenswerte Torchance im ersten Abschnitt spricht eine deutliche Sprache.
Die Mannen von Jürgen Klopp kamen mit etwas mehr Esprit aus der Kabine und näherten sich dem gegnerischen Kasten nach und nach an. Zwar scheiterte Trent Alexander-Arnold erst noch per Freistoß an der Latte, doch in der 67. Minute konnte Mohamed Salah dann nach überragender Vorarbeit von Roberto Firmino zur Führung treffen. Doch der amtierende Meister konnte den Vorsprung nicht halten und musste zwischen der 78. und 85. Minute noch drei Gegentore hinnehmen und verlor damit zum dritten Mal in Folge. Die Spielernoten der Redmen Family:
Alisson Becker – 4/10
War nach seinen Patzern gegen Manchester City sichtlich um Rehabilitierung bemüht. Es klappte einigermaßen, bis er und Neuzugang Kabak eine Situation fabrizierten, die nur symbolisch für die aktuelle Phase der Reds stehen kann. Wenn er rauskommt, dann muss er den Ball haben – alte Kreisliga-Weisheit. Wirkte sichtlich angeknockt und wird erneut nicht gut bei der Fehleranalyse wegkommen.
Trent Alexander-Arnold – 7/10
In einer Phase, in der Reds-Fans wohl schonmal besser gelaunt den Fernseher nach Spielen ausgemacht haben, liefert er zumindest etwas Positives. Zeigt seit einigen Wochen eine stark ansteigende Formkurve und setzte diese auch gegen Leicester fort. Offensiv mutig, kreativ und zielstrebig, defensiv souverän – mit tollem Freistoß und wichtiger Vorarbeit zum Führungstreffer. Muss jetzt als Führungsspieler wirken.
Jordan Henderson – 6/10
Bis zur 78. Minute hätte er sich eine starke 7,5 oder 8 abgeholt, für eine erneut couragierte Leistung in der Innenverteidigung. Unheimlich aufmerksam, flexibel in der Spielauslösung und sicher im Kommandieren seiner Hintermannschaft. Manchmal wünscht man sich einen Wolf-Dieter Ahlenfelder als Schiedsrichter zurück, der ein Spiel mal deutlich früher beendet, denn nach 78 Minuten ließ der Skipper all das vermissen.
Ozan Kabak – 5,5/10

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Die aktuellen Ergebnisse der Reds dürften seine Umgewöhnung von Schalke auf Liverpool extrem vereinfachen. Feierte lange Zeit ein ordentliches aber weitestgehend unsichtbares Debüt, da Henderson den Großteil der anfallenden Defensivaufgaben abarbeitete. Musste dann aber den Slapstick miterleben, vor dem er wohl hoffte, geflohen zu sein. Es bleibt zu hoffen, dass er in der öffentlichen Wahrnehmung etwas verschont wird und erstmal ankommen darf. Willkommen, Ozan!
Andrew Robertson – 7/10
Zeigte wie sein Pendant auf rechts eine gute Leistung und war auch nicht für den defensiven Zusammenbruch verantwortlich zu machen, der größtenteils über die Zentrale hereinbrach. War lange Zeit offensiv sehr aktiv, überzeugte insbesondere mit starken Balleroberungen und starken Antritten.
James Milner – Ohne Bewertung
Musste bereits nach 16 Minuten verletzt runter und wird nun wohl hoffen, dass irgendwo noch ein ausklappbares Bett im Lazarett der Reds zu finden ist. Gute Besserung!
Georginio Wijnaldum – 6/10
Für derartige Georginio Wijnaldum-Leistungen muss die Kategorie ‚Durchschnitt‘ erfunden worden sein. Verrichtete seine Arbeit still und leise, machte nichts falsch aber eben auch nichts richtig gut. Etwas mehr offensive Impulse von ihm hätten der Mannschaft gutgetan.
Curtis Jones – 6/10
Schlich sich erneut durch die Linien auf der Suche nach Räumen. Fand sie hin und wieder, konnte dann aber mit dem Ball am Fuß nicht so viel kreieren, wie es nötig gewesen wäre. Steigerte sich im Laufe der Partie und schien mit Thiago an seiner Seite etwas befreiter aufspielen zu können. Von ihm in der aktuellen Phase die spielentscheidenden Impulse zu erwarten, wird seiner Entwicklungsstufe nicht gerecht.
Sadio Mané – 6/10
Die Bewertungen beginnen, sich zu ähneln. War erneut sehr bemüht, aber – wie wir das alle aus der Schule früher kennen – das ist keine Bewertung, die zufrieden stellt. Ein Spieler, der ein Tor braucht – eigentlich nichts ungewöhnliches, beim Senegalesen aber eventuell das „Tor“ zurück zur altbekannten Effektivität.
Roberto Firmino – 6/10
Die „6“ oben in seine Bewertung eintippen zu müssen, schmerzt. Es schmerzt, weil dieser Fußballer in manchen Momenten ein Spiel ganz alleine an sich reißen und innerhalb von Sekunden entscheiden kann. Und zwar in einer Eleganz und Genialität, die nur ganz wenige andere Kicker in ihren Füßen haben. Es schmerzt, weil er diese paar Sekunden Eleganz und Genialität gegen Leicester hatte, aber die verbleibenden 89:53 Minuten unter seinen Möglichkeiten blieb.
Mohamed Salah – 7/10 (MOTM)
Erneut der gefährlichste Angreifer der Reds und erneut mit seinem Tor. Vollendete einen wunderschön herausgespielten Moment eiskalt und war auch sonst sehr involviert. Es wird primär seine Aufgabe sein, die Reds aus der Formkrise zu schießen – zumindest scheint er zurzeit am ehesten dazu in der Lage.
Thiago – 4,5/10
Ab 17. Minute: Erneut ein Spiel, in dem er den Reds nicht weiterhelfen konnte. Die Frequenz von – man muss es leider so hart sagen – dummen und schlecht-getimten Fouls ist aktuell das Einzige, was im Kopf bleibt.
Alex Oxlade-Chamberlain – Ohne Bewertung
Ab 75. Minute: Kam für Curtis Jones und war Teil des Zusammenbruchs der Reds. Keine Fehler in der Entstehung der Gegentore, aber er konnte auch auf der anderen Seite des Feldes nichts mehr bewirken.
Xherdan Shaqiri – Ohne Bewertung
Ab 87. Minute: Kam noch für Wijnaldum.
Jürgen Klopp – 5,5/10
Sein 300. Spiel als Manager der Reds dürfte er sich anders vorgestellt haben. Wurde von seinem Vermieter geschlagen und wird sich vermehrt mit dem Vorwurf der Krise – mindestens einer Ergebniskrise – konfrontiert sehen. Ohne Frage leiden die Reds unter einer massiven Verletzungsmisere, aber die Art und Weise der Spielgestaltung gibt unabhängig vom Personal aktuell Anlass zur Sorge. Dienstag Leipzig, Dienstag anderer Wettbewerb, Dienstag andere Gedanken, Dienstag Kopf hoch! YNWA.