Der Liverpool FC kehrt mit einem 3:1-Auswärtssieg gegen die Tottenham Hotspurs auf die Siegerstraße zurück und klettert dadurch auf Rang 4.
Die Anfangsphase war geprägt von einem offenen Schlagabtausch, der bereits nach wenigen Minuten in jeweils einer Großchance für beide Teams resultierte. Doch auf Seiten der Reds konnte Sadio Mané den Ball nicht im Tor unterbringen. In der Folgezeit übernahmen die Reds mehr und mehr die Spielkontrolle und belohnten sich zu einem strategisch wichtigen Zeitpunkt kurz vor der Pause mit der Führung. Einen tollen Chipball von Jordan Henderson nahm Mané mit der Brust mit und legte stark in die Mitte, wo Roberto Firmino nur noch den Fuß hinzuhalten brauchte.
Die zweite Halbzeit war nur zwei Minuten alt, als Trent Alexander-Arnold die Führung auf zwei Tore schraubte. Doch die Spurs konnten nur wenig später durch einen starken Fernschuss antworten. Im Anschluss schafften es die Mannen von Jürgen Klopp aber, sich dominant in der Hälfte der Londoner festzuspielen. Folgerichtig fiel in der 65. Minute das 3:1 durch Sadio Mané, was auch das Endergebnis darstellte. Die Spielernoten der Redmen Family:
Alisson – 6,5/10
Ist mit Sicherheit nicht in der sichersten, in der stabilsten Phase seiner Karriere – allerdings sprechen wir bei ihm immer noch von einem Niveau, dass ins oberste Regal der PL-Keeper gehört. Beim Tor machtlos, gedankenschnell in der Spieleröffnung, aber eben auch mit einigen kleinen Wacklern zwischendurch.
Trent Alexander-Arnold – 8,5/10
BOOM! Herzlich willkommen zurück, bester Rechtsverteidiger der Welt! Genau so eine Leistung brauchte der junge Engländer, der erste Pass saß und im Anschluss machte er das, was ihn von der Konkurrenz abhebt: permanent ankurbelnd in der Offensive, mit mutigen Wegen auch in die Zentrale und – endlich mal wieder – mit konstant starken Hereingaben. Garnierte seine Leistung mit einem Tor und einer Vorlage – überzeugender MOTM-Bewerber.
Jordan Henderson – 8/10
Ein typischer Skipper-Auftritt. Fehlerfrei, egal wo er spielte, übernahm die Führung und Organisation in der Defensive und gab auch feldaufwärts lautstark Anweisungen und Motivation – wäre auf Clubhouse wohl zurzeit der große Renner! Steigerte sich in Halbzeit zwei sogar noch, als er mit Phillips die Zentrale bildete – das 16 Innenverteidiger-Pärchen in dieser Saison – Wahnsinn.

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Joel Matip – 7/10
Langsam würde sich das Anlegen fester Textbausteine über Verletzungen von Joel Matip anfangen zu lohnen. Machte erneut ein absolut stabiles, sicheres Spiel – musste aber erneut verletzungsbedingt in der Kabine bleiben. Es ist mittlerweile keine allzu steile These mehr zu sagen, dass sein Körper für dieses ohne Frage intensive Programm nicht gemacht ist. Umso kritischer ist es zu reflektieren, warum bisher vom Club noch nicht reagiert wurde. Gute Besserung, Joel!
Andrew Robertson – 7/10
Kümmerte sich defensiv rührend um seine Gegenspieler, offensiv aber etwas unauffälliger als gewohnt. Dennoch ein solider Auftritt – wird sich in Zukunft aber steigern müssen, wenn er mit einem aufstrebenden TAA mithalten möchte.
Georginio Wijnaldum – 7/10
Wir schreiben häufig mit einem Augenzwinkern, was gegnerische Spieler von LFC-Akteuren lernen können – heute mal andersrum: Nicht nur Wijnaldum, sondern auch einige andere könnten von Højbjerg lernen, dass auch Schüsse von außerhalb des Sechzehners als Tor zählen. Übernahm größtenteils die Arbeit auf der Sechs, zeigte sich dort effektiv und brachte seine Stärken insbesondere in der Ballsicherheit und Laufarbeit ein.
James Milner – 8/10
Der 35-Jährige mit dem Körper eines 26-Jährigen! Schaltete sich regelmäßig mit in die Offensive ein, wenngleich er dann nicht immer der ausgesuchte Empfänger der finalen Pässe war. Machte dennoch unermüdlich damit weiter, ackerte zudem defensiv und zog das Team sichtlich mit. Hatte mit seiner Erfahrung und seiner Präsenz einen großen Anteil an der Dominanz im Mittelfeld.
Thiago – 7/10
Konnte sich durch die defensive Absicherung Wijnaldums deutlich offensiver orientieren, konzentrierte sich zu Beginn aber erstmal auf den Aufbau von Zweikampfhärte und holte sich wie schon gegen Southampton früh die gelbe Karte ab. Spielte anschließend seinen Stiefel runter, auch wenn man das Gefühl hat, dass die Handbremse noch etwas angezogen ist.
Sadio Mané – 9/10 (MOTM)
Lange hatte man das Gefühl, dass der Mané der vergangenen Wochen auch gegen die Spurs wieder auf dem Feld stand. Machte vieles richtig, hoch-engagiert, immer mit dem Zug zum Tor – doch die finale Aktion scheiterte. Doch der Senegalese hörte nicht auf, machte weiter und belohnte sich schließlich mit einer Vorlage sowie einem Tor. Stark – knapp MOTM vor Trent Alexander-Arnold.
Roberto Firmino – 8/10
Kurz bevor sich das Social Media Team der Reds ernsthaft darüber Gedanken machen musste, wie sie die Wahl zum Tor des Monats durchführen sollten, brach der Brasilianer den Bann. Hätte darüber hinaus wohl gute Chancen, eine einstweilige Verfügung gegen Dier wegen Stalkings zu erwirken, so sehr stand er ihm in Halbzeit eins auf den Füßen. Schaffte es im Laufe des Spiels immer mehr, sich dieser Bewachung zu entziehen und initiierte einige Offensivaktionen.
Mohamed Salah – 7/10
Die Vorlage für ein Mané-Tor schien in Halbzeit eins nur eine Frage der Zeit zu sein, so überzeugend harmonierten die beiden mit Salah als Vorbereiter. Es wurde am Ende nichts, doch der Ägypter konnte sich trotzdem mit einigen wichtigen Aktionen einbringen. Schade um sein korrekterweise zurückgepfiffenes Tor.
Nathaniel Phillips – 7/10
Ab 45. Minute: Ersetzte den verletzten Matip und führte dessen fehlerfreie Partie weitestgehend fort. Sah früh gelb, schaffte es aber trotz dieser Hypothek seine Zweikämpfe souverän zu gewinnen. Klärte insbesondere gegen Ende der Partie einmal in höchster Not.
Curtis Jones – Ohne Bewertung
Ab 78. Minute: Löste den nach einem Zusammenprall mit Turban spielenden Thiago ab, konnte sich aber nicht mehr nachhaltig einbringen.
Divock Origi – Ohne Bewertung
Ab 87. Minute: Kam noch für einige Minuten für Roberto Firmino. Für einen kurzen, schmerzhaften Madrid-Reminder der Spurs reichte es.
Jürgen Klopp – 8,5/10
Wir alle sind uns wohl einig, dass kein Fan, der auch nur im Ansatz ein bisschen Fußballwissen sein Eigen nennen darf, in den vergangenen Wochen an Klopp gezweifelt haben dürfte. Die Leistungsdelle ist selbstverständlich nicht vergessen und dennoch präsentierten sich die Reds in vielerlei Hinsicht deutlich stabiler und freier. Die defensivere Rolle von Wijnaldum zahlte sich gegen tief stehende Spurs aus. Klopp 2, Mourinho 0.