Schiedsrichter Michael Oliver gesteht sich ein, dass Jordan Pickford für das Foul an Virgil van Dijk die rote Karte hätte sehen müssen.

Beim Merseyside-Derby im Oktober senste Everton-Torhüter Jordan Pickford, mit beiden Beinen auf Kniehöhe gestreckt, Liverpool-Verteidiger Virgil van Dijk von den Beinen. Der Abwehrhüne der Reds verletzte sich dabei so schwer, dass er für den Rest der Saison dem Liverpool FC fehlen wird.

Oliver: „Hätte Pickford vom Platz stellen müssen“

Konsequenzen gab es für Pickford nach er Aktion unglaublicherweise nicht. Denn Schiedsrichter Michael Oliver und Video Assistant Referee David Coote entschieden wegen einer vorausgegangenen Abseitsstellung des Niederländers auf Freistoß für Everton.

In einem kürzlichen Interview mit der Daily Mail gestand Oliver nun, dass er an diesem Oktobertag im Goodison Park die falsche Entscheidung getroffen hat. „Wir haben alle nicht so sehr über das Foul nachgedacht, wie wir eigentlich sollten“, sagte Oliver, der zu sehr mit der Abseitsentscheidung beschäftigt war. „Wir hätten Abseits geben können und trotzdem Pickford vom Feld verweisen können.“

Oliver gesteht sich falsche Herangehensweise ein

Überrascht war der Schiedsrichter im Nachhinein ebenfalls über die zögerliche Reaktion der Spieler auf das Foul. „Keiner der Spieler hat eine rote Karte gefordert“, erzählt Oliver. „Wir haben uns zu sehr darauf versteift, alles Schritt für Schritt anzugehen und dabei nicht an das größere Bild gedacht, nämlich die Schwere des Fouls miteinzubeziehen, nicht nur den Fakt, dass es kein Elfmeter sein konnte.“

„Als Erstes dachten wir uns, ‚es kann kein Elfmeter sein, da es Abseits ist, deswegen müssen wir erst das Abseits überprüfen‘. Ich glaube ich habe zum Videoschiedsrichter gesagt, ‚wenn es kein Abseits ist, gebe ich Elfmeter‘. Ich habe mir die Szene im Nachhinein mehrmals angeschaut. Ich glaube wirklich nicht, dass Pickford etwas getan hat, außer sich breitzumachen, aber, wie die Verletzung zeigt, hat er es auf falsche Weise getan.“

Der Fakt, dass Oliver sich seine Fehlentscheidung eingesteht, dürfte für den Liverpool FC wohl kaum ein Trost sein, dafür dass sie einen ihrer besten Spieler für den Rest der Saison verloren haben. Des Weiteren wirft es kein gutes Licht auf den Einsatz des VAR, wenn mindestens zwei Leute trotz Einsicht von Videomaterial am Ende eine so verheerende Entscheidung treffen.