Der Liverpool FC besiegt im FA-Cup ein stark Corona-gebeuteltes Aston Villa nach uninspirierter Leistung mit 4:1.

Nach zuletzt enttäuschenden Auftritten setzte Jürgen Klopp gegen Aston Villa, was komplett ohne die erste Mannschaft auskommen musste, auf eine starke Anfangself. Entsprechend gingen die Reds nach 4 Minuten durch Sadio Mané in Führung. Doch die Young Guns der Villans schlugen in der 41. Minute durch Louie Barry zurück.

Nach der Pause zogen die Reds das Tempo etwas an, ohne auf Höchstgeschwindigkeit zu kommen. Dennoch schraubten Gini Wijnaldum, erneut Mané und Mohamed Salah das Ergebnis in standesgemäße Höhen. Durch den 4:1-Sieg ziehen die Reds in die nächste Runde ein. Die Spielernoten der Redmen Family:

Caoimhin Kelleher – 6,5/10

Durfte seiner Rolle als neue Nummer 2 gerecht werden und ersetzte Alisson zwischen den Pfosten. Nahm nicht überraschend über weite Strecken die Rolle des bestplatzierten Zuschauers ein. Konnte beim Gegentreffer nichts machen und wurde sonst so gut wie nicht getestet.

Neco Williams – 6,5/10

Trent Alexander-Arnold bekam seine offensichtlich dringend benötigte Pause, wodurch er die rechte Defensivseite übernahm. Startete vielversprechend, konnte aber im Laufe des Spiels trotz viel Offensivarbeit nicht viel Zählbares erspielen. Solider Auftritt.

Rhys Williams – 5/10

 

Der zweite Williams im Aufgebot blieb auch der zweitbeste Williams an diesem Abend. Zwar machte er im Spielaufbau sowie im Passspiel eine gute Figur, aber er trug definitiv eine Mitschuld am Gegentreffer. Von jemandem, der gegen Champions League-Stürmer eine so gute Figur abgegeben hat, muss man erwarten, dass er so eine Aktion gegen einen derartigen Gegner besser verteidigt.

Fabinho – 6/10

Sein Einsatz kam etwas überraschend, wenn man bedenkt, wie wichtig er für die Reds vorallem in relevanteren Spielen in dieser Saison noch sein wird. Eine faire Bewertung ist fast nicht möglich, da er defensiv so gut wie überhaupt nicht ernsthaft gefordert wurde. Machte keine Fehler.

James Milner – 6/10

 

Dürfte zwischenzeitlich Vater- oder sogar Großvatergefühle entwickelt haben angesichts des Alters seiner Gegenspieler. Vielleicht wirkte er auch deswegen nicht so kompromisslos wie sonst, wackelte ein, zwei Mal auf der ungeliebten Linksverteidigerposition.

Georginio Wijnaldum – 6/10

 

Auch im FA-Cup keine Pause für Wijnaldum – die Fragen nach dem Warum dürfte nicht die allerunpassendste sein. Vergab eine Riesenchance, in der er irgendwie seine Füße nicht sortiert bekam. Ansonsten taten sie aber wie geheißen und machten Wijnaldum zum auffälligsten Mittelfeldmann – insbesondere offensiv umtriebiger als sonst.

Jordan Henderson – 5/10

Ein weiteres überraschendes Gesicht in der ersten Elf. Der Skipper erwischte einen seiner schwächeren Tage und stand irgendwie sinnbildlich für die uninspirierte erste Hälfte. Wurde in der Halbzeit durch Thiago ersetzt, der dann sinnbildlich für die druckvollere zweite Hälfte stand.

Curtis Jones – 5,5/10

Startete vielversprechend mit toller Vorarbeit für Mané, konnte aber im Anschluss diese Effizienz nicht mehr bestätigen. Sah es vor einigen Wochen noch sehr gut für ihn aus, muss er nun um seinen Platz angesichts der Verletzungsrückkehrer bangen.

Sadio Mané – 7/10

Übernahm die Zentrale im Angriffsdrittel und machte das, was ein Mittelstürmer zu tun hat: Tore. Direkt zwei davon – seine ersten überhaupt für die Reds im FA-Cup – in klassischer Andy-Carroll-Manier per Kopf. In einer maximal durchschnittlichen Startelf noch der Beste – und trotzdem meilenweit von seinem Maximum entfernt.

Takumi Minamino – 5/10

 

Dürfte sich in jüngerer Vergangenheit gefragt haben, warum er nie die Chance bekam, Spiele als Joker noch zu beeinflussen. Leider lieferte er auch gegen Aston Villa wenig Argumente, um Jürgen Klopp zum Umdenken zu bewegen. Die Vorlage für Wijnaldum – eine Ablage über geschätzt 4,5 Meter – sein Highlight.

Mohamed Salah – 6/10

 

Strapaziert mitunter die Grenze zwischen gesundem Stürmer-Willen zum Torabschluss und fehlplatziertem Egoismus. Gegen Villa überquerte er die Grenze leider zum Nachteil einer Mannschaftssportart. Fing sich diesbezüglich in Halbzeit zwei und wurde noch mit einem Treffer belohnt.

Thiago – 8/10 (MOTM)

Ab 46. Minute: Oh Maestro, du Silberstreif am Horizont! Kam für den enttäuschenden Henderson und riss das Spiel sofort an sich. Dass er ein Game-Changer sein kann, wussten alle – dass er nun ein Game-Changer sein muss, lag bei dieser Liverpooler Mannschaft lange außerhalb des Möglichen. Dennoch: der Zeitpunkt scheint gekommen.

Xherdan Shaqiri – 7/10

Ab 61. Minute: Durfte für Jones ran. Bei all dem berechtigten Lob für Thiago – der Schweizer gab mindestens den Silberstreif light. Denn auch er beeinflusste das Spiel des Meisters nachhaltig – zwei Assists in drei Minuten!

Roberto Firmino – 6/10

Ab 61. Minute: Kam für Minamino, konnte aber nicht den gleichen Einfluss wie Shaqiri ausüben.

Divock Origi – Ohne Bewertung

Ab 74. Minute: Der vergessene Held. Ersetzte Salah, konnte sich aber nicht nachhaltig in Erinnerung rufen.

Alex Oxlade-Chamberlain – Ohne Bewertung

Ab 74. Minute: Löste Mané ab. Ohne großen Einfluss.

Jürgen Klopp – 6/10

Befindet sich notenmäßig in einer gehörigen Leistungsdelle. Vermutlich hätte er seine Startformation deutlich anders gestaltet, wenn er früher von dem Ausfall Aston Villas gewusst hätte. So wurde die Chance verpasst, vor dem wichtigen Spiel gegen Manchester United einige Dauerläufer zu schonen. Dennoch: Ein Sieg ist ein Sieg und der Einzug in die nächste Runde sollte Grund zur Freude sein – die Leistung war es über weite Strecken nicht. Was nicht vergessen werden sollte: Respekt an die Jungs von Aston Villa in einer schwierigen Situation!