Der Liverpool FC holte gegen Manchester City mit einer guten Leistung einen Punkt. Im Etihad Stadium hieß es nach 90 Minuten 1:1.
Die Reds begannen wie die Feuerwehr. Der amtierende Meister ließ City keinen Raum zum Atmen und presste extrem hoch. Die Führung durch einen Foulelfmeter, herausgeholt von Sadio Mané und verwandelt von Mohamed Salah, folgerichtig. Im Anschluss kam das Team von Pep Guardiola aber besser in die Partie und konnte durch Gabriel Jesus ausgleichen. Einem verschossenen Handelfmeter von Kevin De Bruyne war es zu verdanken, dass es mit 1:1 in die Pause ging.
Die zweite Halbzeit musste dem Tempo der ersten deutlich Tribut zollen. Die Mannen von Jürgen Klopp zogen sich immer weiter zurück und konnten sich kaum noch Torchancen herausspielen. Da auch Manchester City die letzte Entschlossenheit vermissen ließ, blieb es am Ende beim leistungsgerechten Remis. Die Spielernoten der Redmen Family:
Alisson – 8/10
Blieb gegen Sterling extrem lange stehen und vereitelte so dessen Großchance. Schüchterte zudem De Bruyne mit seiner in-die-Hände-klatsch-Lautstärke derart ein, dass dieser den Elfmeter nur noch vorbeischieben konnte. Zeigte sich vo rallem stark bei scharfen flachen Hereingaben. Tite ist eben ein Fußball- und Torwartfachmann.
Trent Alexander-Arnold – 7/10
Verbrachte die Anfangsphase sozusagen als letzter Stürmer, der aber dennoch stets mit einer der ersten vorne war. Machte defensiv seine Seite gegen Sterling gut zu, hatte aber gegen Jesus teilweise das Nachsehen. Nach gut einer Stunde angeschlagen runter. Gute Besserung!
Joel Matip – 8/10
Feierte das gefühlt 147. Verletzungscomeback und überzeugte zum 147. Mal. Irgendwie unheimlich, woher er das Selbstbewusstsein und die Ruhe nimmt, wenn er seit Wochen kein Pflichtspiel bestritten hat. Gewann viele wichtige Duelle, einzig die Fehlpassquote bedarf in den nächsten Spielen noch einer gewissen Reduktion.
Joe Gomez – 7/10
Wird wohl in Kirkby die neuen Geräte, die das Springen ohne Armbewegung trainieren, frequentiert nutzen. Man kennt sie. Stand Gabriel Jesus so dicht auf den Füßen, wie Manchester United vor den Abstiegsrängen. Dennoch schaffte es der Brasilianer ein ums andere Mal, in gefährliche Abschlusssituationen zu kommen.
Andrew Robertson – 6,5/10
Durfte sich wie viele seiner Kollegen nur in der Anfangsphase offensiv austoben. Anschließend eher damit beschäftigt, mit Mané seine Defensivaufgaben abzuarbeiten. Das machte er größtenteils solide. Nicht das aller auffälligste Spiel des Schotten.
Jordan Henderson – 8,5/10 (MOTM)
Hielt mit Gini Wijnaldum ein Dreier-Mittelfeld von Manchester City nicht nur in Schach, sondern dominierte es in der ersten Hälfte phasenweise. Musste im Laufe des Spiel auch dem hohen Tempo Tribut zollen und tauchte in der zweiten Hälfte offensiv nur noch selten auf. Dennoch MOTM, da die Ermüdung sich nicht in seinen Stimmbändern zeigte und er wie immer lautstark voranging!
Georginio Wijnaldum – 7/10
Perfektionierte gegen die Citizens die von Amateurtrainern gebetsmühlenartig vorgebetete Ballan- und mitnahme in einer flüssigen Bewegung. Dazu permanent am Motivieren, insbesondere nach den Fehlern wiederholt als Antreiber. Zudem – wie immer – mit überragenden Laufwerten. Ein paar zu viele Ballverluste in gefährlichen Situationen trüben die Leistung etwas.
Diogo Jota – 6/10
Konnte seinen Status als Mann der Stunde nicht zementieren. Verlor viele Zweikämpfe und konnte auch offensiv seine PS nicht so auf den Rasen bringen. Die meisten Sprints, die er absolvierte, führten hinter Gegnern her und nicht von ihnen weg. Bezeichnend.
Mohamed Salah – 7/10
Lernte aus dem Kopfschütteln Klopps vergangene Woche und setzte beim Elfmeter eher auf Präzision statt Brutalität. In der ersten Hälfte noch sehr umtriebig, wenn auch nicht wahnsinnig torgefährlich. Startete in der zweiten Halbzeit einige Male durch, wurde aber von Milner nicht mehr bedient.
Roberto Firmino – 6,5/10
Wenn TAA und Robertson die letzten Angreifer sind, dann war Roberto Firmino gegen City erneut der erste Verteidiger. Kreiste permanent um Rodri und limitierte dessen Wirkungskreis im Spielaufbau. Offensiv konnte er sich nicht komplett freispielen, der letzte Pass misslang zu häufig. Ohne ihn klappte allerdings offensiv überhaupt nichts mehr.
Sadio Mané – 8/10
Zu Beginn unglaublich agil, unglaublich spritzig. Befand sich permanent in den gefährlichen Bereichen rund ums City-Tor. Und trotzdem fiel er vorallem durch eine aufopferungsvolle Defensivarbeit auf. Machte – mit Ausnahme der Situation vor dem 1:1 – mit Robertson die linke Seite zu. Tauchte in der zweiten Halbzeit etwas ab.
Xherdan Shaqiri – 6,5/10
Ab 59. Minute: Ersetzte Roberto Firmino und scheint sich extrem nah an die erste Elf gespielt zu haben, wenn er in so einem Spiel reingeworfen wird. Konnte der immer müder werdenden Offensive nicht die Impulse geben, die er eigentlich im Fuß und im Kopf hat.
James Milner – 7/10
Ab 63. Minute: Kam für den angeschlagenen TAA und übernahm rechts hinten. Verpasste ein ums andere Mal den offensiven Querpass, machte aber hinten die Tür zu.
Jürgen Klopp – 7,5/10
Hat sich nicht nur selber besser auf das britische Wetter eingestellt als Guardiola, sondern auch seine Mannschaft. Zumindest zu Beginn. Im Laufe der Partie stach die offensive Ausrichtung nicht mehr so. Wird am Ende mit dem Punkt nicht unzufrieden sein, insbesondere nach dem Eindruck der letzten Minuten, als viele Reds-Akteure sichtlich auf dem Zahnfleisch “gingen“.