Der Liverpool FC feiert einen dominanten 5:0-Sieg gegen Atalanta Bergamo und festigt seine Spitzenposition in der Champions League Gruppe D.
Die Reds hatten in einem offensiv-geführten Duell zweier spielerisch starker Mannschaften von Beginn an mehr vom Spiel. Folgerichtig ging das Team von Jürgen Klopp in der 16. Minute nach einem tollen Pass von Trent Alexander-Arnold durch Diogo Jota in Führung. Knapp zwanzig Minuten später legte der Mann der Stunde noch seinen zweiten Treffer nach.
Nach der Pause blieben die Reds mit dem Fuß auf dem Gaspedal und schraubten das Ergebnis binnen neun Minuten auf 5:0 in die Höhe. Mit dem Sieg bauen die Reds ihre Führung in Gruppe D aus und sind auf einem guten Weg ins Achtelfinale. Die Spielernoten der Redmen Family:
Alisson – 8/10
Stand mehrfach im Blickpunkt, da sich die Italiener in keiner Weise versteckten und sich phasenweise stark nach vorne kombinierten. Wackelte einmal leicht, als er kurz nachfassen musste. Ansonsten hellwach, gegen Muriel und Zapata mehrfach zur Stelle.
Trent Alexander-Arnold – 8,5/10
Schickte Jota ein Liebesbrief von einem Pass, den der Portugiese gar nicht nicht zum 1:0 vollenden konnte. Defensiv ohne Fehler. Offensiv tat Atalanta ihm häufig den Gefallen, ihm allen Platz der Welt zu geben, den ein TAA mit starken Flugbällen und Offensivaktionen zu nutzen weiß.
Rhys Williams – 8,5/10
Wie hieß noch dieser große Kerl in der Defensive des Liverpool FC, der seine Locken immer zum Zopf gebunden trägt und mit einer überragenden Lockerheit die gegnerischen Stürmer in der Champions League abkocht? Stimmt, Rhys Williams. Absolut souveräner Auftritt, behauptete sich gegen des physisch starken Zapata.
Joe Gomez – 8/10
Abwehrboss wider Willen. Fühlt sich ansonsten neben van Dijk als konsequenter Ballabläufer und Teilzeit-Eingriffstruppe recht wohl, nimmt aber immer mehr die Rolle des Defensiv-Chefs an. Machte gegen Bergamo mit Ausnahme einer Situation als er von Zapata Richtung Eckfahne geschickt wurde, erneut einen unaufgeregten, sicheren Eindruck und leitete Williams stark an.
Andrew Robertson – 8/10
Bekam mit seinem etwas missglückten Abschluss in der ersten Hälfte einen Lacher von Klopp, der es zu seiner aktiven Zeit wohl auch nicht besser hinbekommen hätte. Machte ansonsten Andy Robertson-Sachen – unermüdlich auf der linken Seite von vorne nach hinten laufen. Klingt irgendwie langweilig und doch macht es so viel Spaß, diesem Fußballer zuzusehen.
Jordan Henderson – 8/10
Hatte mit Papu Gomez einen gut aufgelegten Gegenspieler, der insbesondere in der ersten Hälfte viele Offensivaktionen der Italiener einleitete. Der Skipper nahm die Herausforderung aber an und gewann mit zunehmender Spielzeit die Oberhand. Durfte sich nach einer guten Stunde eine Pause genehmigen – keine gute Nachricht für Manchester City.
Curtis Jones – 7,5/10
Durfte das zweite Mal in Folge von Beginn an ran. Fiel allerdings in der ersten Halbzeit am ehesten durch technische Unsicherheiten und unglückliche Ballverluste auf. Versuchte sich ins Spiel reinzubeißen und spielte sich dann mit einem klasse Pass auf Salah etwas frei. Am Ende hatte er die meisten Ballaktionen aller Reds (89) und ließ die schwächere erste Hälfte hinter sich.
Georginio Wijnaldum – 8/10
Es spricht für ihn, dass Klopp ihn bei einer 5:0-Führung nicht früher schonte, obwohl Wijnaldum in den vergangenen Spielen stets 90 Minuten abspulte. Scheint im Ausdauerbereich im Maximalbereich angekommen zu sein. Zeigte auch gegen Atalanta erneut eine dominante, lauffreudige Leistung, wenngleich offensiv etwas unauffälliger als noch gegen West Ham.
Mohamed Salah – 9/10
Atalantas Papu Gomez hatte gefühlt noch gar nicht das Bein nach seinem Eckstoß ausgeschwungen, da drehte Salah auf der gegenüberliegenden Seite des Feldes schon jubelnd ab. Vollendete den tollen Pass von Jones eiskalt. Setzte geschätzte 7,5 Sekunden später Mané überragend in Szene. Merke: Die Reds-Offensive wirbelte derart, dass das Zeitgefühl verloren ging.
Diogo Jota – 10/10 (MOTM)
Wer hätte gedacht, dass Anfang November niemand mehr über den Thiago-Transfer spricht, sondern Diogo Jota als der Wechsel des Sommers gilt. Scheint der Prototyp des Kloppschen Systems zu sein und bringt dazu eine absolute Offensivgefahr mit – 3 Tore – q.e.d. Gibt es einen besseren portugiesischen Fußballer auf der Welt? Wir denken nicht! MOTM!
Sadio Mané – 9/10
Wer hätte weiterhin gedacht, dass Mané und Salah in naher Zukunft mal die Offensivbühne für jemanden räumen müssen? Der Senegalese machte ebenso ein starkes Spiel, erarbeitete sich gute Abschlussaktionen und belohnte sich schließlich mit seinem Treffer. Hatte sichtlich Spaß dabei, immer einer der ersten Gratulanten von Jota zu sein.
James Milner – 7/10
Ab 65. Minute: Durfte für Robertson auf die linke Verteidigerposition rutschen. Übernahm später noch im Mittelfeld und spulte eine typische Milner-Leistung ab.
Naby Keïta – 7/10
Ab 66. Minute: Ersetzte Jordan Henderson und feierte nach monatelanger Verletzung sein Comeback. Schön, dass er wieder an Bord ist!
Roberto Firmino – 7/10
Ab 66. Minute: Kam für Diogo Jota. Kaum das erste Mal auf der Bank, darf er sich von Kommentatoren Winterjacken-Sprüche für Bankplätze anhören. Klopp machte im Anschluss klar, was er davon hält. Leitete einige Angriffe gut ein und hatte sogar noch die ein oder andere Chance.
Kostas Tsimikas – Ohne Bewertung
Ab 81. Minute: Durfte für Wijnaldum auf den Platz und übernahm hinten links.
Neco Williams – Ohne Bewertung
Ab 81. Minute: Ersetzte Trent Alexander-Arnold und feierte sein Champions League Debüt.
Jürgen Klopp – 9,5/10
Atalanta ist mit Sicherheit ein Team, was Liverpools und Klopps Fußballverständnis entgegenkommt. Doch es zeichnet einen Trainer eben auch aus, wenn er exakt die Spieler bringt, die das eiskalt ausspielen können. Über Jota müssen wir nicht sprechen, aber auch Williams und Jones lieferten ab. Konnte darüber hinaus noch einige Spieler für Sonntag schonen – erfolgreicher Arbeitstag, Boss!