Loris Karius sprach im ersten Presseauftritt beim 1. FC Union Berlin unter anderem über seine Zeit beim Liverpool FC und Jürgen Klopp.
2016 verpflichtete Liverpool Loris Karius für 6,2 Millionen Euro vom 1. FSV Mainz 05 mit der Hoffnung, dass der Deutsche für lange Zeit die Nummer Eins im Kasten des Liverpool FC wird. Vier Jahre später steht Karius bei den Reds noch unter Vertrag, spielt jetzt aber im Trikot des 1. FC Union Berlin. Der Bundesligist ist bereits die zweite Leihstation in seiner LFC-Karriere, nachdem er die vergangenen zwei Spielzeiten an Besiktas Istanbul verliehen wurde.
Die Zeichen sind klar: Beim Premier League-Champion hat Karius keine Zukunft mehr, vor allem seitdem Alisson Becker das Tor der Reds hütet. Der 27-jährige Torhüter aus Biberach ist sich seiner Position bewusst, weswegen der Wechsel nach Deutschland für ihn zu einem perfekten Zeitpunkt kam:
„Ich habe davor auch schon mal mit dem Gedanken gespielt“, sagte Karius gegenüber dem kicker. „Jetzt habe ich einfach in Liverpool keine Perspektive gesehen bzw. ich wollte nicht nur auf der Bank sitzen. Die Bundesliga hat mich immer gereizt als Deutscher. Dann mit Union was erreichen zu können, mit einer Mannschaft, die jung und hungrig ist und in einer ähnlichen Situation, wie ich sie aus Mainz kenne, das hat mich im Gesamtpaket überzeugt und gereizt.“
„Einige Sachen wurden deutlich zu negativ bewertet“
Dennoch blickt Karius nicht mit Reue auf seine Zeit beim Liverpool FC zurück. In seinen vier Jahren an der Merseyside (und in Istanbul) hat er eine große Menge an Erfahrungen gesammelt:
„Ich habe Erfahrungen gesammelt, die in meinem Alter nicht allzu viele vorweisen können. Ich habe alles mitgenommen, positiv wie negativ, und bin aus der einen oder anderen Situation auch gestärkt hervorgekommen. Im Großen und Ganzen denke ich, dass einige Sachen, vor allem hier in Deutschland, deutlich zu negativ bewertet wurden und zum Teil noch werden.“
Dabei hebt er vor allem seine gute Beziehung mit Jürgen Klopp hervor und lobt die ehrliche Art des LFC-Trainers: „Es war immer fair und ehrlich [zwischen uns]. Er sagt dir immer, wie die Situation aussieht. Wir hatten immer ein gutes Verhältnis und nie ein Problem. Seine Erfolge sprechen für sich. Aktuell ist er mit der beste Trainer der Welt. […] Er hat gesagt, es [der Wechsel zu Union Berlin] ist ein guter Schritt, dass ich hier die Chance habe, mich auszuzeichnen, und allen zeigen kann, dass ich ein richtig guter Torwart bin.“
Karius hat das Champions League-Finale abgehakt
Seit dem verlorenen Champions League-Finale 2018 in Kiew steht Karius beim Liverpool FC auf dem Abstellgleis. Der Keeper war mit zwei groben Fehlern mitverantwortlich für die 1:3-Niederlage im Endspiel gegen Real Madrid. Das tragische Finale hat Karius inzwischen lange abgehakt:
„Das ist zwei Jahre her. Ich habe seitdem über 60 Spiele gemacht. Ich bin hergekommen, um gute Leistungen zu bringen. Natürlich war ich auch lange weg aus Deutschland. Aber das spielt jetzt eigentlich keine Rolle mehr. Ich habe das schon lange abgehakt. Die einzigen, die darüber reden wollen, sind die Journalisten. Für mich ist das schon lange langweilig.“