Der Liverpool FC kassierte am 4. Spieltag der Premier League eine historische Pleite und verlor im Villa Park mit 7:2 gegen Aston Villa.
Die Reds bekamen von Beginn an keinen Fuß in die Tür und lagen bereits nach 22 Minuten mit 2:0 hinten. Auch der Anschluss durch Mohamed Salah konnte das Momentum nicht drehen und die Mannen von Jürgen Klopp kassierten bis zur Pause noch zwei weitere Gegentreffer.
Auch nach der vermutlich deftigen Halbzeitansprache von Klopp blieb die Leistung des amtierenden Meisters katastrophal. Die bisher ungeschlagenen Villans kamen im Minutentakt zu guten Abschlusssituationen und schraubten das Ergebnis letztlich auf 7:2. Der zweite Treffer von Mohamed Salah blieb maximal Ergebniskosmetik. Die Spielernoten der Redmen Family:
Adrián – 2,5/10
Für ihn gilt das gleiche wie für alle Akteure: Kritik bedeutet nicht, dass man die Jungs nicht trotzdem supportet. Das ist und bleibt einer der Grundsätze dieses Vereins! Dennoch kommt man nicht umher, anzumerken, dass er erneut einen kapitalen Fehler im Spielaufbau zu einem mehr als unglücklichen Zeitpunkt produzierte und so den Lauf eines Spiels maßgeblich beeinflusste.
Trent Alexander-Arnold – 2,5/10
Man muss es so deutlich sagen: Jack Grealish hat ihm in diesem Spiel seine defensiven Grenzen aufgezeigt. Wirkte nicht nur beim ersten Gegentor neben der Spur, hatte dem Spielwitz der Villans absolut nichts entgegenzusetzen.
Joe Gomez – 1,5/10
Manchmal hat man so Tage, da hat man das Gefühl seinen Kopf morgens im Bett vergessen zu haben. Absolut menschlich. Auch Joe Gomez ist ein Mensch. War gedanklich permanent mindestens vier Schritte hinterher und verlebte in allen Belangen einen rabenschwarzen Tag. Die Auswechslung als Höchststrafe. Kopf hoch, Joe!
Virgil van Dijk – 2,5/10

Besser als Gomez. Was üblicherweise schonmal ein Hinweis auf einen gewissen Mindeststandard an Leistung ist, war gegen Villa gleichzusetzen mit einer Teilnahmeurkunde. Ungewohnt desorientiert und hüftsteif. Besonders ärgerlich, dass er seinen Rollen als Abwehrchef und Kapitän zu keiner Zeit gerecht werden konnte. Die Mannschaft hätte ihn gebraucht.
Andrew Robertson – 4,5/10
In einem teils desolaten Defensivverbund noch der Beste. Defensiv keinesfalls fehlerfrei machte der Schotte aber nach vorne ordentlich Betrieb und initiierte einige gefährliche Momente.
Fabinho – 4/10
Der Dyson trat gegen die Villans eher wie ein China-Duplikat auf, bei dem unter der baugleichen Haube einiges für den Dumpingpreis weichen musste. In gegnerischen Kontersituationen viel zu passiv, zu langsam und in den Zweikämpfen nicht präsent. Wurde später in der Innenverteidigung nur marginal besser.
Georginio Wijnaldum – 4,5/10

Gab den Mittelfeld-Robertson. Mit Abstand “bester“ Mittelfeldakteur – hohe Laufleistung, zumindest teilweise bissig im Zweikampf. Baute im Laufe des Spiels aber auch ab.
Naby Keïta – 3,5/10
Wenn man früher in der Jugend zur Halbzeit ausgewechselt wurde, dann war das selten ein gutes Zeichen. Es scheint als träfe das auch im Profibereich zu. War selbstredend nicht alleine schuld, bekam im Mittelfeld aber überhaupt keinen Zugriff und auch die offensive Abstimmung misslang zum großen Teil. Zumindest beim ersten Treffer involviert.
Diogo Jota – 4,5/10

Sadio Mané dürfte in der häuslichen Quarantäne deutlich glücklicher mit seinem Ersatz gewesen sein als Alisson. Jota zeigte sich offensiv umtriebig und engagiert, doch die finale Abstimmung, die finale Aktion misslangen zu häufig.
Roberto Firmino – 3/10
Die sonst so harmonische Beziehung zwischen Ball und Firmino erlebte einen krassen Dämpfer. Viel zu oft sprang dem Brasilianer der Ball bei der Annahme meterweit weg, seine sonst so genialen Ideen endeten viel zu häufig in den Füßen der Gegner. Sieht sich erstmals im roten Dress anhaltender Kritik und Forderungen nach einem Bankplatz ausgesetzt.
Mohamed Salah – 5/10 (MOTM)
Konnte den Ausfall von Mané weder alleine noch im Verbund mit Jota kompensieren. Über seine rechte Seite ging sogar noch weniger verglichen mit dem was Jota auf links fabrizierte. Verwertete seine zwei Gelegenheiten aber stark. Ein derartiges Spiel hat eigentlich keinen MOTM auf Liverpooler Seite verdient, wenn, wäre er es aber.
Takumi Minamino – 5/10
Ab 45. Minute: Übernahm für Keita und kam in einer undankbaren Situation aufs Feld. Spielte zu Beginn deutlich defensiver als sonst. War bemüht aber zu häufig auch unglücklich in seinen Aktionen. Dennoch ein kleiner Lichtblick.
Curtis Jones – 4,5/10
Ab 61. Minute: Erlöste Gomez und reihte sich neben Minamino auf der Acht ein. Auch ihm ist die Mühe nicht abzusprechen, mehr aber auch nicht.
James Milner – 4,5/10
Ab 68. Minute: Kam für Firmino. Natürlich kann auch er das Spiel nicht alleine rumreißen. Dennoch hätte man sich von einem Spieler seines Kalibers mehr Führung erwartet. Es wurde nicht besser mit seiner Einwechslung.
Jürgen Klopp – 5/10

Ihm blieb am Ende des Spiels nur ein “Wow!“ gegenüber Dean Smith. Dem schließen wir uns erstmal an, eine überragende Leistung der Villans. Zu den Reds: Die mit Abstand schwächste Leistung seiner Amtszeit, es passte nirgendwo. Das einzig Gute an diesem Abend: Die Rehabilitation ist im Merseyside-Derby möglich. Walk on through the wind!