Zweiter Teil des großen Ligarückblicks der Redmen Family. Es war eine spektakuläre Saison von und für Liverpool. Auf den Rängen im Kampf um die Europapokalplätze gab es einige Überraschungen und Enttäuschungen.
Erster Teil des großen Saisonrückblicks.
Platz 1: Liverpool FC
Erwartung: Man wollte nach der knapp verpassten Meisterschaft erneut auf Augenhöhe mit Manchester City agieren und bis zum Ende im Meisterschaftsrennen dabei sein.
Saisonverlauf: Besser hätte es gar nicht laufen können. Bereits sieben Spieltage vor dem Ende war die Meisterschaft eingefahren. Dass am Ende einige Rekorde verpasst wurden, stört die Fans recht wenig.
Spieler der Saison: Jordan Henderson. Schwierig, sich auf einen Spieler festzulegen. Da man seinen Einfluss im Gegensatz zu dem anderer Spieler wegen Verletzungen sehen konnte, wird sich für den Kapitän entschieden. Von den 30 Spielen mit ihm konnte man 27 gewinnen, ohne ihn holte man nur fünf Siege in acht Spielen und verlor öfter als mit ihm.
Unsere Leistungsbewertung: 10/10

Platz 2: Manchester City
Erwartungen: Man wollte auch in dieser Saison wieder um die Meisterschaft mitspielen. Der ganz große Fokus verschob sich nach zwei Meisterschaften in Folge jedoch klar Richtung Champions League.
Saisonverlauf: Bereits früh war klar, dass es in der Liga eine schwere Saison werden würde. Die Abwehrschwächen waren vor allem nach dem Ausfall von Aymeric Laporte gravierend. So beendete man die Saison auf einem nach oben und unten ungefährdeten zweiten Platz.

Spieler der Saison: Kevin de Bruyne. Klar und eindeutig, der zentrale Mittelfeldspieler war Herz und Seele der Mannschaft. An guten Tagen war er um Klassen besser als alle anderen Spieler, an schlechten Tagen war er immer noch einer der besten.
Unsere Leistungsbewertung: 6/10
Platz 3: Machester United
Erwartungen: Nachdem man im letzten die Qualifikation für die Champions League verpasst hatte, wollte man dies in der ersten kompletten Saison unter Ole Gunnar Solskjaer unbedingt erreichen.
Saisonverlauf: Bis zum 24. Spieltag sah es nicht gerade rosig aus. Man war sechs Punkte entfernt von Platz vier, dazu war der Spielstil sehr bieder. Dann jedoch wurde der Transfer von Bruno Fernandes bekannt gegeben, dazu wurde Paul Pogba endlich wieder fit. Seit dem 25. Spieltag spielte man schön anzusehenden Offensivfußball und war auch punktetechnisch die beste Mannschaft. Die Qualifikation für die Champions League konnte durch diesen starken Schlussspurt doch noch erreicht werden.

Spieler der Saison: Bruno Fernandes. Auch wenn er erst im Winter kam, der portugiesische offensive Mittelfeldspieler veränderte den Saisonverlauf so entscheidend, dass er hier stehen muss. Er macht sämtliche Mitspieler besser, Paul Pogba scheint wieder richtig Lust auf den Verein zu haben und nebenbei ist er im Schnitt an mehr als einem Tor pro Partie beteiligt.
Unsere Leistungsbewertung: 7/10
Platz 4: Chelsea FC
Erwartungen: Nach dem Abgang von Eden Hazard und der Transfersperre wurde ein Übergangsjahr ausgerufen. Man wollte die jungen Talente aus der Academy entwickeln und eine Spielphilosophie für sich herausfiltern.
Saisonverlauf: Die Saison war ein einziges Auf und Ab. Lediglich im Spätherbst hatte man eine konstante Phase, in der man sechs Spiele am Stück gewinnen konnte. Ansonsten wechselten sich Siege und Punktverluste in schöner Regelmäßigkeit ab. Da man allerdings auch keine wirkliche Schwächephase hatte und die längste Niederlagenserie aus zwei Spielen bestand, konnte man sich am Ende dennoch für die Champions League qualifizieren.

Spieler der Saison: Mateo Kovacic. Hatte er in seiner ersten Saison noch zu kämpfen, um mit der Spielweise in England klar zu kommen, war er im zweiten Jahr kaum noch aus der Mannschaft wegzudenken. Er übernahm die Rölle von N’Golo Kante besser als dieser selbst, hatte reihenweise starker Ballgewinne und war im Dribbling kaum vom Ball zu trennen. Das in Kombination mit seinem starken Vertikalpassspiel machte ihn zu einem wichtigen Bestandteil der Mannschaft.
Unsere Leistungsbewertung: 7/10
Platz 5: Leicester City FC
Erwartungen: Nachdem man in der letzten Saison nach dem Trainerwechsel unter Brendan Rodgers starke Leistungen zeigte, war die Hoffnung durchaus gegeben, um die internationalen Plätze mitspielen zu können. Zu offensiv wollte man dieses Ziel allerdings nicht kommunizieren, verlor man doch mit Harry Maguire seinen Abwehrchef an Manchester United.
Saisonverlauf: Die Hinrunde lief wie im Märchen. Nach 17 Spieltagen stand man mit 39 Punkten ganze 13 Punkte vor einem Nicht-Champions-League-Platz. Man hatte in diesem Zeitraum zwei Punkte mehr gesammelt als zum gleichen Zeitpunkt in der Meistersaison. Danach kam aufgrund von Verletzungen der Bruch, der dünne Kader konnte dies nicht kompensieren. So schaffte man in 21 Spielen nur noch 23 Punkte. Die Qualifikation für die Champions League konnte knapp nicht erreicht werden.

Spieler der Saison: Wilfred N’Didi und Ricardo Pereira. Die Auszeichnung teilen sich in diesem Fall zwei Spieler, da beide essentiell für das Spiel der Foxes waren. Als N’Didi im Januar ausfiel, begann das Team zu schwächeln (nur zwei Punkte in fünf Spielen). Vor allem für die defensive Stabilität ist der Sechser unersetzbar. Pereira hingegen verletzte sich in der Pause und konnte nach dem Restart nicht mehr mitwirken. Vor allem für die offensive Kreativität ist der Rechtsverteidiger entscheidend.
Unsere Leistungsbewertung: 8/10
Platz 6: Tottenham Hotspur
Erwartungen: Die Spurs wollten nach dem verlorenen Champions-League-Finale mit einigen hochkarätigen Neuzugängen eine ähnliche Entwicklung machen wie der Liverpool FC es ein Jahr zuvor vorgemacht hatte und um die Meisterschaft mitspielen.
Saisonverlauf: Die Hinrunde war zum Vergessen. Anstatt oben anzugreifen, stand man lange Zeit in der unteren Tabellenhälfte. Auch der Trainerwechsel hin zu Jose Mourinho konnte nur bedingt Abhilfe schaffen. Man konnte sich allerdings dennoch für die Europa League qualifizieren.
Spieler der Saison: Harry Kane. 18 Treffer in 29 Spielen ist erneut eine überragende Quote. Leider fiel er insgesamt neun Spiele aus. Hätte man in dieser Zeit den selben Punkteschnitt gehabt wie mit ihm, wäre man bis zuletzt im Kampf um die Champions-League-Plätze gewesen.

Unsere Leistungsbewertung: 4/10
Platz 7: Wolverhampton Wanderers
Erwartungen: Nachdem man in der ersten Saison nach dem Aufstieg direkt einen Europa-League-Platz erreicht hat, wollte man in erster Linie die Leistung bestätigen und zeigen, dass der Erfolg keine Eintagsfliege war. Das schwierigste war hierbei sicherlich, die zusätzliche Belastung durch die bereits im Juli beginnende Qualifikation für die Europa League zu verkraften und auch den ungewohnten Drei-Tage-Rhythmus während der Saison.
Saisonverlauf: Die ersten sechs Spiele liefen nicht wie gewünscht, kein einziger Sieg konnte eingefahren werden. Seitdem steigerte man sich allerdings und konnte die Ergebnisse der Vorsaison sogar übertreffen. Man erreichte (je nach Ausgang des FA-Cup-Finals) erneut die Europa League.

Spieler der Saison: Raul Jimenez. Adama Traore ist in aller Munde, doch der wichtigste und konstanteste Spieler der Wolves war sicherlich Raul. Der Mittelstürmer ist durch seine technischen Fähigkeiten, seine Spielintelligenz, seine Mannschaftsdienlichkeit und seinen Torriecher essentiell für das Team. Mit 26 Toren und zehn Vorlagen in allen Wettbewerben ist er zudem nach Kevin de Bruyne der zweitbeste Scorer aller englischen Mannschaften.
Unsere Leistungsbewertung: 7/10
Platz 8: Arsenal FC
Erwartungen: Mit hohen Ausgaben im Sommer wollte man die Champions-League-Plätze wieder angreifen, dazu wollte man die vielen Talente weiter voran bringen und ihnen vor allem in der Europa League viel Spielzeit geben.
Saisonverlauf: Lief es anfangs noch gut, verlor man durch eine sehr schlechte Phase im November den Anschluss an die oberen Plätze. Dies in Kombination mit zu vielen unnötigen Unentschieden führte letztlich zu einer äußerst enttäuschenden Saison. Das frühe Ausscheiden aus der Europa League reiht sich hier nahtlos ein.

Spieler der Saison: Bernd Leno. Der deutsche Torwart war eine der wenigen Konstanten im Team und war bis zu seiner Verletzung ein absoluter Rückhalt. Ohne seine Leistungen hätte die Saison für Arsenal durchaus in Richtung Abstiegskampf gehen können.
Unsere Leistungsbewertung: 3/10
Platz 9: Sheffield United FC
Erwartungen: Als eher überraschender Aufsteiger hatte man vor der Saison lediglich ein Ziel: Den Klassenerhalt.
Saisonverlauf: Die Saison verlief wie im Märchen. Auch wenn man die Europa League am Ende nicht erreichte, ist ein Platz in der oberen Tabellenhälfte viel mehr, als man zu träumen gewagt hatte.

Spieler der Saison: Dean Henderson. Der junge Torwart konnte in seiner ersten Saison im Oberhaus vollauf überzeugen. Nicht wenige sehen ihn kommende Saison als Nummer Eins bei Manchester United, von wo er nach Sheffield ausgeliehen war.
Unsere Leistungsbewertung: 9/10
Platz 10: Burnley FC
Erwartungen: Man wollte auch in dieser Saison eine unaufgeregte Saison im Mittelfeld der Tabelle verbringen, da nur wenig Geld für neue Spieler da war, konnte man keine großen Sprünge erwarten.
Saisonverlauf: Im Januar noch steckte man im Abstiegskampf. Doch dann legte man eine unglaubliche Serie hin, während derer man kein Spiel mehr verlor, unter anderem Liverpool den einzigen Punkt in Anfield abluchste und so letztendlich wieder in der oberen Tabellenhälfte landete.

Spieler der Saison: Nick Pope. Der Torwart hat sich endgültig als einer der besten Keeper der Liga etabliert. Seine Leistungen qualifizieren ihn eigentlich für Höheres, in der Nationalmannschaft muss es eigentlich zu einer Ablösung von Jordan Pickford kommen, und auch ein Wechsel zu einem Topteam dürfte nicht mehr lange auf sich warten lassen.
Unsere Leistungsbewertung: 7/10