Nach knapp 100 Tagen ohne rollenden Ball kehrt die Premier League heute Mittwoch wieder in den Spielbetrieb zurück. Aufgrund der Corona-Pandemie finden alle Spele hinter verschlossenen Türen statt – für alle Beteiligten eine große Umstellung.

Die Redmen Family klärt die wichtigsten Fragen vor dem Restart auf der Insel.

Wie läuft ein Spiel in der Premier League künftig ab?
Die Massnahmen der Premier League sind ähnlich wie in der Bundesliga. Bis zum Ende der Saison sind keine Fans zugelassen, während dem Spiel dürfen sich maximal 300 Personen innerhalb des Stadions aufhalten. Die Mannschaften betreten den Rasen getrennt, das traditionelle Shake-Hands vor dem Anpfiff findet nicht statt. Anders als in der Bundesliga gibt es keine Balljungen, die Spieler müssen je nach Situation den Ball selbst auf der Tribüne holen.

Damit die Spieler genügend Flüssigkeit zu sich nehmen, gibt es in jeder Halbzeit eine einminütige Trinkpause. Jeder Spieler erhält dabei eine eigene Flasche.

SEVILLE, SPAIN – JUNE 15: A Real Betis Balompie ballboy disinfects a ball prior to the the Liga match between Real Betis Balompie and Granada CF at Estadio Benito Villamarin on June 15, 2020 in Seville, Spain. (Photo by Mateo Villalba/Quality Sport Images/Getty Images)

Die Liga selbst ruft die Spieler auf, keine Konfrontationen mit den Gegenspielern und den Schiedsrichtern zu suchen sowie das Spucken zu unterlassen. Ausserdem soll auf „konfrontative“ Sprache verzichtet werden, aus Rücksicht auf die Zuschauer an den Bildschirmen.

Was ändert sich für die TV-Zuschauer?
Die Premier League will mit verschiedenen Maßnamen die TV-Zuschauer unterhalten. So sollen, ähnlich wie in der Bundesliga, Fan-Geräusche eingespielt werden können. Ausserdem werden in allen 20 Stadien die unteren Zuschauerreihen mit Blachen abgedeckt, welche die Klubs selbst gestalten können. Einzelne Klubs ermöglichen es zudem Fans, ihre Schals oder Papp-Gesichter in den Stadien zu platzieren.

Erstmals überhaupt werden die Fans beim Münzwurf zuhören können. Die Premier League setzt dafür neue Mikrofone ein. Für den Torjubel wird eine spezielle Kamera bereit gestellt, bei welcher die Spieler ihre Freude mit den Fans zu Hause teilen können. Klubs mit einem großen Bildschirm innerhalb des Stadions dürfen zudem Live-Feeds der Fans zu Hause einspielen.

MANCHESTER, ENGLAND – FEBRUARY 23: Referee Martin Atkinson conducts the coin toss with Harry Maguire of Manchester United and Troy Deeney of Watford prior to the Premier League match between Manchester United and Watford FC at Old Trafford on February 23, 2020 in Manchester, United Kingdom. (Photo by Richard Heathcote/Getty Images)

Ausserdem dürfen die Vereine zu gewissen Zeitpunkten Musik einspielen, beispielsweise beim Torjubel. Das war im englischen Oberhaus bislang nicht üblich.

Und vor und nach dem Spiel?
Die Spieler reisen nach Möglichkeit getrennt zu den Spielorten, beispielsweise im Auto. Reist eine Mannschaft per Bus oder Flugzeug an, muss das Social Distancing jederzeit gewahrt werden. In der Umkleidekabine müssen die Spieler ebenfalls Abstand wahren, gewisse Klubs stellen daher zusätzliche Räumlichkeiten zur Verfügung.

Kurz vor dem Spiel werden zudem die Umkleidekabine, Bälle, Torpfosen, Eckfahnen und die Auswechseltafen desinfiziert.

Nach dem Schlusspfiff müssen die Vereine das Stadion schnellstmöglich verlassen. Ein Kontakt mit den gegnerischen Spielern ist auf das Minimum zu beschränken, das Auslaufen innerhalb der Stadien darf maximal 25 Minuten dauern. Die Pressekonferenzen finden virtuell statt, lediglich TV-Interviews sind vor Ort erlaubt.