In dieser Reihe stellen wir ehemalige Spieler des Liverpool FC in den Fokus. Wie war ihre Zeit in Liverpool und wie ging es danach weiter. Heute: Dirk Kuyt.
Der Niederländer ist ein Liverpooler Kultheld. Der Kop liebte ihn für seinen bedingungslosen Einsatz, seine nie endende Laufbereitschaft und für viele wichtige Tore. Was macht der ‚Dirkster‘ heute?
Kuyt kam im Sommer 2006 von seinem Herzensverein Feyenoord Rotterdam zu den Reds, wobei er in der Eredivise als Stürmer beeindruckende Zahlen vorweisen konnte. Für Liverpool spielte der nimmermüde Kuyt vor allem auf dem rechten Flügel und erzielte in 285 Spielen 71 Tore.

Sein Trainer Rafa Benitez nannte ihn ‚Mr. Duracell‘ und das war absolut berechtigt, denn Kuyt hatte enorme Ausdauer und konnte ein ganzes Spiel den Flügel rauf und runter rennen. Es ist aber falsch, ihn nur auf seinen Einsatz zu redzuzieren, denn Kuyt erzielte so viele entscheidende Tore für die Reds. Zu den wichtigsten gehören der entscheidende Elfmeter im Champions League Halbfinale 2007 gegen Chelsea, das 2:1 im League Cup-Finale 2012. Gegen Manchester United gelang ihm 2011 ein Hattrick und 2012 im FA Cup der Last-Minute-Siegtreffer zum 2:1.
https://youtu.be/Z4y5lYRxawg
Vor allem bei den Fans der Red Devils scheint Kuyt bleibenden Eindruck hinterlassen zu haben. Als er mit Feyenoord in der Europa League gegen Man United spielte, wurde er von den Fans als ‚Scouse Bastard‘ beschimpft. Er selbst sagte später, dass er stolz darauf sei, von rivalisierenden Fans als Scouser bezeichnet zu werden. Der Ritterschlag war perfekt.
Von Liverpool zu Fenerbahçe Istanbul
Weil Kuyt in der Saison 2011/12 unter Kenny Dalglish nicht mehr immer erste Wahl war, wechselte er im Sommer 2012 zu Fenerbahçe Istanbul. Dort knüpfte er nahtlos an die Zeit in Anfield an und wurde unter anderem durch sechs Tore in den ersten sechs Spielen zum Fanliebling. 2013/14 wurde er mit Fenerbahçe türkischer Meister und war einer der wichtigsten Spieler. Heute wird er von den Fenerbahçe-Fans als Vereinslegende angesehen, obwohl er nur drei Spielzeiten (2012-2015) bei den Türken spielte.
Rückkehr zur alten Liebe
Nachdem sich Kuyt in die Herzen der Liverpool und Fenerbahçe-Fans rannte, machte er sich daran, dies auch bei Feyenoord Rotterdam zu tun. In seiner ersten Saison nach der Rückkehr überzeugte er mit 23 Toren und fünf Vorlagen aus 38 Spielen. Feyenoord gewann den niederländischen Pokal – Kuyt legte im Finale eines der beiden Feyenoord-Tore auf.
In seiner zweiten und letzten Saison als Profifußballer machte er sich in Rotterdam unsterblich. Als immer noch unbestrittener Stammspieler ud Kapitän im Alter von 36 Jahren gewann Kuyt 2017 die erste Feyenoord-Meisterschaft seit 1999. Im letzten und entscheidenden Heimspiel der Saison erzielte er einen Hattrick, um die Meisterschaft perfekt zu machen. Feyenoord wurde mit einem Punkt Vorsprung auf Ajax Amsterdam Meister und Kuyt war maßgeblich daran beteiligt.

Man soll aufhören, wenn es am besten ist und genau das tat Kuyt. Sein Hattrick-Spiel war sein letztes als Profifußballer. Seit Sommer 2018 ist der Dirkster Trainer von Feyenoords U19 Mannschaft.
Es sagt sehr viel aus, wenn man am Karriereende bei drei großen Vereinen entweder als Legende oder Kultheld angesehen wird. Kuyts Spielstil war nicht elegant oder technisch fein, aber enorm intensiv und mit einem Gespür für wichtige Tore. Der Dirkster bleibt unter Liverpool-Fans unvergessen.