Der ehemalige Arsenalcoach ist seit letztem November FIFA-Direktor für globale Fußballförderung. Diese Rolle nutzt er dazu, um eine Änderung der Abseitsregel vorzuschlagen.

Gemäss seinem Vorschlag soll ein Spieler nicht im Abseits sein, wenn sich ein beliebiger Körperteil des Angreifers, mit dem ein Tor erzielt werden kann, auf der gleichen Höhe wie der Verteidiger befindet.

Konkret bedeutet dies, dass auch wenn sich der Kopf oder Fuß des Angreifers bei Ballabgabe näher dem Tor befindet als der letzte Körperteil des Verteidigers, wäre es trotzdem kein Abseits. Natürlich müsste aber ein anderer Körperteil des Angreifers, mit dem ein Tor erzielt werden kann, auch gleicher Höhe sein wie der Verteidiger.

Im Moment ist ein Angreifer im Abseits, wenn ein beliebiger Körperteil, mit dem ein Tor erzielt werden kann, sich vor dem Verteidiger befindet. Wengers Vorschlag ist also eine Lockerung der Offsideregel.

In letzter Zeit entbrannte eine Debatte über Millimeterentscheidungen bei der Abseitsregel. Die Einführung von VAR macht es möglich, im Nachhinein auch im Abseits stehende Zehenspitzen zu erkennen.

Wenger sagte zu seiner geplanten Regeländerung:

„Das größte Problem, dass die Leute mit VAR haben, ist die Abseitsregel. Es gab Abseits wegen einem Bruchteil eines Zentimeters oder einer Nase. Es ist Zeit, das schnell zu lösen.“

Sein Vorschlag wird am 29. Februar vom „International Football Association Board“ (IFAB) angehört. Das IFAB ist für Regeländerungen im Fußball zuständig. Eine Regeländerung benötigt eine Dreiviertelmehrheit und würde ab dem 1. Juni 2020 in Kraft treten.

Sollte Wengers Idee durchkommen, würde das mehr Spielraum für die Angreifer geben. Trotzdem gäbe es immer noch lange VAR-Kontrollen, denn es müsste dennoch überprüft werden, ob ein Körperteil des Angreifers mindestens auch gleicher Höhe wie der letzte Verteidiger ist.