Spielbericht: Atletico Madrid – Liverpool FC: Gegen das defensive Bollwerk von Atletico kassierte Titelverteidiger Liverpool in Madrid eine seltene 0:1-Niederlage. Die Titelverteidigung ist damit in Gefahr.
Knapp neun Monate nach dem Gewinn der Champions League im Juni gegen Tottenham Hotspur kehrt Liverpool zurück ins Wanda Metropolitano. Gegner ist diesmal das heimische Atletico Madrid, die in der Primera Division momentan dem Top-Duo Barcelona und Real Madrid hinterherlaufen und um die Qualifikation für die Chamapions League bangen müssen.
Saul Niguez sorgt für Atleticos Traumstart
Jürgen Klopp ließ die auf dem Papier stärkste Mannschaft auflaufen. Sadio Mané kehrte nach seiner Verletzung wieder in die Startelf der Reds zurück. Anders als im Champions League-Finale erwischte Liverpool einen Horrorstart in die Partie: Nach vier Minuten schafft es der Klub-Weltmeister nicht, eine Ecke von Atletico zu klären. Die Hereingabe sprang von Fabinho flach in den Fünfmeterraum, wo Saul Niguez am schnellsten reagierte und die Colchoneros in Führung brachte.

Der frühe Rückstand versetzte die Gäste die ersten zehn Minuten lang in Schockstarre. Danach fingen sich die Reds langsam wieder und besaßen die größeren Spielanteile. Leider mangelte es an Torchancen. Jan Oblak im Tor von Madrid wurde in der ersten Halbzeit kaum geprüft. Atletico hatte auf der anderen Seite nach einem Fehler von Virgil van Dijk durch Alvaro Morata die Chance auf 2:0 zu erhöhen, doch Alisson intervenierte.
Sekunden später gelang es Firmino nach einem Abwehrfehler der Gastgeber Oblak zu bezwingen. Leider stand der Brasilianer beim Zuspiel von Mohamed Salah im Abseits und der Treffer wurde zurecht nicht gewertet. Ansonsten konnte das Team von Jürgen Klopp in der ersten Halbzeit selten das Atletico-Bollwerk durchdringen.
Mané bleibt zur Halbzeit in der Kabine
Sadio Mané kehrte zur zweiten Halbzeit nicht wieder zurück auf das Spielfeld. Der Senegalese sah in der ersten Halbzeit die gelbe Karte und war nah an einer zweiten Verwarnung dran. Stattdessen stürmte Divock Origi an der Seite von Salah und Roberto Firmino. Mit dem Belgier war Liverpool weiterhin die dominierende Mannschaft, doch individuelle Fehler im Passspiel und bei der Ballannahme machten es dem Titelverteidiger unmöglich das gut gestaffelte Abwehrbollwerk von Diego Simeones Mannschaft zu durchdringen.

Liverpools Hintermannschaft konnte das nicht von sich behaupten. In den seltenen Fällen in denen Atletico offensiv Druck machte, agierten die Reds fahrlässig. Morata stand in der 68. Minute völlig frei im Strafraum, stolperte aber über seine eigenen Füße und die Chance war dahin.
Kein Durchkommen für die Reds
Die Reds konnten sich offensiv kaum gefährlich in Szene setzen. Die beste Chance im zweiten Durchgang hatte Kapitän Jordan Henderson, der nach Zuspiel von Origi aus elf Metern per Direktabnahme das Tor knapp verfehlte. Unglücklicherweise musste der Engländer nur wenige Minuten später verletzt runter. Für ihn kam James Milner ins Spiel.
Die vier Minuten Nachspielzeit, die der Schiedsrichter am Ende noch spielen ließ, halfen Liverpool am Ende auch nicht weiter. Nur mit einer deutlichen Leistungssteigerung im Rückspiel an der Anfield Road können die Reds das frühe Aus im Achtelfinale noch verhindern. Zwei Tore gegen diese Atletico-Mannschaft zu schießen ist eine komplizierte, aber keine unlösbare Aufgabe.