Nachdem der Liverpool FC in der Saison 2019/20 äußerst verhalten auf dem Transfermarkt aufgetreten ist und lediglich die beiden Talente Harvey Elliott und Sepp van den Berg und im Winter Takumi Minamino aus Salzburg geholt hat, wird im Sommer der Kader um die ein oder andere nennenswerte Komponente verstärkt werden. Alleine schon wegen des 2021 anstehenden Afrika-Cups.

Auf den ersten Blick darf sich der Anhänger des LFC natürlich zurecht fragen: Wozu brauchen wir Neuzugänge? Die Reds führen die Premiere League mit 22 Punkten Vorsprung auf Meister Manchester City an und werden nach dem Gewinn der Champions League 2019 zum ersten Mal seit 30 Jahren die englische Liga gewinnen.

Nach solchen epochalen Erfolgen benötigt ein Kader zwangsläufig neue Reize, alleine schon, um den Druck auf die gestandenen Akteure zu erhöhen. Außerdem werden Spieler, die kaum zum Zuge kommen, nach derartigen Triumphen das Weite suchen, um selbst nochmal eine nennenswerte Rolle in einem Team zu haben. Deshalb ist davon auszugehen, dass sich das Kader von Jürgen Klopp zumindest in der Breite verändern wird. Transfers in der Spitze sind ebenfalls denkbar. Außerdem spielt der 2021 anstehende Afrika-Cup eine gewichtige Rolle.

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Abgänge: Adam Lallana und Xherdan Shaqiri wahrscheinlich

Dass Adam Lallana (31) den LFC verlassen wird, scheint eigentlich nur eine Frage der Zeit zu sein. Der ehemalige englische Nationalspieler ist ab Sommer ohne Vertrag und kann somit überall unterschreiben, wo er den möchte. Anfang 2020 galt überraschender Weise Paris St. Germain als mögliche Destination, nun scheint jedoch Leicester City Frontrunner auf die Verpflichtung des nicht mehr ganz so dynamischen Mittelfeldspielers zu sein, der durch zahlreiche Verletzungen ausgebremst wurde. Ein Verbleib in Liverpool scheint aber auch denkbar.

Das sieht bei Xherdan Shaqiri (28) ein wenig anders aus, denn der Schweizer wird seit geraumer Zeit mit diversen Klubs in Verbindungen gebracht. Zuletzt schien ein Transfer zur AS Roma sogar realistisch, doch die Verantwortlichen der Reds wollten den „Kraftwürfel“ im Winter nicht ziehen lassen, immerhin kann der ehemalige Spieler des FC Bayern München diverse Positionen bekleiden. Sollte Liverpool einen polyvalenten Akteur im Sommer verpflichten oder die Entwicklung von einem Curtis Jones oder den an Hertha BSC ausgeliehen Marko Grujic gehen weiter in eine entsprechende Richtung, darf Shaqiri Anfield verlassen.

Ein Gerücht, das wenig Gehalt hat, ist das aktuellste und in den Medien am meisten aufgeschnappte: Abwehrchef Virgil an Dijk (28) soll von Juventus Turin umgarnt werden, die Alte Dame will offenbar um die 180 Millionen Euro auf den Tisch legen, doch Klopp und Co. werden Europas Fußballer des Jahres nicht ziehen lassen.

Zugänge: Zwei Deutsche und eine Maschine

Kai Havertz (20) von Bayer 04 Leverkusen und Timo Werner (23) von RB Leipzig werden seit geraumer Zeit beim Tabellenführer der Premier League gehandelt. Die beiden deutschen Nationalspieler gehören zu den hellsten Sternen der Bundesliga und sind entweder noch verheißungsvolle Top-Talente oder entwickeln sind zum Weltklasse-Spieler. Aufgrund ihrer Anlagen passen sie optimal in das dominante Pressingspiel von Klopp. Aufgrund der Masse der Meldungen und der Gerüchte scheint es gar nicht mal so unwahrscheinlich, dass einer der beiden Kicker kommt. Laut Transfermarkt ist die Wahrscheinlichkeit bei Havertz (37 Prozent) größer als bei Werner (27 Prozent).

Zudem wird Adama Traoré (24) in Anfield kolportiert. Der Muskelprotz der Wolverhampton Wanderers ist eine der größten Stories der laufenden Premier-League-Saison und hat das Interesse zahlreicher Klubs auf sich gezogen. Klopp lobte den Wirbelwind, der meistens über den rechten Flügel kommt, nicht zu knapp. Seine Junioren-National-Laufbahn hat Traoré für Spanien bestritten, dabei hat er auch malische Wurzeln. Noch wartet er auf einen Einsatz in der A-Nationalelf. Sollte sich Spanien nicht an ihn wenden, könnte er bald auch für Mali auflaufen – sofern er das möchte.

Liverpool wird keine Afrikaner holen

Allerdings ist davon auszugehen, dass der Liverpool FC vorerst keine weiteren Afrikaner mehr unter Vertrag nehmen wird. Das hat keinesfalls rassistische Hintergründe, ganz im Gegenteil: Hat der Afrika-Cup 2019 noch im Sommer stattgefunden, wird er 2021 wieder im Januar und Februar ausgetragen werden – und das stellt einen extremen Wettbewerbsnachteil für die Reds dar. Mit Sadio Mané (Senegal) und Mohamed Salah (Ägypten) würden dann die beiden besten Offensivspiel nicht zur Verfügung stehen – und darauf muss der LFC qualitativ reagieren, denn die Zeit um Weihnachten und danach ist die intensivste des Jahres. Alleine deshalb wird der Klub im Sommer nachlegen.