Der Liverpool FC ist seiner Favoritenrolle gegen den Watford FC gerecht geworden und hat das Schlusslicht der Premier League mit 2:0 (1:0) besiegt. Damit ist der Tabellenführer seit nunmehr 34 Ligaspielen ungeschlagen, obwohl die Partie am 17. Spieltag nicht als Galavorstellung in die Geschichte eingehen wird.
Watford zunächst nicht ohne Chance
Im wie immer ausverkauften Stadion an der Anfield Road waren die Hausherren zunächst die bessere Mannschaft. Allerdings zeigte das Kellerkind durchaus Biss – und damit war zu rechnen. Watford tauschte zuletzt den Trainer aus und installierte Nigel Pearson als neuen Linienchef. Er ist nach Javi Garcia und Quique Sanchez Flores bereits der dritte Coach der laufenden Spielzeit.
Der LFC wirkte nicht vollkommen konzentriert und bot defensiv mal wieder etwas an. Gerard Deulofeu setzte sich beispielsweise auf dem linken Flügel durch, flankte flach mit Zug in den Strafraum, doch da vergab Ismaila Sarr kläglich (37.). So wirkte Jürgen Klopp, der erst am Freitag seinen Kontrakt bis 2024 verlängerte, sichtlich unzufrieden. Doch seine Stimmung sollte bald besser werden: Quasi im Gegenzug machte es Mohamed Salah über rechts kommend besser, wackelte seinen Verteidiger aus und zirkelte den Ball mit seinem schwachen Fuß unhaltbar in den Winkel (38.).
Ungenauigkeiten im Abschluss
Nach dem Seitenwechsel bejubelte Sadio Mané das 2:0 (50.), doch der Videoschiedsrichter griff ein. Nach einer Hereingabe von Xherdan Shaqiri stand der Spieler des Monats November bei seinem astreinen Kopfball Millimeter im Abseits. Und die schlechten Nachrichten hörten nicht auf: Georginio Wijnaldum musste offenbar wegen Knieproblemen runter (58.), dafür schickte Klopp Andy Robertson, der eigentlich eine Pause erhalten sollte, auf das Feld und der bis 2022 verlängerte James Milner rotierte in das Mittelfeld.
Liverpool wurde zwingender in der Offensive und wollte die Entscheidung herbeiführen. Doch in aufeinanderfolgenden Situationen liefen Salah und Roberto Firmino nach etwas mehr als einer Stunde auf Keeper auf Keeper Ben Foster zu und verstolperten diese aussichtsreichen Möglichkeiten. Der Brasilianer scheiterte in der 75. Minuten nach guter Robertson-Vorarbeit erneut freistehend. Auch die Hornets hatten wenig Glück im Abschluss: Ein Missverständnis zwischen Virgil van Dijk und Alisson Becker endete beinahe in einem Eigentor, die anschließende Ecke knallte Deulofeu an den Pfosten (80.).
Pflicht dank Salah
Die doppelte Gelegenheit der Pearce-Auswahl war tatsächlich gleichbedeutend mit einer kleinen Druckphase der Gäste. Watford drückte und kam zu einigen Standards, diese brachten aber wenig Gefahr, weshalb ein auch etwas müde wirkender LFC mit einem blauen Auge davongekommen ist. Den Schlusspunkt setzte Salah mit einem Hackentor: Joker Divock Origi traf nach Mané-Pass den Ball nicht richtig, das machte der Ägypter geistesgegenwärtig umso besser (90.).
Für den Liverpool FC war es der erwartete Pflichtsieg. Sollten Leicester City (ab 16 Uhr gegen Norwich City) und Manchester City (am Sonntag um 17.30 Uhr bei Arsenal) nicht gewinnen, könnte das aktuell wahrscheinlich beste Team der Welt seinen Vorsprung auf elf bzw. 17 Punkte ausbauen. Für den Champions-League-Sieger geht es in der kommenden Woche mit einem besonderen Programm weiter: Der LFC fliegt nach Katar um am Mittwoch und Samstag um die Klub-Weltmeisterschaft zu spielen.
Watford erwartet derweil Manchester United (22. Dezember, 15 Uhr).