Der Liverpool FC hat am 15. Spieltag der Premier League das Merseyside-Derby gewonnen. Der Tabellenführer und der Everton FC lieferten sich einen ersten Durchgang für die Ewigkeit und schossen beim 5:2 (4:2)-Sieg der Hausherren sechs Treffer vor der Pause (Liveblog zum Nachlesen).

Origi-Show

Alleine über die ersten 45 Minuten könnte ein eigener Bericht geschrieben werden, so intensiv, wild und spektakulär war dieser. Sadio Mané spielte aus dem Dribbling heraus einen traumhaften Pass in die Spitze, den Divock Origi eiskalt verwertete (6.). Der LFC spielte stark auf und nach einer ähnlichen Situation traf diesmal Xherdan Shaqiri zum 2:0 (17.). Die Aufstellung der beiden überraschte, denn Jürgen Klopp ließ zunächst Roberto Firmino und Mohamed Salah auf der Bank.

Everton kam anschließend etwas besser zur Geltung. Weil die Hausherren einen Standard nicht nachhaltig bereinigen konnte, konnte Michael Keane verkürzen (21.). Doch den Ausgleich gab es nicht, stattdessen spielte Dejan Lovren einen Ball in den gegnerischen Sechzehner. Dort streichelte Origi das Spielgerät aus der Luft und lupfte ihn zur Vollendung seines Doppelpacks in die Maschen (31.).

Die Gäste, die auch für ihren angezählten Trainer Marco Silva kämpften, hielten den Druck zwar aufrecht, aber nach einer eigenen Ecke konterte der Spitzenreiter über Trent Alexander-Arnold eiskalt. Mané krönte seine Leistung mit einem platzierten Abschluss (45.). Aber damit ging es dann noch nicht in die Pause: Liverpool wirkte unkonzentriert und Richarlison kam so nach einer Flanke noch zum zweiten Treffer des Lokalrivalen (45.+2).

Pulver verschossen

Viel größer hätte der Unterschied nach dem Seitenwechsel nicht sein können. Es wirkte beinahe so, als hätten beide Mannschaften ihr Pulver bereits verschossen. Der Liverpool FC trat jedoch wie ein echter Tabellenführer auf und hatte mitunter fast 80 Prozent Ballbesitz. Trainer Klopp sah defensiv einen souveränen Auftritt, weshalb der Vorsprung locker über die Zeit gebracht wurde. In der Schlussphase hatten zwar beide Seiten noch gute Gelegenheiten, doch nach einem Tanz von Firmino sollte nur noch Georginio Wijnaldum zum Endstand treffen.

Etwas Glück dabei

Erwähnt muss allerdings werden, dass der Videoschiedsrichter in zwei Situationen hätte eingreifen können: Einmal traf Virgil van Dijk bei einem Everton-Konter nicht wirklich viel vom Spielgerät, weshalb ein Elfmeter in Ordnung gegangen wäre, bei einer anderen Situation beförderte Alexander-Arnold mit einer seltsamen Bewegung den Ball ins Seitenaus – dabei hatte er schon die gelbe Karte.

Nichtsdestotrotz ist der Erfolg des Spitzenreiters hochverdient. Liverpool führt weiterhin vor Leicester City und Manchester City mit acht und elf Punkten Vorsprung die Premier League an. Everton ist dagegen auf einen Abstiegsplatz abgerutscht und dürfte bald den Coach wechseln.