Der Liverpool FC hat am Samstagnachmittag seine Hausaufgaben erledigt und das Heimspiel gegen Brighton & Hove Albion 2:1 (2:0) gewonnen. Somit haben die Reds ihren Vorsprung auf Manchester City auf elf Zähler ausgebaut und bleiben unangefochten Tabellenführer der Premier League, verlieren aber auch Stammtorwart Alisson Becker.
Jürgen Klopp vertraute auf eine offensive Ausrichtung: Während Alisson im Tor stand und Trent Alexander-Arnold, Dejan Lovren, Virgil van Dijk sowie Andy Robertson die Defensive bildeten, liefen im Mittelfeld Jordan Henderson, Georginio Wijnaldum und Alex Oxlade-Chamberlain, im Sturm Mohamed Salah, Roberto Firmino und Sadio Mané auf.
Der doppelte van Dijk
Der LFC war mit Anpfiff tonangebend. Zunächst konnte Matthew Ryan noch den Rückstand verhindern, doch schon in Minute 18 musste der Australier hinter sich greifen: Pascal Groß verlor leichtfertig den Ball, den anschließenden Freistoß brachte Trent Alexander-Arnold scharf in den Strafraum – und fand in Virgil van Dijk einen dankenden Abnehmer.
Wie schon vor dem 1:0 bediente Sadio Mané den freistehenden Roberto Firmino, doch wieder war der Albion-Keeper zur Stelle. Nur wenige Augenblicke später hätte es gut und gerne schon 4:0 stehen können, doch diesmal scheiterte Mané am Schlussmann der Gäste, die mit der Liverpool-Wucht enorme Schwierigkeiten hatten. So ließ der nächste Treffer nicht lange auf sich warten: Eine „TAA“-Ecke verwertete van Dijk erneut per Kopf (24.).
Seagulls ergeben sich nicht
Der Champions-League-Sieger schaltete in den zweiten Gang zurück, weshalb Graham Potter sah, wie seine Mannschaft besser zur Geltung kam. Gewinnbringende Aktionen erzwangen die The Seagulls jedoch kaum, weshalb es bis zum Seitenwechsel lediglich bei einem Übergewicht an Ecken blieb. Klopp wirkte auf der Gegenseite zwar nicht unzufrieden, doch der LFC-Macher hätte sich garantiert über ein konsequenteres Pressing-Verhalten gefreut.
Von den Liverpooler Stärken war dann auch erstmal weiter nichts zu sehen. Lewis Dunk und Aaron Connolly hatten nennenswerte Abschlüsse für das Mittelfeld-Team, das eine leichte Druckphase im zweiten Durchgang entwickelte. Der Anschlusstreffer wäre nicht unverdient gewesen.

Alisson fliegt, Adrian patzt
Als die Partie abzuflachen schien, flog Alisson Becker vom Platz. Der Torhüter des Spitzenreiters ging außerhalb des Strafraums mit der Hand an einen Lupfer von Leandro Trossard (75.), weshalb dem Schiedsrichter Martin Atkinson keine andere Wahl blieb, als dem Brasilianer die rote Karte zu zeigen. Einerseits hätte Becker nicht an den Ball gehen müssen; ein Verteidiger hätte die Situation vielleicht noch vor dem Tor bereinigen können, zudem führte seine Elf da noch mit zwei Treffern. Zweifelsohne war die Dezimierung auch des unkonzentrierten Auftritts geschuldet, weshalb Liverpool wohl mindestens zwei Spiele auf die Nummer eins verzichten muss.
Klopp brachte folgerichtig Adrian, den Supercup-Helden von Istanbul. Während der Spanier noch die Mauer stellte, gab Atkinson den fälligen Freistoß frei und Dunk schob den Ball geistesgegenwärtig in das linke Eck. Zwar bebte Anfield, doch das Tor war aufgrund der Freigabe regelkonform.
Sieg noch gerettet
Brighton & Hove Albion witterte die Möglichkeit auf mindestens einen Zähler an der Mersey. Der LFC war minutenlang sichtlich beeindruckt, Adrian musste gar noch zweimal eingreifen und machte dabei nicht den sichersten Eindruck. Es reichte jedoch noch für den knappen 2:1-Erfolg, obwohl Klopp und Co. den Dreier teuer bezahlt haben.
Immerhin kam Manchester City bei Newcastle United nicht über ein 2:2 hinaus, was mit Blick auf die Tabelle eine Menge ausmacht: Der Liverpool FC hat nun elf Punkte Vorsprung auf den ärgsten Rivalen und aktuellen Titelträger der Premier League. Die beiden kommenden Spiele gegen Everton (Mittwoch, 21 Uhr) und bei Bournemotuh werden jedoch ohne Alisson stattfinden. Zwei Partien gibt es im Regelfall für eine rote Karte wegen Handspiels immer, deshalb war es besonders wichtig, den knappen Vorsprung noch über die Zeit gerettet zu haben.
Ein Spielverlauf, der in der Vergangenheit aus LFC-Sicht oftmals noch in eine andere Richtung gekippt wäre, doch 2019/20 ist rundum Anfield alles ein wenig anders.
(Photo by Clive Brunskill/Getty Images)