Der ehemalige Polizeikommandant David Duckenfield stand erneut wegen grob fahrlässigem Totschlag vor Gericht.

Die Hillsborough-Tragödie vom 15. April 1989 ist das schwärzeste Kapitel in der Geschichte des englischen Fußballs. 96 Liverpool-Fans starben in einer Massenpanik auf den Stehplatzblocks während dem FA Cup Halbfinale im Hillsborough-Stadion von Sheffield Wednesday.

Seitdem wurde eindeutig bewiesen, dass trotz anders lautender Anschuldigungen die Liverpool-Fans keinerlei Schuld an ihrem Tod hatten. Damit es überhaupt soweit kommen konnte, kämpften die Angehörigen der Opfer jahrzehntelang für Gerechtigkeit.

Zum zweiten Mal vor Gericht

Duckenfield war während der Tragödie Polizeikommandant und für die Sicherheit im Stadion verantwortlich. Ihm wurde vorgeworfen, dass er durch sein Verhalten die Schuld am Tod der 96 Menschen trug.

Im vergangenen April musste sich Duckenfield schon mal vor dem Preston Crown Court verantworten. Damals konnte sich die Jury nicht auf ein Urteil einigen. Daraufhin kam es im Oktober zu einer Wiederaufnahme des Falles.

Heute kam die Jury zum Schluss, dass Duckenfield trotz aller vorherigen Erkenntnissen nicht für den Tod der Liverpool-Fans verantwortlich gemacht werden kann. Duckenfields Anwalt plädierte, dass der ehemalige Polizeikommandant für den Job zu unerfahren gewesen sei und das das Stadion bauliche Mängel gehabt hätte.

Dem gegenüber stand unter anderem der Fakt, dass Duckenfield angeordnet hatte, ein großes Ausgangstor zu öffen. Dies führte dazu, dass sich die Blocks im Innern des Stadions überfüllten und es zur Massenpanik kam.

Angehörige in Tränen

Etwa 45 Angehörige der Opfer sahen sich die Liveübertragung in Liverpool an, wobei viele in Tränen ausbrachen.

Hillsborough ist auch heute noch ein extrem sensitives Thema in Liverpool. Die Überlebenden und Angehörige leiden immer noch an den Folgen des fatalen Tages von 1989.