Ab sofort wird euch die Redmen Family mit dem „Premier-League-Roundup“ über die Geschehnisse des Spieltags der besten Liga der Welt informieren. In der Premierenausgabe (Runde elf) stehen das Drama um Heung-Min Son, die brisanten Comebacks von Manchester City und Liverpool FC und ein überraschend guter Aufsteiger im Fokus.
Oh my Son!
Die Überschrift ist in diesem Fall Programm. Das 1:1 zwischen Everton und Tottenham Hotspur wurde von einer Horrorverletzung überschattet: Heung-Min Son foulte André Gomes, der anschließend in Serge Aurier krachte – und dann begann das Entsetzen. Einige Spieler wendeten sich direkt ab, andere, zumeist Everton-Kicker, richteten sich vor Gomes auf, damit dieser nicht auf sein Fuß schauen konnte. Dieser stand nämlich in einer unnatürlichen Haltung vom Körper ab.
Son schlug die Hände über den Kopf und rang um seine Fassung. Selbst Schiedsrichter Martin Aktinson musste den ehemaligen Bundesliga-Legionär trösten – und dann wurde es noch skurriler. Der Referee hatte Son zunächst halb umarmt, dann musste er wenig später seine Entscheidung revidieren und machte aus einer gelben eine rote Karte. Das Tottenham-Personal hatte große Mühe, den Südkoreaner zu beruhigen. Nach der Partie sagte Dele Alli von den Spurs: „Es war nicht sein Fehler. Er hat in der Umkleidekabine kaum seinen Kopf gehoben, weil er soviel weint.“
Der Knöchelbruch wurde mittlerweile bestätigt, weshalb der Ausgleichstreffer von Cenk Tosun besonders emotional ausfiel (97. Minute).
Late, City, Liverpool
Zumindest zwischenzeitlich schienen zwei große Überraschungen möglich. Nein, damit ist nicht die Pleite von Manchester United beim AFC Bournemouth gemeint (0:1). Patzer der Red Devils gehören mittlerweile schon zum guten Ton. Dazu beim „Stat der Woche“ mehr.
Meister und Vizemeister strauchelten lange Zeit und drohten, Pleiten gegen Southampton und bei Aston Villa zu kassieren. Manchester City und Liverpool FC mussten lange gegen einen 0:1-Rückstand anrennen – und das vor dem großen Duell am kommenden Sonntag (17.30 Uhr)! Doch in der Schlussphase schlugen beide Mannschaften zurück – und aus einem moralischen Vorteil von City, wurde ein moralischer Vorteil des LFC.
Sergio Aguero (70.) und Kyle Walker (86.) drehten im Etihad den Vergleich zugunsten von Manchester. Da war schon eine Menge Pep drin – und parallel lag Tabellenführer Liverpool weiter hinten. Mit Sicherheit haben sich Fans und Personal des Scheich-Klubs Hoffnungen gemacht, im direkten Duell Platz eins zu erobern. Doch dann schlugen die beiden heimlichen LFC-Waffen mal wieder zu: Eine Flanke von Sadio Mané köpfte Linksverteidiger Andy Robertson mit Wucht in die Maschen (87.), dann trat Rechtsverteidiger Trent Alexander-Arnold zu einer Ecke an – und fand Mané zum späten 2:1 in der 94. Minute.
Der Senegalese war im ersten Durchgang wegen einer Schwalbe aufgefallen, avancierte dann aber doch wieder zum Matchwinner. Das gefiel Pep Guardiola gar nicht. „Manchmal macht er eine Schwalbe, manchmal hat er das Talent, unglaubliche Tore in der letzten Minute zu erzielen“, meinte der City-Coach – und sorgt deshalb auch abseits des Feldes für Spannung(en). Denn diese Provokation wird Mané sportlich nicht auf sich sitzen lassen.
Für den Kracher ist somit alles angerichtet: Neben einer Prise Pep fehlt nur noch positives GeKloppe in Anfield.
Holy United!
Nein, wieder nicht Manchester United. Und vielleicht ist dieser Umstand im großen Kontext der Premier League der verrückteste. Der Rekordmeister hat für seine Verhältnisse lächerliche 13 Punkte geholt – und hat somit drei weniger als der Tabellensechste. Sheffield United. Aufsteiger. Mit den geringsten Mitteln. Und der besten Defensive. Wow!
Chris Wilder hat eine gigantische Einheit in Yorkshire geformt; gegen alle Widerstände zum Trotz. Seit vier Duellen ist der Neuling ohne Niederlage und hat insgesamt nur acht Gegentore kassiert; ebenso viele wie Leicester City, eins weniger als Liverpool. Wer hätte damit gerechnet? Wohl gemerkt, die Regression zur Mitte wird noch erfolgen, aber der Klassenerhalt von Sheffield scheint sehr realistisch, deshalb ist ein 3:0-Sieg wie gegen Burnley eine tolle Momentaufnahme.
Stats der Woche
Zum Abschluss gibt es noch die Stats der Woche. Dazu haben wir euch drei Schmankerl vorbereitet. Manés Treffer in der Nachspielzeit ist bereits das 35. Siegtor, das Liverpool ab der 90. Minute in der Premier League erzielt hat. Die anderen Klubs haben mindestens zehn weniger.
Nach einem schwächeren Saisonstart ist der Chelsea FC brandheiß unterwegs. Mit dem 2:1 in Watford steht die Auswahl von Frank Lampard bei sieben Auswärtserfolgen wettbewerbsüberreifend in Folge – die beste Serie seit 30 Jahren!
Versprochen ist versprochen, jetzt blicken wir nochmal auf Manchester United. Die jüngste Pleite ist die 21. Niederlage von Ole Gunnar Solskjaer in der Liga – in nur 50 Spielen. Zum Vergleich: Jürgen Klopp hat in 155 Premier-League-Spielen nur 20 Partien abgegeben.
Und hier noch für die Nerds unter euch: die Steno-Daten zum 11. Spieltag:
AFC Bournemouth – Manchester United 1:0
AFC Bournemouth: Aaron Ramsdale, Adam Smith, Nathan Ake, Diego Rico, Steve Cook, Philip Billing, Harry Wilson, Ryan Fraser, Jefferson Lerma, Callum Wilson (86. Lewis Cook), Joshua King – Trainer: Eddie Howe
Manchester United: David de Gea, Harry Maguire, Victor Lindelöf, Ashley Young, Aaron Wan-Bissaka (81. Brandon Williams), Scott McTominay, Fred, Andreas Pereira (0. Jesse Lingard), Anthony Martial, Daniel James (81. Mason Greenwood), Marcus Rashford – Trainer: Ole Gunnar Solskjaer
Schiedsrichter: Chris Kavanagh () – Zuschauer: 10669
Tore: 1:0 Joshua King (45.)
FC Arsenal – Wolverhampton Wanderers 1:1
FC Arsenal: Bernd Leno, David Luiz, Kieran Tierney (87. Sead Kolasinac), Sokratis Papastathopoulos, Calum Chambers, Matteo Guendouzi Olie, Mesut Özil, Dani Ceballos, Pierre-Emerick Aubameyang, Lucas Torreira (73. Bukayo Saka), Alexandre Lacazette (60. Gabriel Martinelli) – Trainer: Unai Emery
Wolverhampton Wanderers: Rui Patrício, Matt Doherty (71. Rúben Vinagre), Conor Coady, Jonny Castro, Leander Dendoncker, Romain Saiss, Rúben Neves, Joao Moutinho, Raúl Jiménez, Adama Traore, Diogo Jota (90. Pedro Neto) – Trainer: Nuno Espírito Santo
Schiedsrichter: Michael Oliver () – Zuschauer: 60383
Tore: 1:0 Pierre-Emerick Aubameyang (20.), 1:1 Raúl Jiménez (76.)
Aston Villa – FC Liverpool 1:2
Aston Villa: Tom Heaton, Tyrone Mings, Björn Engels, Frederic Guilbert (69. Ahmed Elmohamady), Matt Targett, Trezeguet, Douglas Luiz (72. Conor Hourihane), John McGinn, Marvelous Nakamba, Wesley (86. Jonathan Kodjia), Anwar El Ghazi – Trainer: Dean Smith
FC Liverpool: Alisson, Dejan Lovren, Trent Alexander-Arnold, Andrew Robertson, Virgil van Dijk, Georginio Wijnaldum (65. Divock Origi), Jordan Henderson, Adam Lallana (84. Naby Keita), Roberto Firmino, Sadio Mané, Mohamed Salah (65. Alex Oxlade-Chamberlain) – Trainer: Jürgen Klopp
Schiedsrichter: Jonathan Moss () – Zuschauer: 41878
Tore: 1:0 Trezeguet (20.), 1:1 Andrew Robertson (87.), 1:2 Sadio Mané (90.+4)
Brighton & Hove Albion – Norwich City 2:0
Brighton & Hove Albion: Mathew Ryan, Martín Montoya, Dan Burn, Adam Webster (36. Shane Duffy), Lewis Dunk, Dale Stephens, Steven Alzate, Davy Pröpper, Pascal Groß (68. Leandro Trossard), Aaron Connolly (86. Ezequiel Schelotto), Neal Maupay – Trainer: Graham Potter
Norwich City: Tim Krul, Ben Godfrey, Maximillian Aarons, Jamal Lewis, Alexander Tettey (84. Dennis Srbeny), Tom Trybull (84. Todd Cantwell), Marco Stiepermann (75. Josip Drmic), Kenny McLean, Emiliano Buendía, Onel Hernández, Teemu Pukki – Trainer: Daniel Farke
Schiedsrichter: Kevin Friend () – Zuschauer: 30539
Tore: 1:0 Leandro Trossard (69.), 2:0 Shane Duffy (84.)
Manchester City – FC Southampton 2:1
Manchester City: Ederson, Kyle Walker, Jose Angelino, John Stones, Fernandinho, Raheem Sterling, Kevin de Bruyne, Ilkay Gündogan, David Silva (47. Gabriel Jesus), Bernardo Silva (85. Phil Foden), Sergio Agüero (90. Nicolás Otamendi) – Trainer: Josep Guardiola
FC Southampton: Alex McCarthy, Yann Valery (76. Kevin Danso), Jack Stephens, Jan Bednarek (88. Che Adams), Jannik Vestergaard, Nathan Redmond, Pierre-Emile Höjbjerg, Stuart Armstrong, James Ward-Prowse, Oriol Romeu, Danny Ings (86. Moussa Djenepo) – Trainer: Ralph Hasenhüttl
Schiedsrichter: Lee Mason () – Zuschauer: 53922
Tore: 0:1 James Ward-Prowse (14.), 1:1 Sergio Agüero (70.), 2:1 Kyle Walker (86.)
Sheffield United – FC Burnley 3:0
Sheffield United: Dean Henderson, Enda Stevens, George Baldock, John Egan (80. Phil Jagielka), Jack O’Connell, Chris Basham, John Fleck, John Lundstram, Oliver Norwood, Lys Mousset (64. Billy Sharp), David McGoldrick (75. Oliver McBurnie) – Trainer: Chris Wilder
FC Burnley: Nick Pope, Matthew Lowton, Erik Pieters (46. Charlie Taylor), James Tarkowski, Ben Mee, Jeff Hendrick, Ashley Westwood, Jack Cork, Ashley Barnes, Jay Rodriguez (79. Matej Vydra), Dwight McNeil (59. Robbie Brady) – Trainer: Sean Dyche
Schiedsrichter: Simon Hooper () – Zuschauer: 31131
Tore: 1:0 John Lundstram (16.), 2:0 John Lundstram (42.), 3:0 John Fleck (43.)
West Ham United – Newcastle United 2:3
West Ham United: Roberto, Pablo Zabaleta (73. Ryan Fredericks), Issa Diop, Fabián Balbuena, Aaron Cresswell, Declan Rice, Mark Noble (46. Albian Ajeti), Sébastien Haller, Andrey Yarmolenko (46. Manuel Lanzini), Felipe Anderson, Robert Snodgrass – Trainer: Manuel Pellegrini
Newcastle United: Martin Dubravka, DeAndre Yedlin, Jetro Willems (87. Paul Dummett), Federico Fernández, Ciaran Clark, Jamaal Lascelles, Isaac Hayden, Jonjo Shelvey, Allan Saint-Maximin (77. Christian Atsu), Miguel Almirón, Joelinton (89. Andy Carroll) – Trainer: Steve Bruce
Schiedsrichter: Stuart Attwell (Warwickshire) – Zuschauer: 59907
Tore: 0:1 Ciaran Clark (16.), 0:2 Federico Fernández (21.), 0:3 Jonjo Shelvey (51.), 1:3 Fabián Balbuena (74.), 2:3 Robert Snodgrass (90.)
FC Watford – FC Chelsea 1:2
FC Watford: Ben Foster, Craig Dawson, Daryl Janmaat (75. Kiko), Adam Masina, Craig Cathcart (20. Adrian Mariappa), Christian Kabasele, Abdoulaye Doucouré, Roberto Pereyra, Nathaniel Chalobah (67. Will Hughes), Andre Gray, Gerard Deulofeu – Trainer: Quique Flores
FC Chelsea: Kepa Arrizabalaga, Emerson, Fikayo Tomori, César Azpilicueta, Kurt Zouma, Mason Mount, Jorginho, Mateo Kovacic, Christian Pulisic (83. Callum Hudson-Odoi), Willian (90. Reece James), Tammy Abraham (88. Michy Batshuayi) – Trainer: Frank Lampard
Schiedsrichter: Anthony Taylor () – Zuschauer: 21011
Tore: 0:1 Tammy Abraham (5.), 0:2 Christian Pulisic (55.), 1:2 Gerard Deulofeu (79. Foulelfmeter)
Crystal Palace – Leicester City 0:2
Crystal Palace: Vicente Guaita, James Tomkins, Gary Cahill, Jeffrey Schlupp, Patrick van Aanholt, Joel Ward, James McArthur (78. James McCarthy), Luka Milivojevic, Cheikhou Kouyaté (74. Max Meyer), Jordan Ayew (78. Christian Benteke), Wilfried Zaha – Trainer: Roy Hodgson
Leicester City: Kasper Schmeichel, Benjamin Chilwell, Jonny Evans, Ricardo Pereira, Caglar Söyüncü, Onyinye Ndidi, Youri Tielemans, James Maddison (90. Dennis Praet), Harvey Barnes (85. Wes Morgan), Ayoze Pérez (74. Demarai Gray), Jamie Vardy – Trainer: Brendan Rodgers
Schiedsrichter: Paul Tierney () – Zuschauer: 25480
Tore: 0:1 Caglar Söyüncü (56.), 0:2 Jamie Vardy (88.)
FC Everton – Tottenham Hotspur 1:1
FC Everton: Jordan Pickford, Djibril Sidibé, Lucas Digne, Yerry Mina, Mason Holgate, André Gomes (84. Gylfi Sigurdsson), Tom Davies (83. Dominic Calvert-Lewin), Fabian Delph, Theo Walcott (68. Cenk Tosun), Alex Iwobi, Richarlison – Trainer: Marco Silva
Tottenham Hotspur: Paulo Gazzaniga, Ben Davies, Toby Alderweireld, Davinson Sánchez, Serge Aurier (88. Juan Foyth), Lucas, Tanguy NDombele (73. Giovani Lo Celso), Dele Alli, Moussa Sissoko, Christian Eriksen (90. Ryan Sessegnon), Heung-Min Son – Trainer: Mauricio Pochettino
Schiedsrichter: Martin Atkinson (West Yorkshire) – Zuschauer: 39221
Tore: 0:1 Dele Alli (64.), 1:1 Cenk Tosun (90.+7)
Rot: Heung-Min Son (79./Tottenham Hotspur/)