Am 11. Spieltag der Premier League bewies der Liverpool FC erneut seine Comeback-Qualitäten. Wie schon gegen Tottenham und Arsenal lagen die Reds auch im Villa Park lange zurück, bevor zwei späte Treffer doch noch den 2:1-Auswärtssieg über Aston Villa sicherten.
Der Tabellenführer startete unkonzentriert und fehlerbehaftet in die Begegnung. Nur 29% gewonnene Zweikämpfe in der Anfangsviertelstunde sprachen eine eindeutige Sprache. So konnte der Führungstreffer der Gastgeber nach 21. Spielminuten als nicht unverdient bezeichnet werden. In der Folge übernahmen die Reds aber das Kommando und drückten insbesondere in der zweiten Hälfte auf das Ausgleichstor. Der Abwehrriegel Aston Villas hielt dennoch bis zur 87. Spielminute, als Andrew Robertson eine Flanke von Sadio Mané einköpfte, ehe der Vorbereiter tief in der Nachspielzeit selber zuschlug und so den 2:1-Auswärtssieg perfekt machte. Die Spielernoten:
Alisson Becker – 7/10
Beim Tor nahezu machtlos. Konnte sich aber im Verlaufe des Spiels dennoch häufiger auszeichnen – starke Paraden, mutiges Mitspielen und präzise Spieleröffnungen. Scheint wieder voll im Saft zu sein.
Trent Alexander-Arnold – 8,5/10 (MOTM)
100. Einsatz im Dress der Reds und eine Leistung, die standesgemäß war. Defensiv ohne Fehler, aber vorallem offensiv die Quelle vieler Angriffskreationen. Viele gefährliche Hereingaben, aber erst am Ende erbarmte sich jemand, eine davon auch zu nutzen – MOTM!
Dejan Lovren – 7/10
Lieferte sich eine kleine Privatfehde mit Wesley, die allein schon ein paar Eintrittsgroschen wert gewesen wäre. Hielt stark dagegen und rechtfertigte seinen erneuten Vorzug vor Joe Gomez. Insbesondere in der Luft stark.
Virgil van Dijk – 7/10

Schaffte es, sich aus jeder noch so verzwickt scheinenden Situation heraus zu manövrieren. Lieferte eine gute Vorstellung defensiv wie in der Spieleröffnung, wenngleich man auf dem Niveau anmerken darf, dass es Tage gab, an denen er sich erst gar nicht in verzwickte Situationen hinein manövrierte.
Andrew Robertson – 8,5/10
Ein Andy Robertson tut, was ein TAA auf der anderen Seite tut. Beackerte pausenlos die Linke-Flanke, flankte, kämpfte, motivierte und kopfballte den Ausgleichstreffer. Fing danach wieder von vorne an und war wie TAA – wie sollte es anders sein – ein heißer Kandidat für den MOTM.
Adam Lallana – 6/10
Ersetzte den gelb-gefährdeten Fabinho in der Startelf und musste jenen Beweis erbringen, den bereits jeder erahnte. Er ist kein Fabinho und es gibt nur einen davon. Ihm fehlt für diese Position die physische Präsenz, wenngleich er sich im Laufe der Partie steigerte.
Jordan Henderson – 5,5/10

Gegen die Spurs in der zweiten Halbzeit noch so stark, gegen Villa erneut eine schwächere Partie. Seine Pässe schickte er eher mit einer Prise Hoffnung, wo vielmehr Überzeugung und Führungswille drin stecken sollten. Steigerung in der Schlussviertelstunde.
Georginio Wijnaldum – 6/10
Das Mittelfeld der Reds überschüttete sich ganzheitlich nicht mit Ruhm. Auch der Niederländer konnte daran nichts ändern, wurde er doch pünktlich zu Halloween mal wieder mit der typischen Gini-Geisterhaftigkeit befallen. Macht nichts falsch, tritt aber eben leider auch so gut wie gar nicht beeinflussend in Erscheinung.
Mohamed Salah – 5,5/10
Startete nach überstandener Knöchelverletzung, wenngleich der Zuschauende sich gefragt haben dürfte, ob er nicht doch noch durch irgendwas zurückgehalten wurde. Bekam zwar nicht viele Bälle, aber mit denen die er bekam konnte er häufig nichts Sinnvolles anstellen. Das war nichts.
Roberto Firmino – 6/10
Wie so oft, passte er sich der Leistung der Reds an. Oder ist es andersrum? Wie auch immer, seine Kreativität, seine Ballsicherheit, seine tiefen Bewegungen fehlten dem Team. Erzielte eigentlich ein reguläres Tor, aber .. Ach, VARdammt hören wir auf damit.
Sadio Mané – 7/10

Ein Mythos. Vieles deutete darauf hin, dass es ein gebrauchter Nachmittag für den Senegalesen werden würde. Verschenkte Kopfballchance, ungenaue letzte Pässe, Schwalbe. Arbeitete sich aber aus der Spirale raus und wurde als Vorbereiter und Vollstrecker zum Late Hero.
Divock Origi – 6/10
Ab 65. Minute: Löste Mo Salah ab, kam aber nicht an seine Leistung gegen Arsenal heran.
Alex Oxlade-Chamberlain – 7/10
Ab 65. Minute: Kam für Wijnaldum ins Spiel und belebte das Offensivspiel direkt mit zwei geblockten Abschlüssen. Versprüht Selbstbewusstsein.
Naby Keïta – Ohne Bewertung
Ab 84. Minute: Ersetzte Adam Lallana und bekam wohl mit auf den Weg, vertikal zu passen.
Jürgen Klopp – 7/10

Die Entscheidung gegen Fabinho war angesichts des kommenden Spiels gegen City mit Sicherheit richtig. Die Entscheidung für Lallana mindestens gewagt, was weniger an dem Spieler als vielmehr an seiner vorgesehenen Rolle lag. Am Ende, was sollen wir sagen? SIEGERMENTALITÄT!