James Milner gehört auch mit seinen 33 Jahren immer noch zu den wichtigsten Liverpool-Spielern. In seinem neuen Buch „Ask a Footballer“ plaudert er aus dem Nähkästchen.
Der Guardian interviewte den vielfältigen Mittelfeldspieler zu seinem neuen Buch.
Milner hat in seiner Karriere viel erlebt. 2002 feierte er mit nur 16 Jahren sein Premier League Debüt für Leeds United, gewann mehrmals die Premier League sowie mit Liverpool die Champions League.
Zu Beginn seiner Karriere war Fußball noch anders. Heute bekommen junge Spieler eine rund um die Uhr Betreuung – beim Liverpooler Vizekapitän war das noch anders: „Ich spielte in der Premier League, musste aber trotzdem die Schuhe des Kapitäns der U18-Mannschaft reinigen“.
„Ich schoß Premier League Tore, aber nach dem Spiel half ich dem Materialwart, die dreckigen Shirts zum Mannschaftsbus zu tragen“.
Nachdem Milner 20 Spiele in der Premier League auf dem Buckel hatte, sagte ihm der Materialwart, dass er ihm nicht mehr helfen müsse. „Na los, steig in den Bus“, hies es. „Das war ein gutes Gefühl. Gleichzeitig gab es mir enormen Willen und ich wusste, wo ich in der Mannschaft stand“.
Die junge Fußballer-Generation müsse sich heute mit anderen Dingen rumschlagen: „Es wird genau unter die Lupe genommen, was auf Social Media gepostet wird. In einigen Facetten haben sie es schwieriger als wir früher“.
Zu old school für VAR
Während dem Interview mit dem Guardian muss Milner gestehen, dass er in seinem Buch geschrieben hat, dass er VAR hasst.
„Yeah. Das habe ich so geschrieben, also nehmen wir das. Das ist wohl einfach mein old school Teil, der durchdrückt. Es wird immer noch zu viel über VAR diskutiert. Die Torlinien-Technologie ist fantastisch, denn es ist eine sofortige schwarz-weiss Entscheidung. Wenn es immer noch unterschiedliche Meinungen über Entscheidungen gibt, ist es sehr schwierig, VAR zu nutzen“.
„Ausserdem wird die Atmosphäre ruiniert. Bei einem Tor explodiert das Stadion. Und dann? VAR. Ist es wirklich ein Tor?“
„Ich machte diese Erfahrung erst kürzlich [beim Spiel gegen Leicester City in Anfield, als VAR lange brauchte, um einen Elfmeter zu geben]. Ich denke, es gibt Platz für VAR im Fußball, falls wir es verbessern können. Trotzdem sind menschliche Fehler Teil des Fußballs. Die Schiedsrichter haben einen schwierigen Job und ich bin dafür, ihr Leben einfacher zu machen – aber nicht auf Kosten des Spielflusses“.