Der Polizeikommandant David Duckenfield war während der Hillsborough-Tragödie für die Sicherheit im Stadion verantwortlich. Gegenwärtig steht er erneut vor Gericht.

Bei der Hillsborough-Tragödie vom 15. April 1989 starben 96 Liverpool-Fans. Während dem FA Cup Halbfinale gegen Nottingham Forest strömten viel zu viele Fans in die zentralen Stehplatzblocks hinein. Infolgedessen wurde der Druck so hoch, dass die Liverpool-Fans regelrecht zerdrückt wurden. Die Tragödie geschah im Hillsborough-Stadion von Sheffield Wednesday.

Nach langer Aufarbeitung wurde eindeutig bewiesen, dass die Liverpool-Fans keinerlei Schuld an der Tragödie hatten. Die Polizei um den verantwortlichen Kommandanten Duckenfield hatte an diesem Tag versagt, Menschenleben zu schützen.

Auch heute noch leiden die Familien der Verstorbenen enorm unter der psychischen Last, was an diesem Tag geschah.

Liverpool fans being pulled from the terraces where they were being crushed during the FA Cup Semi-Final match between Liverpool and Nottingham Forest held at Hillsborough, Sheffield on 15th April 1989. Due to the Hillsborough Disaster, the match was abandoned. (Photo by Bob Thomas/Getty Images.)

Erneuter Prozess

Ab Montag, dem 7. Oktober, steht Duckenfield erneut vor dem Preston crown court. Die Anklage lautet grober fahrlässiger Totschlag an 95 Menschen. Weil das 96. Opfer erst Jahre später im Krankenhaus starb, kann Duckenfield für dessen Tod nicht verantwortlich gemacht werden. Das damalige Gesetzt lässt dies nicht zu.

Während einem früheren Prozess im vergangenen April konnte sich das gleiche Gericht nicht auf ein Urteil einigen. Duckenfield habe beim Schutz der Fans vor Überfüllung im Stadion komplett versagt, so die Anklage.

Die Maximalstrafe für grobe fahrlässige Tötung ist lebenslange Haft. Duckenfield bekannte sich jedoch schon mehrfach als nicht schuldig. Es wird erwartet, dass der Prozess etwa sechs Wochen dauern wird.