Viel hat nicht gefehlt und der Liverpool FC wäre in der dritten Runde des League Cups am unterklassigen Klub Milton Keynes Dons gescheitert. James Millner bewahrte mit einem Tor und einer Vorlage den Tabellenführer der Premier League, der mit einer sehr jungen und Spielpraxis-armen Mannschaft angetreten war, vor dem Aus. Es reichte zu einem 2:0 (1:0)-Sieg.
Drei Debütanten
Welttrainer Jürgen Klopp gastierte mit einem recht überschaubaren Kader beim Drittligisten. Milner führte die Reds als einzige Stammkraft auf das Feld. Torhüter Caoimhín Kelleher, Rhian Brewster und der 16-jährige Harvey Elliott, der zum jüngsten Startelf-Debütanten aller Zeiten avancierte, feierten ihr Pflichtspiel-Debüt. Außerdem erhielten Dejan Lovren, Joe Gomez, Ki-Jana Hoever, Alex Oxlade-Chamberlain, Adam Lallana, Curtis Jones und Naby Keita, der nach seiner Leisten-Verletzung erstmals in dieser Saison auf dem Platz stand, Spielpraxis.
Die Matchform fehlte somit einigen LFC-Kickern. So verschenkte beispielsweise Lovren in der Anfangsphase leichtfertig den Ball, doch MK Dons konnte diese Chance – und weitere – nicht nutzen. Auch Keeper Kelleher streute die ein oder andere Unsicherheit ein. Auf der Gegenseite hätte Elliott nach starker Milner-Vorarbeit die Führung erzielen müssen, doch er traf aus kurzer Distanz nur die Latte (12.). Vor dem Seitenwechsel machte es der Routinier dann besser – mit ordentlicher Hilfe von Stuart Moore. Der Schlussmann griff bei einem Schuss von „Millie“ daneben und schlug sich den Ball ins eigene Netz (41.). Eigentlich hätte die Liverpooler Führung als Eigentor verbucht werden müssen.
Chancenwucher von Dons wird nicht belohnt
Milton Keynes spielte leidenschaftlich nach vorne, weil die Klopp-Elf auch eine Menge anbot. Doch aussichtsreiche Gelegenheiten wurden im Regelfall nicht zu Ende gespielt, einmal stand gar der Pfosten im Weg. Der weitere Verlauf ähnelte einem typischen Pokalspiel: Dons lief an, Liverpool erzielte das 2:0. Hoever verwertete eine Flanke von Milner mustergültig per Kopf (69.).
Der LFC rettete den Vorsprung mit einer bescheidenen Darbietung über die Zeit. Den gestandenen Spielern wie Lovren oder Lallana war die fehlende Spielpraxis anzumerken; auch die Formation, die in dieser Zusammensetzung wohl nicht mehr gemeinsam auflaufen wird, war alles andere als sattelfest. Der Tabellen-15. der League One verpasste den Ehrentreffer fast schon kläglich. Offensiv überzeugte für das Top-Team Talent Elliott, der in der Nachspielzeit nochmal am Aluminium scheiterte.
Anhänger des Liverpool FC sollten den Auftritt nicht allzu harsch bewerten. Die Profi-Klubs nehmen den Ligapokal erst in den späteren Runden ernst. Vorher wird die Zeit zum Testen genutzt, damit die Akteure, die ansonsten hinten anstehen, zum Einsatz kommen und sich zeigen können. Aus dieser Sicht war der 2:0-Sieg ein voller Erfolg, denn der LFC ist unbeschadet weitergekommen.