Zur kommenden Saison läuft der Ausrüster-Vertrag des Liverpool FC mit New Balance aus. Bereits seit geraumer Zeit wird darüber spekuliert, dass Nike beim englischen Traditionsverein übernehmen könnte. Doch so leicht wird das nicht, denn New Balance wird nicht kampflos aufgeben, wie James Pearce von The Athletic schreibt.

Es besteht kein Zweifel, dass der Wert von Liverpool während der Amtszeit von Jürgen Klopp erheblich gestiegen ist. Mehrere spannende Transfers, ein gesundes Finanzleben und eine Champions-League-Trophäe haben dem LFC einen günstigen Startpunkt für einen neuen und deutlich besseren Ausrüster-Deal gegeben. Aber wer übernimmt das Sponsoring?

Termin vor dem Gericht

Am Montagabend berichteten mehrere Medien, darunter der Telegraph, dass Nike und Liverpool in Gesprächen seien, um einen Vertrag abzuschließen. Eine der unverzichtbaren Forderungen von Liverpool ist, dass die weltweite Nachfrage gedeckt werden muss. Das hat New Balance in den vergangenen Jahren vor enorme Herausforderungen gestellt.

Weil Liverpool derzeit das Aushängeschild des Weltfußballs ist, wird New Balance nicht kampflos aufgeben. Das Unternehmen ist der Meinung, eine sogenannte Matching-Klausel zu besitzen. Bedeutet: Sollte sich der LFC mit einem anderen Anbieter auf einen Vertrag einigen, könnte New Balance jederzeit gleichziehen und weiterhin Ausrüster bleiben. Der Fußballverein sieht das jedoch anders, da New Balance aktuell nicht in der Lage sei, den Anforderungen des Klubs gerecht zu werden. Diese Meinungsverschiedenheit wird nun vor einem Gericht ausgetragen.

Der LFC hat den Sachverhalt bereits bestätigt. New Balance schildert derweil in einer Erklärung, „dass man bestreibt sei, die erfolgreiche Zusammenarbeit auszubauen“.

Lukrative Schlammschlacht

Wer den Tabellenführer der Premier League demnächst ausrüsten darf, steht somit noch lange nicht fest. Es könnte eine Schlammschlacht geben, denn wenn Nike die Offerte nachbessert, muss Liverpool nach aktuellem Stand jederzeit New Balance darüber informieren. Entscheidend ist hier aber nicht nur die Wirtschaftlichkeit. Die oben genannten Anforderungen, Sichtbarkeit, Rechte in Bezug auf Verkäufe und viele andere Faktoren spielen ebenfalls eine Rolle. Daher ist es nur die Spitze des Eisbergs, über die zuletzt berichte wurde.

Zunächst bleibt abzuwarten, was das Gericht entscheiden wird; ob die Matching-Klausel wirklich in Kraft treten kann und darf. Über den neuen Ausrüstervertrag des Liverpool FC wird somit noch einige Male gesprochen und geschrieben werden. Feststeht schon jetzt: Es wird der größte Deal in der Geschichte des Vereins.