Simon Mignolet, der ehemalige Torhüter des Liverpool FC befand sich für die letzten Jahre in einer frustrierenden Situation bei den Reds. In einem Interview mit dem belgischen Het Nieuwsblad gibt er nun Einblicke über seine Zeit unter Jürgen Klopp.

Der 31-Jährige belgische Torwart war ein Musterbeispiel für Professionalität während der letzten Jahre an der Merseyside. Er trainierte auf höchstem Niveau und unterstützte Alisson und das Team. Zwei Jahre als Nummer Zwei hinter Karius und später Alisson mit wenigen Einsätzen ließen ihn offensichtlich frustriert zurück. Der Liverpool FC stimmte diesen Sommer einem 6,2 Millionen Pfund Transfer zum Club Brügge zu.

Mignolet würdigte am Ende den Verein, seine Anhänger und seine Teamkollegen in einem offenen Brief anlässlich seines Transfers und erklärte: „Es gab Höhen, Tiefen und alles dazwischen.“  In dem Interview mit Het Nieuwsblad in seiner Heimat Belgien gab der Torhüter einen realistischeren Einblick in seine Emotionen während einer frustrierenden Zeit auf der Bank in Liverpool.

GENEVA, SWITZERLAND – JULY 31: (THE SUN OUT, THE SUN ON SUNDAY OUT) Simon Mignolet of Liverpool during the Pre-Season Friendly match between Liverpool and Olympique Lyonnais at Stade de Geneve on July 31, 2019 in Geneva, Switzerland. (Photo by Andrew Powell/Liverpool FC via Getty Images)

„Nach der Pre-Season bin ich mit der Idee zurückgekehrt: Jetzt gebe ich hier alles und bekomme nichts dafür“, erklärte er. „Das war jedoch die einfache Option: Die verbleibenden zwei Jahre in Liverpool zu verbringen, gutes Geld in einem europäischen Top-Club zu verdienen und im Alter von 33 Jahren als freier Spieler zu wechseln.“

„Aber noch zwei Jahre auf der Bank, das war nicht in mir. Das wollte ich nicht. Ich war die letzten sechs oder sieben Monate am Ende meiner Geduld. “ Die Entscheidung von Jürgen Klopp, trotz seiner Bemühungen um Beständigkeit ddie Saison 2017/18 an Karius festzuhalten, entnervte Mignolet eindeutig. Auf die Frage nach dieser Situation und Entscheidung winkte Mignolet ab und bestand darauf, „erst dann darüber zu sprechen, wenn die Zeit reif ist“, fügte aber hinzu, „das werde ich nicht so schnell vergessen.“

Mignolet schien auch Probleme damit zu haben, dass Klopp seinen Platz als „Backup“ angab. Der Belgier sagte damals, dass er zu den als heuchlerisch bezeichneten Aussagen „zum richtigen Zeitpunkt darauf reagieren würde“ und dass Klopp einfach „gesagt hatte, was gesagt werden musste“.

LIVERPOOL, ENGLAND – JUNE 02: (THE SUN OUT THE SUN ON SUNDAY OUT) Roberto Firmino, Alisson Becker and Simon Mignolet of Liverpool celebrate on board an open-top bus during the UEFA Champions League victory parade, after winning yesterday’s final against Tottenham Hotspur in Madrid, on June 2, 2019 in Liverpool, England. (Photo by John Powell/Liverpool FC via Getty Images)

Mignolets Wechsel nach Brügge konnte nur mit dem Segen des Clubs geschehen, stellte er fest. Der Belgier diente den Reds sechs Jahre und stellt klar, dass Liverpool nur bereit sei Geschäfte zum richtigen Preis zu tätigen. Auf die Frage, ob die Reds ihm im Weg standen antwortete Mignolet diplomatisch: „Das erörtere ich besser nicht.“ Der belgische Club Brügge habe „einen noch fairen Preis für einen 31-Jahre alten Torhüter bezahlt“ stellte Mignolet fest. Im weiteren Verlauf des Interviews verrät er, dass sowohl Crystal Palace, als auch Bournemouth, Aston Villa, Porto und Benfica überboten wurden.

Mignolets Kommentare deuten sicherlich auf eine Verbitterung beim belgischen Nationalspieler hin, obwohl er zugab, dass er Alisson niemals hätte verdrängen können. Zumindest ist er jetzt in der Lage regulären Fußball in der ersten Mannschaft bei einem guten Club zu spielen. Am Mittwochabend kehrte er sogar in die Champions League zurück.