In den Medien, auch bei der Redmen Family, haben sich die Anhänger des Liverpool FC über die quasi nicht vorhandene Transferaktivität des Champions-League-Siegers mokiert. Allerdings hofft Trainer Jürgen Klopp auf eine intrinsische Entwicklung; vor allem auf die von Naby Keita.
Mit Ausgaben in Höhe von 1,9 Millionen Euro investierte der LFC in diesem Sommer weniger als alle anderen Vereine der Premier League. Sepp van den Berg (PEC Zwolle) sowie Harvey Elliott (Fulham FC) sind zwei hoffnungsvolle Talente und Adrian soll den nach Brügge abgewanderten Simon Mignolet als Ersatztorhüter ersetzen. Große Namen fehlen sonach, aber mit dem zweiten Blick lässt sich schnell feststellen: Die gibt es bereits im eigenen Team.
Zugänge aus den eigenen Reihen
Alex Oxlade-Chamberlain, Adam Lallana und Keita hatten in der vergangenen Saison mit größeren oder zahlreicheren Verletzungen zu kämpfen. Auch Xherdan Shaqiri benötigte Zeit, um sich an das neue Niveau zu gewöhnen, aber dazu an dieser Stelle mehr. Die Mittelfeldspieler sollen 2019/20 nicht nur verletzungsfrei bleiben, sondern auch einen Leistungssprung machen.
Klopp hat bei den Journalisten am Donnerstag vor allem den 24-jährigen Keita gelobt. Die Nummer acht der Reds kam zwar in 33 Partien zum Einsatz, aber oft nur als Wechsel- oder Quantitätsspieler. Der 60-Millionen-Mann von RB Leipzig hatte große Anpassungsschwierigkeiten und musste sich einige Male gegen Blessuren durchbeißen. Als sein Stern im letzten Drittel aufzugehen schien, verletzte er sich prompt bei der 0:3-Pleite beim FC Barcelona im Halbfinale der Königsklasse. Auch beim Afrika-Cup mit Guinea war für ihn früher Schluss als geplant.
Klopp: „Alles verändert“
Doch mit seiner Rückkehr nach Liverpool hat sich einiges getan. „Er ist zwar erst seit zwei Wochen im Training, doch es hat sich alles verändert“, meint der Cheftrainer. „Er ist viel mehr integriert und hat auf einmal eine ganz andere Körpersprache, alles ist anders.“ Deshalb schraubt der Deutsche die Erwartungen auch hoch: „Wir können eine Menge erwarten, aber auch er erwartet eine Menge von sich. So soll es auch sein!“
Der Vorjahres-Zugang hatte in seinem ersten Jahr in Anfield vor allem Kommunikationsprobleme, weil er Schwierigkeiten hatte, Englisch zu lernen. Diese große Hürde scheint überwunden, was natürlich alles erleichtert. Wenn er die Leistungen aus den Monaten März und April konstant bringt und noch eine Schüppe draufpackt, wird er der nächste Zugang des Vizemeisters sein. Die Erwartungen sind hoch – deshalb hat er auch die Nummer acht von Liverpool-Legende Steven Gerrard übernommen. Es kann das Jahr des Naby Keita werden, am besten schon mit einem tollen Start gegen Norwich City.